"Unausweichlicher Weg": Regiomed kündigt zeitnahe Entlassungen an - Mitarbeiter in Oberfranken bangen

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Regiomed kündigt zeitnahe Entlassungen an: Mitarbeiter in Oberfranken bangen
Regiomed-Klinikum Coburg
Pressefoto Regiomed-Klinikum Coburg
Regiomed-Kliniken GmbH
Regiomed kündigt zeitnahe Entlassungen an: Mitarbeiter in Oberfranken bangen
Regiomed-Klinikum Lichtenfels
Pressefoto Regiomed-Klinikum Lichtenfels
Regiomed-Kliniken GmbH
Regiomed kündigt zeitnahe Entlassungen an: Mitarbeiter in Oberfranken bangen
Regiomed-Klinikum Neustadt bei Coburg
Pressefoto Regiomed-Klinikum Neustadt bei Coburg
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Kurz vor der Übergabe an den Klinikkonzern Sana hat die Regiomed-Gruppe Entlassungen von Beschäftigten angekündigt. Wie hart trifft es die drei oberfränkischen Standorte?

Bei der angeschlagenen Klinikgruppe Regiomed kommt es zu einem Personalabbau. Der Verbund hatte Anfang des Jahres beim Amtsgericht Nürnberg Antrag auf Eröffnung eines Eigenverwaltungsverfahrens gestellt. Betroffen sind davon unter anderem die Krankenhäuser in Coburg, Lichtenfels und Neustadt bei Coburg. Die fränkischen Standorte werden am 1. November vom privaten Krankenhauskonzern Sana übernommen. Doch noch vorher soll es aufseiten der Regiomed-Belegschaft zu betriebsbedingten Kündigungen kommen. 

Seit Januar sei ein Stufenkonzept zur Sanierung der Einrichtungen entwickelt worden, berichtet ein Sprecher der Regiomed-Kliniken am Dienstag (8. Oktober 2024) inFranken.de auf Anfrage. Das Konzeot wurde demnach im Zuge des Investorenprozesses den jeweils Beteiligten zur Verfügung gestellt. "Hierbei wurden intensive Gespräche mit den Beschäftigten und den Teams vor Ort zur Machbarkeit und künftigen Ausrichtung der Einrichtungen geführt." Über den Verfahrensverlauf seien die darin enthaltenen Maßnahmen für eine nachhaltige Neuausrichtung und Transformation schrittweise umgesetzt worden.

Entlassungen bei Regiomed: Klinikbetreiber erklärt Lage - "Kündigungen in Einzelfällen unumgänglich"

"Ziel der Sanierungsmaßnahmen war es, über den gesamten Verfahrensverlauf hinweg, Strukturen so anzupassen, dass Personalabbau vermieden werden kann", konstatiert der Sprecher. Nach Angaben von Regiomed haben die am Prozess beteiligten Parteien Ende September die "Notwendigkeit der Umsetzung weiterer Maßnahmen" auf Basis dieses Stufenplans beschlossen. Dieser Beschluss beinhalte die Vorgabe, Personalzielkonzepte bis zum Trägerwechsel Ende Oktober abzuschließen.

"Einige der geplanten Umstrukturierungen haben sich in der Praxis nicht verwirklicht, sodass arbeitsrechtliche Schritte eingeleitet wurden, die Kündigungen in Einzelfällen unumgänglich machen", erklärt der Sprecher der insolventen Klinikgruppe. "Betroffen von diesen Maßnahmen sind Bereiche, deren Leistungsniveau hinter den Grenzen einer wirtschaftlich auskömmlichen Gegenfinanzierung zurückbleiben.

Über den "unausweichlichen Weg der Personalkürzung" gelinge es indes, die Zielmarken zu erreichen, die für die Sicherung der wirtschaftlichen Zukunftsfähigkeit der Einrichtungen nötig seien - "bei gleichzeitiger Beibehaltung möglichst vieler Arbeitsplätze in anderen Bereichen", wie Regiomed festhält. Die Sachkostenpotenziale seien bereits gehoben worden.

Wie viele Regiomed-Mitarbeiter verlieren in Coburg, Lichtenfels und Neustadt ihren Arbeitsplatz? 

Aufgrund der beschlossenen Zielkonzepte fanden laut Schilderung des Verbundssprechers zuletzt Personalgespräche statt, "die nun auf letzte mögliche Versetzungen, Arbeitszeitkürzungen oder ähnliche Vorgehen" ausgerichtet gewesen seien. "Die betroffenen Einzelpersonen werden nun in der kommenden Zeit engmaschig betreut und zu Alternativbeschäftigungen beraten", heißt es in dem Regiomed-Statement weiter. 

Der Betriebsrat sei über den gesamten Prozess hinweg eng eingebunden gewesen. Wie viele Regiomed-Beschäftigte in Coburg, Lichtenfels und Neustadt genau ihren Arbeitsplatz verlieren, ist nach wie vor unklar. "Sämtliche Stellenpläne sind darauf ausgerichtet, so viele Fachkräfte wie möglich an den Einrichtungen zu halten", kündigt der Sprecher des angeschlagenen Krankenhausbetreibers an. 

Im März dieses Jahres hatte ein Ex-Regiomed-Mitarbeiter im Zuge der Insolvenz starke Vorwürfe gegen die Klinikgruppe erhoben. "Insgesamt geht es um mehrere Tausend Euro." inFranken.de konfrontierte daraufhin den Verbund mit den Anschuldigungen. Weitere Nachrichten aus Coburg und Umgebung gibt es in unserem Lokalressort. Aktuelle Meldungen und Nachrichten aus Lichtenfels sind auf unserer dortigen Lokalseite zu finden.