Im Prozess um die Ermordung von Wolfgang R. plädieren heute die Anwälte vor dem Coburger Landgericht.
Plädoyers - der Anwalt von Helmut S. beginnt und fordert Freispruch für seinen Mandanten. Helmut S. habe kein Motiv gehabt, Wolfgang R. töten zu lassen. Oberstaatsanwalt Martin Dippold habe in seinem Plädoyer den falschen Schluss gezogen, sagt Felix Leyde.
Keinerlei Beweise für Affäre?
Dass Maria S. und Helmut S. - die noch verheiratet sind - eine Affäre gehabt haben sollen, sei reine Erfindung. Dafür gebe es keinerlei Beweis. Zudem habe Maria S. ihren Noch-Ehemann immer entlastet. Nur sie habe den Auftrag gegeben. Helmut S. habe erst kurz vor der Tat "Wind davon bekommen", er sei aber nicht involviert gewesen.
Anschließend plädiert Joachim Voigt, der Verteidiger von Maria S. Er fordert für seine Mandantin vier Jahre Haft wegen des Überfalls. Das sei das einzige, was man Maria S. nach dem Gesetz vorwerfen könne. Sie habe niemals gewollt, dass Wolfgang R. getötet werde. Im sollten lediglich Arme und Beine verstaucht werden, um ihn ein paar Tage außer Gefecht zu setzen. Auch sei es nie darum gegangen, Wolfgang R. zu berauben. Raub mit Todesfolge komme daher als Tatbestand ebenso wenig in Betracht wie Körpervereletzung mit Todesfolge und Mord schon gar nicht, wie Voigt betonte.
Zudem kritisiert der Anwalt, dass seine Mandantin bei den ersten Einvernahmen nicht von einem offiziellen Dometscher begleitet wurde, sondern von einem Lageristen, dessen Muttersprache angolanisches Portugiesisch sei. Das bezeichnete Voigt als "Skandal" - schließlich gehe es hier nicht um den "Diebstahl einer Zigarettenschachtel im Supermarkt", sondern um Mord.
Seit zwei Jahren und acht Monaten in U-Haft
Seine Mandantin sitze schon seit zwei Jahren und acht Monaten in Untersuchungshaft - eine so lange U-Haft habe er selten bei einem Mandanten erlebt. Voigt hält vier Jahre Haft für tat- und schuldangemessen, zwei Drittel dieser vier Jahre seien bereits verbüßt, deshalb fordert er, den Haftbefehl aufzuheben.
Die Anwälte von Peter G. gehen in ihrrem Plädoyer davon aus, dass nach den beiden Hauptangeklagten, Peter G. und Paul K., noch ein dritter Täter im Haus gewesen sei. Beide Anwälte beschuldigen ganz konkret Helmut S.
Anwalt Till Wagler sagte zu ihm, er solle endlich gestehen, was er getan habe und Verantwortung übernehmen und nicht immer seine Frau alles allein ausbaden lassen. Stefan Walder wies argumentierte, dass Geld keine Rolle gespielt habe. Beide fordern eine Haftstrafe zwischen sieben acht Jahren.
Nun plädieren noch die Anwälte von Paul K.