Die Gemeinschaft Stadtbild Coburg will sich nicht damit abfinden, dass die Stadt vorerst kein Geld für einen Lichtmasterplan hat.
Der Bausenat hat am Mittwoch einstimmig beschlossen, dass ein von FDP-Stadtrat Hans-Heinrich Eidt beantragter Lichtmasterplan erst in den Haushaltsberatungen für 2019 wieder ein Thema werden soll. Denn vorher fehle schlichtweg das Geld zur Umsetzung eines solchen Projekts.
Hans-Heinrich Eidt, der auch Vorsitzender der Gemeinschaft Stadtbild ist, will sich mit dieser Entscheidung nicht abfinden. Am Donnerstag hat er eine Stellungnahme verfasst, die mit den Worten überschrieben ist: "Schade, Coburg nicht aufgehellt."
In der Stellungnahme heißt es: "Mein Antrag, in Coburg durch Angebote von Fachplanern einen Lichtmasterplan vorzubereiten, ist zwar nicht abgelehnt, wohl aber auf den Einspruch des Finanzsenats im Bausenat verschoben worden. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, sagte Frau Bürgermeisterin Dr. Weber. Dennoch ist zu befürchten, dass diese Verschiebung finanzielle Nachteile haben wird."
Denn, so schreibt Eidt: "Noch besteht eine Förderungsmöglichkeit der Regierung bis zu 60 Prozent der Kosten. Das Angebot der Gemeinschaft Stadtbild Coburg, einen weiteren finanziellen Beitrag zu leisten, kann aber möglicherweise in ein oder zwei Jahren nicht mehr aufrechterhalten werden. Denn die Mittel aus dem großzügigen Sponsoring gehen zur Neige. Wenn also dieser Plan erst in zwei Jahren neue behandelt wird, wird das Argument, es fehle an den notwendigen Mitteln, eventuell erneut zum Scheitern führen. Und das ist schade, denn die Vorteile des LMP auch beim Einsparen von Stromkosten, sind bekannt."
Wozu braucht eine Stadt einen "Lichtmasterplan" ? Nach Ansicht des Mitglied des Stadtrats Herrn Dr.iur.Eidt von der FDP wohl deshalb, weil die Stadt sich interessant machen und - das scheint doch wohl hinter diesen Vorstellungen zu stehen - dadurch vermehrt von konsumfreudigen Menschen aufgesucht wird, die solche Lichtspektakel üblicherweise dazu nutzen, bei Reizauslösung durch Licht für alles mögliche ihr Geld auszugeben. Nun ist die Sache nur die, daß wir letztlich ständig darüber informiert werden - auch übrigens von der FDP - wie wichtig es doch sei, Energie zu sparen, um die Klimaziele nicht zu verfehlen und da scheint es mir doch nun überhaupt nicht zu passen, wenn nun eine solche wirklich abstruse Idee in die Öffentlichkeit gebracht wird. Hat Herr Dr. Eidt die ökologischen Folgen nicht bedacht, die ein von ihm gefordertes "Lichtspektakel" per "Masterplan" (mein Gott, wozu dieser Begriff "Masterplan" heutzutage doch alles herhalten muß) zwangsläufig nach sich ziehen muß oder sind ihm die Folgen eines solch unverantwortlichen Gebarens völlig egal ? Man kann über diese Argumentation hinaus die Angelegenheit ganz profan auch noch anders nennen, denn was Herr Dr. Eidt hier allen Ernstes begehrt, heißt landläufig "Lichtverschmutzung". Soll man nun annehmen, daß es der FDP völlig egal ist, wie die ökologischen Folgen einer solchen beabsichtigten Absurdität aussehen, Hauptsache die Kasse stimmt irgendwie ? Und noch eines: als Steuerzahlerin will ich hoffen, daß die Stadt Coburg für solch einen Klamauk nicht nur in diesem Jahr kein Geld hat, sondern auch in den kommenden Jahren nicht. Mein Rat an die FDP: wenn Sie wirklich gute und bürgerfreundliche Politik betreiben wollen, dann gibt es andere und viel wichtigere Politikfelder, die den Einsatz lohnen und wo die FDP durch Konzeptlosigkeit glänzt. Was hier betrieben wird, ist populistische Anbiederei und von der erleben wir - dächte ich - mehr als genug.