Neustadts "Kultur.Werk.Stadt" kommt voran

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Zimmerermeister Hans Stübinger (zweiter von rechts) leert nach getanem Aufrichtspruch für die künftige "Kultur.Werk.Stadt" das Glas, um es dann am Boden zu zerschmettern. Fotos: Rainer Lutz
Zimmerermeister Hans Stübinger (zweiter von rechts) leert nach getanem Aufrichtspruch für die künftige "Kultur.Werk.Stadt" das Glas, um es dann am Boden zu zerschmettern. Fotos: Rainer Lutz
Rundgang durch die Baustelle (von links): Rainer Maier, Leiter der VHS, Elke Protzmann, Martin Stingl, Michaela Probst-Steinmann und Architekt Florian Kirfel.
Rundgang durch die Baustelle (von links): Rainer Maier, Leiter der VHS, Elke Protzmann, Martin Stingl, Michaela Probst-Steinmann und Architekt Florian Kirfel.
 
Der Werkstattcharakter soll erhalten bleiben.
Der Werkstattcharakter soll erhalten bleiben.
 

Es geht voran, mit dem Bau des Projekts "Kultur.Werk.Stadt" auf dem früheren Patzschke-Areal. Das Gebäude ist vor dem Winter so weit fertig, dass nun mit dem Innenausbau begonnen werden kann. Einweihung soll im Sommer sein

Die zukünftige "Kultur.Werk.Stadt" hat ein Dach überm Kopf - jedenfalls fast. Am Donnerstag wurde für das ehemalige Patzschke-Gebäude in der Bahnhofstraße Richtfest gefeiert.
In früheren Zeiten wurden Gebäude weitgehend vorbereitet. Ganze Fachwerkwände lagen zusammengefügt auf dem Baugrund bereit, wenn der Tag des Aufrichtens kam. "Das war der einzige Tag, an dem wirklich viele Leute gebraucht wurden", erklärte Architekt Florian Kirfel. Ganz so geht es heute auf den Baustellen nicht mehr zu. Doch dass gefeiert wird, wenn der Bau bis zum Dachstuhl fertig ist, das blieb als Brauch erhalten. "Es ist bis heute ein besonderer Moment, wenn etwas aufgerichtet wurde, wo zuvor nicht stand", stellte Kirfel fest.
Ein leeres Baugrundstück stand allerdings nicht am Anfang des Projektes "Kultur.Werk.Stadt", sondern eine Stiftung. Michaela Probst Steinmann stellte der Stadt das Gebäude Bahnhofstraße 22 zur Verfügung.
Sie ist eine Urenkelin des einstigen Firmengründers. Schnell war die Idee geboren, dort alles zu bündeln, was zum Bereich Kultur, Sport und Tourismus in Neustadt gehört, wie es Dritter (und für diesen Bereich zuständiger) Bürgermeister Martin Stingl (SPD) formulierte. Auch sein Büro wird später hier untergebracht.
Gastgeberin des Richtfestes war allerdings Elke Protzmann (CSU). Die Zweite ist schließlich auch die Baubürgermeisterin. Oberbürgermeister Frank Rebhan (SPD) war beim Richtfest "nur" Gast.
Was den Baufortschritt angeht, so ist Elke Protzmann im Großen und Ganzen zufrieden. "Trotz einiger, der alten Bausubstanz geschuldeten Überraschungen und in letzter Zeit durchwachsener Wetterverhältnisse konnte das Vorhaben winterfest gemacht werden", betonte sie. Der Neubau hat seine Dachkonstruktion erhalten. Die Außenfassaden sind größtenteils mit neuen Fenstern versehen. Damit können alle Gebäudeteile rechtzeitig so winterfest gemacht werden, dass in den kommenden Wochen fleißig am Innenausbau gewerkelt werden kann.
"An Stelle einer ehemaligen Industriebrache wird nun ein neues, das gesamte umliegende Stadtquartier aufwertendes Kulturzentrum geschaffen", freute sich Elke Protzmann.


Das alles findet hier Platz

Die Kultur.Werk.Stadt wird unter anderem die derzeitige Informationsstelle über die Teilung Deutschlands aufnehmen. Diese ist zurzeit in der Austraße untergebracht und soll zeitgemäß umgestaltet werden. Das ist schon lange ein Anliegen der Stadt. Das Angebot einer medial interessant aufbereiteten Informationsstelle zur deutschen Geschichte soll vor allem Schulen ansprechen. Der neue Standort liegt einen Steinwurf von Realschule und Gymnasium entfernt. Auch von der Mittelschule Am Moos ist es nicht weit in die Bahnhofstraße.
Die Volkshochschule wird dort Räume bekommen. Es wird Platz für Ausstellungen und ein Archiv für städtische Kunst- und Druckwerke geschaffen und eine Künstlerwerkstatt eingerichtet. Raum findet außerdem die Heimatpflegerin der Stadt, Isolde Kalter, für ihre Arbeit.
Als Ziel für die Fertigstellung des Gebäudes wurde bei der Planung das Frühjahr 2016 genannt. So steht es auch noch auf der Bautafel. Elke Protzmann relativierte das allerdings beim Richtfest ein wenig und sprach von einem Abschluss der Arbeiten im Spätsommer des kommenden Jahres.