Sachlich bleiben bei der Erziehung dank Coburger Moderatoren

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Mit den geehrten Moderatorinnen freuen sich Landrat Michael Busch, Harald Hager und Nathalie Dikomey vom Landratsamt sowie Ullrich Schmerbeck von der Stadt Coburg. Foto: Daniela Pondelicek
Mit den geehrten Moderatorinnen freuen sich Landrat Michael Busch, Harald Hager und Nathalie Dikomey vom Landratsamt sowie Ullrich Schmerbeck von der Stadt Coburg. Foto: Daniela Pondelicek

Dass es bei der Initiative Elterntalk ruhig und objektiv zugeht, ist das Verdienst der Moderatoren. Sie wurden nun für ihr jahrelanges Engagement ausgezeichnet und haben schon Ideen, wie es weitergehen müsste.

Erziehe ich meine Kinder richtig? Oder mache ich etwas falsch? Wie gehen andere Eltern mit Problemen um? Vielen Müttern und Vätern gehen diese oder ähnliche Fragen durch den Kopf. Deshalb wurde 2006 die Initiative Elterntalk ins Leben gerufen, die es ermöglicht, unter Anleitung mit anderen Eltern in Kontakt zu treten und sich auszutauschen. Am Freitag sind den Moderatoren Zertifikate verliehen worden.

Dieses Angebot wird dankend angenommen. Im letzten Jahr haben insgesamt 762 Eltern an Elterntalks teilgenommen. Bei jedem Elterntalk gibt es einen Gastgeber, der andere interessierte Eltern zu sich nach Hause einlädt. Unter der Leitung eines Moderators tauscht man sich dann über Themen wie Suchtvorbeugung oder Nutzung von Medien und Konsumverhalten der Kinder aus. "Wir sagen den Eltern nicht, wie sie ihre Kinder erziehen müssen.
Unsere Aufgabe ist es nur, dafür zu sorgen, dass die Diskussion nicht abschweift und sachlich bleibt", betont Ayse Özer, die seit 2007 Elterntalks moderiert. Dieses Konzept komme bei den meisten Eltern gut an. "Sie fühlen sich aufgefangen und erkennen, dass andere Familien ähnliche Probleme haben", erklärt sie.

Hilfe für Eltern, die als Flüchtlinge gekommen sind

In den kommenden Jahren möchte man das Angebot noch ausweiten. "Wir möchten den Elterntalk in Flüchtlingsfamilien bringen", sagt Harald Hager. Der Bedarf sei definitiv da, doch er sei sich auch bewusst, dass ein solches Pilot-Projekt Zeit brauche. "Flüchtlinge haben Ängste und fühlen sich manchmal nicht verstanden, weil sie in einer völlig anderen Kultur aufgewachsen sind", sagt Ayse Özer. "Deshalb müssen wir kleine Schritte machen", erklärt Harald Hager. "So können die Moderatoren einen Draht zu den Flüchtlingen aufbauen", sagt Landrat Michael Busch (SPD). Für ihn sei das Projekt besonders wichtig. "Es hat in der Vergangenheit dazu beigetragen, dass die Menschen im Hinblick auf verschiedene Religionen sensibilisiert werden", erklärt er.