Die Premiere des "Grüber Markttages" vor dem Rathaus war ein voller Erfolg. Das Wetter war toll, das Angebot vielfältig - kein Wunder, dass die Menschen in Scharen zum Einkaufen kamen. Deshalb wird der Markt ab sofort regelmäßig alle zwei Wochen abgehalten.
Erich Kolb hatte ganz schön zu schleppen, als er den Familieneinkauf vom ersten "Grüber Markttag" mit nach Hause nahm. Eine ganze Stofftasche voller frischem Obst und Gemüse war das Ergebnis der Einkaufstour der Familie Kolb, was den 79-Jährigen hoch zufrieden stimmte: "Ich schaue nach frischer Ware und guter Qualität - beides habe ich bekommen." Ein paar Meter stand Bürgermeister Jürgen Wittmann (Gut für Grub) und strahlte mit den Frühlingssonne um die Wette: "Mit so einem tollen Besuch hätte ich nicht gerechnet."
Der erste "Grüber Markttag" kann also als voller Erfolg verbucht werden - aber wie geht es nun weiter? Jürgen Wittmann hat sich gleich nach Ende des Marktes mit den Verkäufern zusammengesetzt und mehr oder weniger denen die Entscheidung über die Zukunft der Märkte überlassen. "Sie können das besser einschätzen, sie haben da die Erfahrung", erklärte der Bürgermeister.
Damit die Anfangs-Euphorie gleich noch ein bisschen mitgenommen werden kann, findet bereits am kommenden Freitag von 13 bis 18 Uhr der zweite "Grüber Markttag" auf dem Rathaus-Gelände statt, danach kommen die "fliegenden Händler" jeden zweiten und vierten Freitag.
Neun Händler kamen Für den Bürgermeister ist der Markttag spürbar eine Herzensangelegenheit. Kein Wunder, schließlich war er eines seiner Wahlversprechen. Dass es in Grub jede Menge Pessimisten gab, die davon sprachen, dass die Zeit solcher Märkte schon lange vorbei sei, spornte Wittmann erst an. "Das werden wir ja sehen", sagte sich der Bürgermeister und fuhr höchstpersönlich nach Sonnefeld, wo ebenfalls seit kurzem regelmäßige Märkte stattfinden.
Dort erkundige er sich bei den Händler nach dem grundsätzlichen Interesse und freien Terminen - die Basis für den "Grüber Markttag" war gelegt. Insgesamt neun Stände (von Obst/Gemüse/Blumen über Geflügelprodukte und frischen Fisch bis hin zu Textilien) standen auf dem Rathaus-Gelände, Platz für weitere Händler wäre künftig zur Verfügung. "Aber schon jetzt", sagt der Bürgermeister und grinst dabei schelmisch, "haben wir bei der Zahl der Stände die Sonnefelder überholt." Deshalb hofft Jürgen Wittmann, dass sich das breite Angebot in Grub schnell herum spricht und vielleicht bald auch der eine oder andere Ebersdorfer oder Niederfüllbacher zum Einkaufen kommt.
Einer der Aspekte, warum der erste "Grüber Markttag" die Erwartungen aller Beteiligten übertraf, ist ja eigentlich gar nicht so erfreulich: der Niedergang der örtlichen Nahversorgung.
Nachdem schon vor ein paar Jahren das letzte Lebensmittelgeschäft im Ort schloss, probierte die Gemeinde erfolglos viele Varianten aus - alle scheiterten schon weit vor der Umsetzung. Deshalb gibt sich Wittmann bei der Hoffnung, wieder einmal einen Nahversorgung nach Grub zu bekommen, keinen großen Illusionen hin: "Wir müssen das ehrlich so sehen: Es wird sehr schwer, einen Investor für so ein Projekt zu finden." Deshalb stürzte sich der Bürgermeister mit Elan auf die "kleine Lösung" mit dem Markttag, der nun zumindest alle zwei Wochen den Grübern frische Produkte bis quasi vor die Haustür bringt.
Ein neuer Treffpunkt Für Erich Kolb ist klar, dass er am Freitag wieder am Rathaus vorbeischauen will. Für ihn zählt dabei nicht nur das Angebot, sondern auch die Möglichkeit, beim Markt mal wieder ein paar alteingesessene Grüber zu treffen.
"Der Markt ist der richtige Schritt, um das Dorfleben wieder ein bisschen zusammenzuführen", erzählt Kolb, das Grüber Original. Solche Sätze freuen natürlich den Bürgermeister, der jetzt darauf setzt, dass sich die Einheimischen schnell mit dem Markt identifizieren. Klar sei jetzt bei der Premiere der Teufel los gewesen, alleine schon, weil die Leute eben mal sehen wollten, was auf dem Markttag zu los ist. Aber das ist dem Bürgermeister zu wenig: "Nur neugierig zu sein, reicht nicht aus. Die Leute müssen auch schon kaufen." Denn ganz am Ende, da sei es für die Händler immer eine wirtschaftliche Entscheidung, ob und wo sie hin fahren.
Genussregion Coburger Land - die Märkte Bad Rodach: Jeden ersten Donnerstag im Montag, 7 bis 13 Uhr auf dem Marktplatz.
Wöchentlicher Bauernmarkt von März bis Oktober samstags von 8 bis 12 Uhr auf dem Marktplatz, jeden dritten Samstag im Monat mit Musik.
Coburg: Jeden Dienstag und Freitag, 8 bis 13 Uhr, Obst- und Gemüsemarkt der Direktvermarkter auf dem Marktplatz. - Jeden Mittwoch und Samstag von 8 bis 13 Uhr Wochenmarkt auf dem Marktplatz. - Jeden Samstag von 8 bis 13 Uhr Bauernmarkt örtlicher Direkterzeuger im Steinweg und Bürglass.
Grub am Forst Jeden zweiten und vierten Freitag im Montag von 13 bis 18 Uhr auf dem Rathausplatz.
Neustadt: Jeden Samstag (Ausnahme: Januar) von 8 bis 13 Uhr auf dem Marktplatz.
Rödental: Jeden Mittwoch von 8 bis 13 Uhr auf dem Bürgerplatz vor dem Rathaus.
Sonnefeld: März bis November jeden zweiten Donnerstag im Monat von 14 bis 18 Uhr auf dem Gelände vor der Domäne.