Wie der in Untersiemau lebende Künstler Robert Reiter mit seiner neuen Ausstellung Europa und seine Landschaften entdeckt - zwischen Spanien und dem Itzgrund.
                           
          
           
   
          Robert Reiter ist schon viel unterwegs gewesen in seinem Künstlerleben. In vielen Jahren und Jahrzehnten hat er nicht nur die Region, sondern auch viele Länder bevorzugt im Süden Europas erkundet - mit offenen Augen, aber auch mit Skizzenblock und Fotoapparat.
       
"Europa erkunden" lautet folgerichtig der Titel einer neuen großen Werkschau, die Reiter in seiner Werkstattgalerie in Untersiemau präsentiert wird. Die Schau, die am 6. Oktober (Sonntag, 17 Uhr) und damit wenige Tage vor Reiters 87. Geburtstag eröffnet wird, versammelt insgesamt 182 Arbeiten, die vornehmlich in den letzten rund zehn Jahren entstanden. 
Dazu zählen 88 Radierungen mit Motiven aus der Region sowie knapp 100 Acryl-Gemälde auf Gewebe mit Motiven aus Franken sowie aus Europas Süden - Andalusien, Toskana und Latium.
"Weitere Orte vom Maler erwandert" lautet der Untertitel der Ausstellung. Er spielt an auf die erste Ausstellung in Reiters Werkstattgalerie, die vor gut einem Jahr ein gleicher Stelle zu sehen war. "Meine Begeisterung für Landschaften ist ungebrochen", sagt Reiter und streicht mit den Augen über seine Gemälde - Acryl auf Gewebe.    
Auf vielen Bildern ist der Malgrund deutlich sichtbar - die Struktur des Sackleinens, auf dem Reiter seit vielen Jahren bevorzugt malt. Die Struktur des Gewebes und die Struktur der Landschaft - auf vielen Gemälden Reiters gehen sie eine spannende, sehr intensive Verbindung ein.
Gespür für Veränderungen
Der die Landschaft erwandernde Maler ist ein genauer Beobachter, der mit feinem Gespür Veränderungen registriert. Denn Reiter liebt die motivische Wiederholung, die Wiederbegegnung mit einer Landschaft zu unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten. Das schärft den Blick für den Wandel, den die Landschaften erleben und erleiden. Vor allem die oftmals wenig begrünten südlichen Landschaften haben es Reiter angetan. 
Hier sieht er besonders deutlich, wie die von tektonischen Kräften geschaffenen Landschaften erodieren - durch Wind und Wetter, aber auch durch vom Menschen verursachte Einflüsse. "Spanien ist eine Schule nicht nur des Sehens, sondern auch des Verstehens", ist Reiter überzeugt.