Eine Hege- und Naturschutzschau stand auf dem Programm der Kreisgruppe Coburg des Landesjagdverbandes. Dabei wurde klargestellt, dass die Jagd wichtig ist.
Die klare Ansage kam direkt zu Beginn: "Ohne Jagd gibt es keine Regulierung der Wildbestände und keine nachhaltige Bewirtschaftung", so Paul Schefczik, der Vorsitzende der Kreisgruppe bei der Hege- und Naturschutzschau der Kreisgruppe Coburg.
Und er ergänzte eindringlich: "Es würde eine erhebliche Schädigung der Land- und Forstwirtschaft auftreten und durch unkontrollierte Vermehrung von Raubwild andere Tierarten bedroht sein." Die Exponate aus der jährlichen Gehörnpräsentation fanden ein reges Interesse bei den Teilnehmern, wobei auch den Nichtjägern gezeigt wurde, was vor allem an Rehböcken bejagt wurde. Die Qualität des Gehörns sei das Spiegelbild eines gesunden Rehwildbestandes.
Hohe Wildschäden
Kreisjagdberater Alex Krüger hatte die Fakten parat: Im Landkreis und in der Stadt wurden im Jagdjahr 785 Böcke, 1019 Geissen und Schmalrehe und 1012 Kitze
abgeschossen. Diese Zahlen würden einen erfüllten Abschuss von 92 Prozent im Landkreis und 102 Prozent der Stadt entsprechen.
435 Rehwildtiere kamen als Fallwild durch den Straßenverkehr zur Strecke. An Schwarzwild (Keiler, Bachen, Überläufer, Frischlinge) wurden 1218 Tiere erjagt. "Eine sehr starke Bejagung von Schwarzwild in den richtigen Klassen sollte der künftige Ansatz sein", sagte Krüger. Wobei die gegenwärtigen Verhältnisse beim Schwarzwild auf eine gestörte Sozialstruktur hindeuten würden. Hohe Wildschäden und ein großer Anteil führender Überläufer- und Frischlingsbachen seien ein Problem.
An nicht abschusspflichtigem Wild waren unter anderem 1005 Feldhasen, 891 Füchse, 854 Stockenten, 634 Rabenkrähen, 194 Elstern, 71 Dachse, 68 Steinmarder und 58 Graureiher zu verzeichnen.
Trend: aktiv für Natur einsetzen
Paul Schefczik erwähnte, dass die Zahl der Jäger in Deutschland um 20 Prozent auf 63 000 gewachsen sei, dass insgesamt 374 000 Jagdscheine gelöst wurden und der Frauenanteil bei 20 Prozent liege. "Diese Entwicklung ist äußerst erfreulich und passt zum Trend, gesünder und bewusster zu leben, sowie sich aktiv für Natur und Tiere einzusetzen", so der Vorsitzende.
Auf Unverständnis stieß bei ihm ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes, das kurzfristig halbautomatische Jagdlangwaffen verbot, was zur Empfehlung führte, diese nicht zu kaufen oder zu veräußern, sondern die weitere Entwicklung bis zur endgültigen Klärung der Rechtslage abzuwarten.
Ansonsten vermittelte der Vorsitzende einen Bericht über die Aktivitäten des Kreisverbandes: "Viele Aufgaben mit einem enormen Zeitaufwand", so das Resümee.
Mitgeteilt wurde den Mitgliedern bei der Versammlung außerdem, dass es für Nachtzielgeräte vom Bundeskriminalamt keine Genehmigung gebe, dass für Unfallwild die Sammelstelle am Landratsamt zur Verfügung stehe und dass die Sammelstellen zur Entsorgung der bei der Jagd anfallenden Tierteile wie Aufbrüche und Schwarten weiter als freiwillige Leistung des Landkreises fortgeführt werden würden.