Mit Warnwesten sicher in die Schule

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Die stellvertretende Schulleiterin Susanne Gerhardt half beim Anlegen der reflektierenden Überwürfe, die die Kreisverkehrswacht Coburg mitgebracht hatte.Wolfgang Desombre
Die stellvertretende Schulleiterin Susanne Gerhardt half beim Anlegen der reflektierenden Überwürfe,  die die Kreisverkehrswacht Coburg mitgebracht hatte.Wolfgang Desombre
Die Klasse 3c hieß die Neuen mit einem Begrüßungsrap willkommen.Wolfgang Desombre
Die Klasse 3c hieß die Neuen mit einem Begrüßungsrap willkommen.Wolfgang Desombre
 

Über 1000 Kinder starten in Stadt und Landkreis Coburg ins Schulleben. Ihr Schutz ist Anliegen eines Netzwerks an Helfern

Die oberfränkische Auftaktveranstaltung der Gemeinschaftsaktion "Sicher zur Schule - sicher nach Hause" fand am Donnerstag in der Jean-Paul-Schule satt. Der Schulamtsbezirk Coburg war Gastgeber dieser Veranstaltung für Schulanfänger und deren Eltern.

Der Schulanfang sei ein aufregendes Ereignis besonders für die Erstklässler und deren Eltern, sagte Schulamtsdirektor Uwe Dörfer. Die Aktion "Sicher zur Schule - sicher nach Hause" gebe es seit 1969 und sei seit dieser Zeit ein wichtiges Anliegen, das alle zum Schuljahresanfang beschäftige, denn es gehe um die Sicherheit auf dem Schulweg. Durch vielfältige Maßnahmen und dem polizeilichen Schutz werde seit Jahrzehnten dafür gesorgt, dass alle Schüler unbeschadet zur Schule kommen, betonte Dörfer. Aber auch die Schule leiste einen wichtigen Beitrag zur Erkundung des Schulumfeldes, so der Schulamtsdirektor - auch wenn es eine völlige Sicherheit nicht geben werde, gab Dörfler zu bedenken.

In Oberfranken wurden 8584 Erstklässler und damit 3,5 Prozent mehr als im Vorjahr eingeschult, berichtete Regierungsvizepräsident Thomas Engel. Viele Eltern erinnerten sich an ihre eigene Schulzeit und daran, ob ihre Kinder mit der Lehrerin zurechtkommen oder sie sich in der Schule einleben. Aber was könne man tun, damit den Kindern auf dem Schulweg nichts passiert? Engel hob heraus, dass sich in Oberfranken ein ganzes Netzwerk um die Sicherheit auf dem Schulweg kümmere. Professionelle Helfer, wie die Polizei, aber auch viele Ehrenamtliche wie Schulweghelfer, dem ADAC, der Verkehrswacht, Institutionen wie die VR-Bank oder Unternehmen, die finanzielle Mittel zur Verfügung stellen, sorgen sich um die Sicherheit der Kleinsten.

"Kinder lernen von den Eltern"

Verkehrserziehung fange sehr früh an und die Kinder lernten zuerst von ihren Eltern, sagte Engel. "Kinder sehen Eltern als Vorbild". Und diese Vorbildrolle der Eltern sei gerade zum Schuljahresanfang gefragt. Sicherheit sei aber nicht nur eine Aufgabe der Eltern, sondern eine Gemeinschaftsaufgabe.

Coburgs zweite Bürgermeisterin Birgit Weber erinnerte sich an ihre eigene Einschulung im Jahr 1969 in die Grundschule in Tettau. Genau in diesem Jahr sei die Aktion "Sicher zur Schule - sicher nach Hause" ins Leben gerufen worden. Damals seien die Erstklässler mit gelben Mützen ausgestattet worden. Im Unterricht habe es das Fach Verkehrserziehung gegeben und in der Schule wurde der Fahrradführerschein gemacht. Seit dieser Zeit habe sich sehr viel getan und heute würde die Kindern mit Überwürfen der Verkehrswacht und Warnwesten des ADAC ausgestattet.

Zu viele Unfälle

Die Zeit des Schulbeginns sei für die Polizei eine sehr intensive Zeit, betonte Polizeirat Thomas Meisel. Wochenlang würden täglich mehrere Dutzend Schulwegsicherungen durchgeführt und das so intensiv wie nur irgendwie personell möglich. Seine Kollegen würden das sehr gerne tun und auf die Sicherheit der schwächsten Teilnehmer im Straßenverkehr achten. Im letzten Jahr wurden 32 000 Verkehrsunfälle mit 5300 Verletzten und 57 Getöteten in Oberfranken gezählt. Es habe aber auch Schulwegunfälle gegeben, wobei 44 Schüler verletzt und davon acht schwer verletzt wurden. Diese Zahl, so Thomas Meisel, sei zu hoch und die Polizei bemühe sich, sie zu minimieren. Autofahrer schenkten den Erstklässlern oft nicht die nötige Aufmerksamkeit. Im Bereich des Polizeipräsidiums Oberfranken gibt es 1645 Schulweghelfer, 745 Schülerlotsen, 117 Schulbusbegleiter und 511 Schulbuslotsen, berichtete der Polizeirat.

Über 1000 Überwürfe verteile

Die Erstklässler seien die schwächsten Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr, sagte Sebastian Straubel in seiner Funktion als Zweiter Vorsitzender der Kreisverkehrswacht Coburg. In der Stadt und im Landkreis seien über 1000 reflektierende Überwürfe verteilt worden. Straubel richtete seinen Appell an die Eltern, dafür zu sorgen, dass die Kinder diese Überwürfe durchgängig tragen, denn gerade in der dunklen Jahreszeit sei die Erkennbarkeit besonders wichtig.

Im Schuljahr 2018/2019 beginnen 1062 Schülerinnen und Schüler, davon 323 in der Stadt und 739 im Landkreis Coburg, mit ihrem Schulleben. Die Auftaktveranstaltung wurde von Neli Stefanofa und Noelle Günther von der Musikschule musikalisch gestaltet. Aufgelockert wurde die Veranstaltung auch durch das Musikprojekt der Musikschule und der Jean-Paul-Schule sowie mit dem Schattenspiel "Vom Löwen, der nicht schreiben konnte".