Mit Hilfe von Markus Söder schwört Coburgs Landratskandidat Sebastian Straubel die Landkreis-CSU auf die entscheidende Phase bis zum 27. Januar ein.
Unwirtliche Witterung, fast noch ein bisschen früh am Mittwochabend - und doch ist die Kultur- und Sporthalle proppenvoll. Einen erfahrenen CSU-Strategen wie Michael Möslein überrascht das nicht: "Wenn schon mal der bayerische Ministerpräsident ins Coburger Land kommt, erwarte ich nichts anderes." Die Wahlkampfhilfe aus München für CSU-Landratskandidat Sebastian Straubel funktioniert, ein auffällig gut gelaunter Markus Söder begeistert sein Publikum.
Lesen Sie hier, mit welchen Zielen Sebastian Straubel in den Wahlkampf gestartet ist
Und der Ministerpräsident bringt sogar ein Angebot an den Landkreis Coburg mit. Das 365-Euro-Ticket für ein Jahr im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ist eines der Ziele, die Söder mit der neuen Landesregierung umsetzen möchte. Mit entsprechender Förderung durch den Freistaat Bayern sollte dieses seiner Meinung machbar sein, auch in ländlichen Gebieten. Deshalb schlägt Söder seinem Parteifreund Straubel, den Sieg bei der Landratswahl mal locker-flockig vorausgesetzt,vor, im Coburger Land den modernen und günstigen Nahverkehr als Modellregion auszutesten. Denn nur Angebote wie das 365-Euro-Jahresticket, da ist Söder überzeugt, seien das richtige Signal für den wohl zwingend notwendigen Umstieg vom Auto in Bus und Bahn. Deshalb will der Freistaat Bayern seine Fördermittel in diesem Bereich auch deutlich ausbauen.
Wider die Populisten
Aber die eingangs vom Musikverein Grub-Ebersdorf unterhaltenen Zuhörer bekommen auch einen nachdenklichen Ministerpräsidenten zu sehen. Mit Blick auf die im Frühjahr anstehende Europawahl wirbt Söder nicht einmal zwingend für seine eigene Partei, sondern für alle europafreundlichen Demokraten. Denn den designierten CSU-Chef beschleichen "ernsthafte Sorgen", dass Nationalisten und Populisten das jetzige Europa in Wanken geraten lassen. "Je kleiner wir werden, desto schwächer werden wir", sagt der Ministerpräsident mit Blick auf die USA und China, wo sich gewaltige Wirtschaftsmächte zusammengeballt haben.
Hoffnung dürfen sich die Menschen im Coburger Land bei einem Thema machen, das in den kommenden Jahren das kommunalpolitische Geschehen prägen wird: die Zukunft des Coburger Klinikums samt dem Klinikverbund Regiomed. Der Ministerpräsident kündigt nämlich an, dass die Landesregierung die medizinische Versorgung in den ländlichen Regionen noch stärker als bisher finanziell unterstützen will. Das freut den CSU-Landratskandidaten, denn der weiß: "Zur Zukunft des Coburger Klinikums und des Neustadter Krankenhauses brauchen wir sofort schnelle Antworten." Da dürfe man nach der Wahl nicht viel Zeit verlieren.
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Sebastian Straubel nutzt den stimmungsvollen Abend noch einmal, um seine CSU-Mannschaft auf den 27. Januar einzuschwören. Der Lautertaler Bürgermeister weiß, dass dies nicht einfach ist, schließlich liegen hinter den vielen ehrenamtlichen Helfern bereits neun Monate anstrengender Landtagswahlkampf. Aber wenigstens auch erfolgreicher Wahlkampf, sagt Straubel und zeigt auf seinen Weggefährten, Martin Mittag, den neuen Landtagsabgeordneten. "Uns ist der Generationswechsel gelungen", sagt der Landratskandidat. Einmal noch das Pedal durchdrücken und Vollgas geben - das müsse man jetzt, motiviert Straubel seine Parteifreunde.
Aha, wir werden also nur Modellregion für das 365-Euro-Jahresticket wenn Herr Straubel Landrat wird. Ansonsten wird der Landkreis nicht ausgewählt? Eine Bevorzugung/Benachteiligung je nach Partei ist dies nicht von Seiten der Staatsregierung? Ist diese nicht zum Wohl des Volkes verpflichtet, unabhänigig von der Partei? Komisch....komisch...
Gar nicht komisch, das machen doch alle Parteien zum Wohle ihres Wahlvolkes.
Und damit nicht genug: jetzt schon werden Umfragen von "Öffentlich Rechtlichen" gemacht, welche Partei in Bayern wie viele Prozente bekommt wenn heute Landtagswahl wäre. So ein Quatsch, es war doch gerade Wahl in dieser Sache und die Regierung steht. Aber man will herausstellen, daß die Grünen nun auf 21% kommen und beinahe die Regierung stellen könnten! Und wie stark sie sind: sie können uns sogar das Dieselautofahren äußerst schwer machen ( Umwelthilfe !)