Das Radwegnetz in der Stadt Coburg stellt Radfahrer vor Herausforderungen: unübersichtliche Stellen, zugeparkte Schutzstreifen und "irgendwie kein Plan dahinter", findet Tageblatt-Leser Michael Zimmermann.
Für Michael Zimmermanns Forderung nach einer besseren Radinfrastruktur habe die Stadtverwaltung volles Verständnis, teilt Stadt-Pressesprecher David Schmitt auf Tageblatt-Nachfrage mit. Die Grundlage für die Radverkehrsplanung der Stadt bilde der Verkehrsentwicklungsplan (VEP). Der aktuelle VEP wurde im März 2006 abgeschlossen und als Grundlagenplanung vom Stadtrat beschlossen, die Maßnahmen müssen kontinuierlich fortgeschrieben werden.
Zurzeit befinde sich der Teilbereich Parkraumkonzept in der Fortschreibung, wie Schmitt mitteilt. "Die Stadt Coburg hat mit dem VEP ein Radwegekonzept, das in weiten Teilen auch mit dem Landkreis abgestimmt ist." Gerade erst sei ein gemeinsames neues Beschilderungskataster abgestimmt worden. Aktuell würden neue Schilder beschafft, die dieses und nächstes Jahr aufgestellt werden sollen. "Damit wird die Wegeführung eindeutiger und gegebenenfalls sicherer, weil sich dann vielleicht eine alternative Wegeführung ergibt", so Schmitt.
Lückenschluss immer im Blick
Der derzeitige Sachstand: Bei laufenden Planungen setze sich die Verwaltung dafür ein, dass das Radwegenetz vervollständigt wird - Stichwort "Ketschenvorstadt". Auch bei anstehenden Planungen sei die Verbesserung des Radwegenetzes ein Ziel, so Schmitt, etwa, was den Ausbau des Güterbahnhof-Areals betrifft. Parallel dazu würden Verbesserungen durch "einfache" Maßnahmen mit geringem baulichen Aufwand angestrebt - etwa die Öffnung von Einbahnstraßen in der Gegenrichtung, die Freigabe des Radverkehrs in einigen Bereichen der Fußgängerzone, die weitere Markierung von Schutzstreifen.
Dass das allein für eine nachhaltige Förderung des Radverkehrs nicht ausreiche, sei der Verwaltung bewusst, betont Schmitt. Weiter reichende Maßnahmen, für die der Straßenraum umgeplant und Verkehrsflächen zugunsten der Radfahrer neu aufgeteilt werden müssten, seien jedoch schwer durchzusetzen. "Die Infrastruktur ist leider an vielen Stellen nicht erweiterbar, so dass mit dem Schutzstreifen den Radfahrern zumindest ein sichtbarer Raum im Straßenraum eingeräumt wird", so Schmitt. Das Problem, dass diese oft zugeparkt seien oder dass zu eng überholt werde, sei bekannt. Schmitt: "Das Ordnungsamt hat die kommunale Verkehrsüberwachung deutlich ausgeweitet, um hier besser reagieren zu können."