"Keine Hinweise auf vorsätzliche Brandstiftung" hat die Polizei nach dem Brand eines leerstehenden Hauses in Herreth (Landkreis Coburg). Diese Information des Polizeipräsidiums von Oberfranken bedeutet auch: Dass es binnen sechs Monaten zweimal in Herreth gebrannt hat, ist reiner Zufall.
Nahezu völlig zerstört worden ist in der Nacht zum Freitag ein leer stehendes Wohnhaus in der Staffelsteiner Straße. Obwohl Nachbarn den im Obergeschoss den Gebäudes ausgebrochenen Brand früh entdeckten und die Feuerwehr mit einem Großaufgebot vor Ort war, konnte der obere Teil des Hauses nicht mehr gerettet werden. Zudem entstand durch Löschwasser auch hoher Schaden in den unteren Stockwerken. Insgesamt geht die Polizei von einem Schaden in Höhe von rund 100 000 Euro aus.
Was nach ersten Ermittlungen der Brandfahnder der Coburger Kriminalpolizei auch schon klar ist: Dass es binnen eines halben Jahres schon zum zweiten Mal in Herreth gebrannt hat, ist reiner Zufall. "Es liegen keinerlei Anzeichen auf vorsätzliche Brandstiftung vor", bestätigte gestern Nachmittag Peter Neder von der Pressestelle beim Polizeipräsidium von Oberfranken in Bayreuth. Gleiches war beim Brand des Dachstuhles einer Gaststätte im September der Fall.
Von außen gelöscht Knapp über 100 Aktive mehrerer Feuerwehren bekämpften unter der Leitung von Kreisbrandinspektor Reinhard Hartung das Feuer. Schon bei der ersten Meldung sei klar gewesen, dass sich keine Person im Haus befinde, berichtete Hartung nach dem Einsatz. Eine Herausforderung waren die Löscharbeiten dennoch - aufgrund der Bauweise des Gebäudes. Das Fachwerkhaus hat noch alte Feldböden aus Holz, auf und in denen sich immer wieder Glutnester bildeten. "Deshalb konnten wir aus Sicherheitsgründen auch keine Person zum Löschen ins Gebäude schicken", erklärte Hartung. Lediglich durch die geborstenen Fenster wurde deshalb gelöscht.
Am späten Abend trafen die Führungskräfte dann die Entscheidung, für die Aufräumungsarbeiten zusätzlich das Technische Hilfswerk aus Bamberg zu alarmieren. Dieses rückte mit einem schweren Fahrzeug und einem Abbruch-Greifer an. Mit dessen Hilfe war es möglich, gefährliche Teile des arg in Mitleidenschaft gezogenen Dachstuhles abzubrechen. Aber selbst nach dem THW-Einsatz blieb den Feuerwehren "viel Handarbeit" beim Löschen übrig, sagte Hartung.
Zu Ende war der Einsatz erst weit nach Mitternacht, die Herrether Feuerwehr blieb zur Absicherung des teilweise einsturzgefährdeten Gebäude noch bis zum Freitagmorgen an der Brandruine. Personell war die Feuerwehr beim Löscheinsatz gut aufgestellt, weil zum Zeit des Brandausbruches (gegen 18 Uhr) schon viele der Einsatzkräfte von der Arbeit nach Hause gekommen waren. Deshalb konnte Reinhard Hartung auf genügend Personal zurück greifen und "relativ schnell" nicht dringend benötigte Feuerwehren nach Hause schicken. Bis in die Nacht blieben die Mannschaften aus Gleußen, Kaltenbrunn, Herreth, Bad Staffelstein und Lichtenfels (mit der großen Drehleiter) an der Brandstelle.
Bis 2014 bewohnt Von der Polizei ermittelt und benachrichtigt wurde die Eigentümerin des Gebäudes. Regelmäßig genutzt wurde das Haus schon länger nicht mehr. Die letzte Bewohnerin, eine ältere Dame, starb 2014.