"Warum ich?": Vierfache Mutter aus Oberfranken kämpft um ihr Leben - Kollegen machen herzzerreißenden Aufruf

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Neustadt: Mutter (42) hat Blutkrebs - Kollegen machen herzzerreißenden Aufruf
Krankenhausaufenthalte und Chemotherapien sind der neue Alltag für Sabrina Erdogan aus Neustadt bei Coburg.
Neustadt: Mutter (42) hat Blutkrebs - Kollegen machen herzzerreißenden Aufruf
Privat; corgaasbeek/pixabay.com (Symbolbild); Collage: inFranken.de

Sabrina Erdogan aus Neustadt bei Coburg ist 42 Jahre alt und hat vor wenigen Wochen die Diagnose Blutkrebs erhalten. Sie ist teils isoliert von ihren Kindern. Ihre Kollegen setzen sich mit bewegenden Worten für sie ein.

Im Dezember 2024 begann ein schmerzhaftes und beunruhigendes Kapitel für Sabrina Erdogan, ihren Mann und die vier Kinder (11, 12, 14 und 20). Die Altenpflegerin aus Neustadt bei Coburg erinnert sich an erste schleichende Anfänge. "Während der Herbstferien war ich krank, aber dachte mir, das geht schon und bin trotzdem zur Arbeit gegangen", sagt sie im Gespräch mit inFranken.de.

Im Dezember begann sie, sich schlapp zu fühlen und einen ungewohnten Husten zu entwickeln. Ihr Hausarzt erkannte verschlechterte Blutwerte. "Von da an musste ich alle zwei Tage hin", erklärt sie. Schließlich verschlechterte sich auch ihre Atmung, sie hatte eine Lungenentzündung. "Vier Tage später kam dann die Diagnose Leukämie." Auch der zwölfjährige Marius aus Fürth hat diesen Moment schon durchlebt. Bei ihm begann die Krankheit mit einem blauen Fleck

Mutter aus Neustadt wird aus Leben gerissen - Kollegen von Schicksal bewegt

"Warum ich?", seien ihre ersten Gedanken gewesen. Warum eine Frau, die noch mitten im Leben steht? "Ich komme an Weihnachten nicht nach Hause", habe sie dann realisiert. Bisher eine unvorstellbare Situation für die vierfache Mutter. Im Dezember kam sie für vier Wochen ins Krankenhaus, auch an Weihnachten und Neujahr war sie dort stationiert, sagt sie in der Rückschau. "Um Kraft zu sammeln, durfte ich dann eine oder eineinhalb Wochen nach Hause." Nach der zweiten Chemotherapie sei sie inzwischen wieder in der Klinik. 

Weil ihr Immunsystem so angegriffen sei, dürfe sie in bestimmten Zeiträumen keinen Kontakt zu Kindern unter 14 Jahren haben. Für zwei ihrer Kinder sei also ein Besuch tabu. Nach einer weiteren Pause bei ihrer Familie werde es dann für Sabrina Erdogan nach Würzburg zur Stammzellentransplantation gehen. "Wenn alles gut geht." Sie habe wohl einen Stammzellspender, aber viel mehr wisse sie noch nicht. Eine Übereinstimmung mit den gespendeten Zellen bei 10 von 10 "wäre perfekt", erklärt sie. Aber auch bei einer 7 oder 8 finde die Transplantation statt. 

Noch sei Zeit, den perfekten Spender zu finden. Das Haus Phönix am Muppberg in Neustadt hat sich am Freitag (7. Februar 2025) mit einem Aufruf an die Öffentlichkeit gewandt: "Heute möchten wir Euch auf ein wichtiges Thema aufmerksam machen: Leukämie. Es liegt uns sehr am Herzen und ist aktueller denn je. Eine langjährige Pflegefachkraftkollegin von uns hat im Dezember die Nachricht 'Leukämie' erhalten."

"Wenn man noch Zeit mit der Familie haben möchte": So macht sich die Fränkin Mut

Das Alters- und Pflegeheim listet Organisationen auf, bei denen man sich für eine Stammzellspende typisieren lassen kann. Beispielsweise das Netzwerk-Hoffnung der Uniklinik Würzburg, die Deutsche Knochenmarkspenderdatei DKMS oder die Deutsche Stammzellspenderdatei DSD.

"Es sind nicht nur Erwachsene, die suchen, sondern auch Kinder", heißt es in dem Facebook-Post weiter. Für den 27-jährigen Maxi aus dem Kreis Schweinfurt findet am Sonntag (16. Februar 2025) eine Spendenaktion statt. Diese hilft gleichzeitig allen Patienten. Hoffnung machte vergangenes Jahr die Geschichte des fünfjährigen Jacks aus Nennslingen. Seine Mutter hatte Erstaunliches zu berichten. 

"Sabrina, wir drücken Dich alle aus der Ferne", lauten die aufbauenden Worte ihrer Kollegen. Sie werde alles geben, um ihr altes Leben zurückzugewinnen, macht sie im Gespräch deutlich. "Wenn man noch Zeit mit der Familie haben möchte, steht man es durch. Man muss immer positiv denken und weitermachen. Je positiver der Körper ist, desto besser ist die Genesung."