Lahm ist schön, für Gold reicht es aber nicht

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Schön, schön: Kommissionsleiter Günter Knüppel (Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten) gefiel nicht nur die Gestaltung des Lahmer Schlossteiches. Er bedankte sich bei Werner Thomas noch einmal ausdrücklich für "das große Bürgerengagement" der Lahmer und Pülsdorfer. Foto: Berthold Köhler
Schön, schön: Kommissionsleiter Günter Knüppel (Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten) gefiel nicht nur die Gestaltung des Lahmer Schlossteiches. Er bedankte sich bei Werner Thomas noch einmal ausdrücklich für "das große Bürgerengagement" der Lahmer und Pülsdorfer. Foto: Berthold Köhler

Beim Landesentscheid im 25. Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft, unser Dorf soll schöner werden" blieb Lahm und Pülsdorf aus der Gemeinde Itzgrund (Landkreis Coburg) eine Überraschung versagt. Immerhin geht ein Sonderpreis in den Itzgrund.

Am Ende hat es für den ganz großen Wurf nicht gereicht: Mit einer Bronze-Medaille ging für Lahm und Pülsdorf die Beteiligung am Landeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft, unser Dorf soll schöner werden" zu Ende. Immerhin gab es einen Sonderpreis für die beiden Teile der Gemeinde Itzgrund: Die bayerische Architektenkammer zeichnete "den Erhalt und die künftige Nutzung der Scheunen" aus.
Für Werner Thomas, SPD-Bürgermeister der Gemeinde Itzgrund und selbst Einwohner von Lahm, war die Einstufung in die "dritte Kategorie" hinter Silber und Gold gestern keine so große Überraschung. "Unsere Konkurrenten waren alles Gold-Dörfer auf Bezirksebene. Da war es klar, dass die Dichte an der Spitzen enorm hoch ist", sagte Thomas dem Tageblatt. In der bayerischen Finalrunde dabei gewesen zu sein und sich mit den schönsten Orten des Freistaates messen zu können - das sei letztlich doch eine tolle Sache gewesen.
Insofern sei das Ergebnis kein Grund, traurig zu sein - sagte der Bürgermeister und lud die Lahmer und Pülsdorfer noch für gestern Abend spontan per Mail zu einer Feier am Eggenbach ein.

Unter den besten 18

Eine Bewertungskommission mit 15 Fachleuten aus Verbänden, Institutionen, Kommunen und Ministerien - darunter der aus Coburg stammende Landschaftsarchitekt Bernd Carl - hatte in den vergangenen Wochen die insgesamt 18 Siegerdörfer aus den Regierungsbezirken vor der Entscheidung intensiv begutachtet.
Die Dörfer hatten sich - wie der bayerische Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU) nach Entscheidung der Jury mitteilte - "gut vorbereitet" und eindrucksvoll bewiesen, dass sie zukunftsfähig aufgestellt sind. Am Wettbewerb, der alle drei Jahre stattfindet, beteiligten sich landesweit 327 Dörfer. Dem Minister zufolge ist der Dorfwettbewerb damit "die bedeutendste Bürgerinitiative Bayerns". Gemeinsames Ziel sei es, die Lebensverhältnisse in den Gemeinden zu verbessern.
In über 50 Jahren haben sich fast 27 000 bayerische Dörfer an dem Wettbewerb beteiligt. Während in der Nachkriegszeit mehr das äußere Erscheinungsbild im Mittelpunkt stand, liegen die Schwerpunkte heute auf Nachhaltigkeit, Zusammenarbeit, Ökologie und Wirtschaft. Wie die Orte Lahm und Pülsdorf in den fünf bewerteten Bereichen (wirtschaftliche Initiativen; soziale und kulturelle Aktivitäten; Baugestaltung; Grüngestaltung; das Dorf in der Landschaft) abgeschnitten haben, erfahren sie in einigen Tagen. Dann liegt die Detail-Auswertung der Bewertungs-Jury vor.

Die Ergebnisse des Landesentscheids

Gold Eine Goldmedaille beim 25. Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft, unser Dorf soll schöner werden" haben gewonnen: Geldersheim (Landkreis Schweinfurt, Regierungsbezirk Unterfranken); Hirnsberg (Markt Bad Endorf, Rosenheim, Oberbayern); Meinheim (Weißenburg-Gunzenhausen, Mittelfranken); Perlesreut (Freyung-Grafenau, Niederbayern). Diese Gold-Dörfer werden Bayern im nächsten Jahr beim Bundesentscheid vertreten.

Silber Döringstadt (Markt Ebensfeld); Landkreis Lichtenfels); Gaisthal (Schwandorf); Moos (Cham); Neudrossenfeld (Kulmbach); Schönau (Rosenheim); Schönbrunn (Wunsiedel); Seeg (Ostallgäu); Steppach (Bamberg).

Bronze Alt-Oberasbach (Landkreis Fürth); Fatschenbrunn (Haßberge); Graben (Weißenburg-Gunzenhausen); Lahm (Coburg) Reichenbach (Cham); Wiesenfelder (Straubing-Bogen).