Mit beängstigender Wucht
Inmitten vieler kleinerer und größerer Rollen (packend: Olga Shurshina als unglücklich in Grimes verliebte Witwe Ellen Orford und Michael Lion als ehemaliger Kapitän Balstrode) wird der Chor zum eigentlichen Gegenspieler des tragischen Titelhelden. In der sorgsamen Einstudierung des seit Spielzeitbeginn neuen Chordirektors Mikko Sidoroff singen Chor und Extrachor des Landestheaters mit großer Präzision und beängstigender Wucht. Vor allem aber werden Chor und Extrachor zur immer bedrohlicher agierenden Menge, die dem Außenseiter immer aggressiver gegenüber tritt.
Publikum in Bann gezogen
Benjamin Brittens "Peter Grimes" am Landestheater Coburg - ein Premierenabend, der das Publikum von den ersten Tönen an packt und bis zum Schluss unweigerlich in Bann zieht. Endlich wieder ein großer Abend im Landestheater: beeindruckendes Beispiel dafür, was in diesem Haus möglich ist. Bravo.
Sie bringen "Peter Grimes" im Landestheater Coburg auf die Bühne
Opern-Tipp Benjamin Britten "Peter Grimes", Oper in drei Akten und einem Prolog - 3. Februar, 15 Uhr, 7., 13. Februar, 1., 13. März, 19.30 Uhr, 24. März, 18 Uhr, 4. und 9. April, 19.30 Uhr, Landestheater Coburg Produktions-Team Musikalische Leitung: Roland Kluttig
Chorleitung: Mikko Sidoroff
Inszenierung: Alexander Charim
Bühne: Ivan Bazak
Kostüme: Aurel Lenfert
Dramaturgie: Dorothee Harpain
Darsteller Peter Grimes, ein Fischer: Roman Payer
Der Junge, sein Lehrling: Thomas Kaschel
Ellen Orford, Witwe und Gemeindelehrerin: Olga Shurshina
Balstrode, ehemals Kapitän eines Kauffahrers: Michael Lion
Auntie, Wirtin des Wirtshauses "Zum Hai": Kora Pavelic
1. Nichte: Dimitra Kotidou / Laura Incko
2. Nichte: Francesca Paratore / Laura Incko
Bob Boles: Peter Aisher
Swallow: Bartosz Araszkiewicz
Mrs. Sedley: Emily Lorini
Pastor Adams: Dirk Mestmacher
Ned Keene: Marvin Zobel
Hobson: Jinwook Jeong
Dr. Crabbe: Statisterie des Landestheaters Coburg
Philharmonisches Orchester Landestheater Coburg, Chor des Landestheaters Coburg , Extrachor des Landestheaters Coburg
Alexander Charim Der junge Gastregisseur Alexander Chaim, 1981 in Wien geboren, studierte Germanistik und Geschichte an der Universität Wien. Erfahrungen sammelte er als Regieassistent und Hospitant am Burgtheater Wien und an der Wiener Staatsoper. Von 2003 bis 2007 studierte er Schauspielregie an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" Berlin. Seit 2007 ist Alexander Charim freier Regisseur und inszenierte unter anderem an der Staatsoper Hannover, dem Schauspielhaus Wien, der Deutschen Oper Berlin, dem Theater St. Pölten, der Oper Frankfurt, dem Staatstheater Karlsruhe, dem Theater Aachen, dem Theater Osnabrück, den Kunstfestspielen Hannover, dem Radialsystem Berlin, dem Theater Chur, den Operadagen Rotterdam und dem Theater Trier. Charim war Stipendiat der Akademie Musiktheater Heute und wurde 2015 für seine Inszenierung von Franz Grillparzer "Weh dem, der lügt!" am Theater St.Pölten für den Nestroy-Preis nominiert. 2016 erhielt er den Dr.-Otto-Kasten-Preis der Intendantengruppe des deutschen Bühnenvereins sowie den Nestroy-Preis für seine Inszenierung "Lichter der Vorstadt" am Theater St. Pölten. Vorverkauf Tageblatt-Geschäftsstelle, Theaterkasse.