Roth am Forst und seine schwebende Brücke

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Gestern wurden die jeweils 75 Tonnen schweren Brückenbauteile in Roth am Forst angeliefert. Foto: Berthold Köhler
Gestern wurden die jeweils 75 Tonnen schweren Brückenbauteile in Roth am Forst angeliefert. Foto: Berthold Köhler
Foto: Berthold Köhler
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Foto: Berthold Köhler
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An der richtigen Stelle angekommen: die Brücke für Roth am Forst. Foto: Berthold Köhler
An der richtigen Stelle angekommen: die Brücke für Roth am Forst.  Foto: Berthold Köhler
 
Foto: Berthold Köhler
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Foto: Berthold Köhler
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Auch einige Passanten schauten sich die spektakuläre Aktion an. Foto: Berthold Köhler
Auch einige Passanten schauten sich die spektakuläre Aktion an. Foto: Berthold Köhler
 
Foto: Berthold Köhler
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Ein Spezialkran hat am Donnerstag zwei je 75 Tonnen schwere Beton-Fertigteile für die Feldweg-Überführung am Grüber Berg eingepasst. Dem Ende der Vollsperrung der Bundesstraße 303 bei Roth am Forst (Landkreis Coburg) am 4. Juli dürfte nun nichts mehr im Wege stehen.

Es war vielleicht nicht der wichtigste, aber zumindest der spektakulärste Schritt zum Bau einer Feldweg-Brücke über die Bundesstraße 303 auf Höhe des "Grüber Berges": Mit einem großen 400-Tonnen-Autokran sind gestern Nachmittag zwei große Beton-Fertigteile in das Bauwerk eingesetzt worden. Sie werden künftig die Fahrbahn des Verbindungsweges zwischen Roth und Grub tragen.

Für Günter Engelhardt, den für die Baustelle zuständigen Baurat bei der Kronacher Servicestelle des staatlichen Bauamtes Bamberg, wurde der gestrige Tag zu einer kleinen Geduldsprobe. "Der 400-Tonnen-Kran war noch bis Mittwochabend auf einer anderen Baustelle", erklärte Engelhardt, warum die Arbeiten erst mit mehreren Stunden Verspätung begannen. Die 26 Meter langen Brückenteile, die um 4 Uhr von Passau aus auf ihre über 300 Kilometer lange Reise ins Coburger Land gingen, waren hingegen rechtzeitig auf der Baustelle.

Aber selbst nach Ankunft des Schwerlast-Kranes dauerte es noch eine Weile, ehe die 75 Tonnen schweren Stahlbeton-Fertigteile auf die Brücken-Widerlager gehoben werden konnten. Es war schließlich Maßarbeit. Was so schwierig war, wusste Engelhardt natürlich auch: "Wir haben auf der Brücke ein Gefälle von sechs Prozent." Das heißt: Zwischen den beiden Widerlagern gibt es einen Höhenunterschied von knapp eineinhalb Metern. Deshalb mussten die Brückenteile auch gleich schräg angehoben werden, damit sie beim Aufsetzen und Anschweißen keinen Schaden nahmen.

Weil sie die spektakuläre Aktion herumgesprochen hatte, schaute auch Bürgermeister, Jürgen Wittmann (GfG), vorbei. Er berichtete dabei, dass die Grüber Bürger den Tag, an dem die B 303 wieder für den Verkehr freigegeben wird, dringlich herbeisehnen. "Manch vermeintlicher Schleichweg ist schon total kaputt gefahren", berichtete Wittmann, dass recht viele Autofahrer trotz ebenfalls gesperrter Hauptstraße durch Grub an der B-303-Baustelle vorbei fahren wollen. Was definitiv nicht geht, nebenbei bemerkt.

Auf der Bundesstraße und in Roth am Forst ist die (Verkehrs-)Lage hingegen relativ entspannt. Timo Sommerluksch vom Landratsamt machte gestern eine Stichproben-Kontrolle und zeigte sich danach "einigermaßen" zufrieden: "Fünf Autofahrer, die durch die Baustelle fahren wollten, habe ich in zwei Stunden erwischt." Die unbelehrbaren Verkehrsteilnehmer werden nun Post von der Polizei bekommen und werden für ihre Ordnungswidrigkeit zur Kasse gebeten. Von großen Staus, insbesondere an der Ampel kurz hinter Ebersdorf, hat Günter Engelhard in den vergangenen Tagen auch nichts mehr gehört. "Zur Rush-Hour kann es vielleicht mal ein bisschen schwierig werden", berichtete der Baurat. Weil aber erst vergangene Woche die Grünphase für Links-Abbieger bei Ebersdorf noch einmal verlängert wurde, laufe der Verkehr nun recht flüssig.

Auf jeden Fall termingerecht

Insgesamt gesehen, sind die Verantwortlichen den staatlichen Bauamtes mehr als zufrieden mit den Fortschritten auf der Baustelle. Derzeit schaut es so aus, als ob der 4. Juli als Termin für die Wiederfreigabe der B303 gehalten werden kann. Just in dem Moment, als Engelhardt darüber spekulieren wollte, ob die Sperrung nicht vielleicht sogar ein bisschen früher zu Ende ist, fiel ihm Jürgen Wittmann lachend und sicherheitshalber mal schnell ins Wort: "Wir wollen mal lieber nicht zu viel versprechen."

Das Ende der einen Sperrung (auf der B 303) wird ohnehin nur der Startschuss für eine andere Sperrung sein: Die Gemeinde wird am 15. Juli die Zufahrt nach Roth am Forst schließen, weil sie dort die Brücke über den Füllbach sanieren wird. Das heißt: Anwohner und Liefer-Lkw für die Firmen im Gewerbegebiet werden weiter in den Grüber Ortsteil kommen, aber restliche Verkehr muss draußen bleiben. Auch dieses Verbot wird die Coburger Polizei - wie in den vergangenen Wochen mehrfach erfolgreich auf der B 303 - regelmäßig mit Kontrollen durchsetzen.

Die Umleitungsempfehlungen für die Bundesstraße 303


Fahrtrichtung Kronach Hier wird der Verkehr über die Bundesstraße 4 bis zur B 289 bei Untersiemau und die Autobahn 73 zur Ausfahrt Ebersdorf umgeleitet.

Fahrtrichtung Coburg-Nord Autofahrer, die aus Richtung Sonnefeld kommen, werden über die Ebersdorfer Autobahnzufahrt und die A  73 zur Ausfahrt geführt.

Fahrtrichtung Coburg-Süd Für Autofahrer in diese Richtung (und Richtung Schweinfurt) erfolgt die Umleitung über die A 73 , die Ausfahrt Untersiemau, die B 289 und die B 4.