Wer Abkühlung im Coburger Freibad suchte, musste im Juni noch unerträgliche Wartezeiten in Kauf nehmen. Doch weil sich die Besucher so langsam an das neue Münzen-System gewöhnen, dauert das Anstehen mittlerweile kürzer.
Schwimmbad-Laune verbreitete sich dank der heißen Temperaturen am vergangenen Wochenende. An die 2000 Gäste haben sich am Sonntag im Aquaria eine Abkühlung gegönnt. Lange in der Sonne anstehen und schwitzen mussten die Besucher jedoch nicht, sagt Jörg Pakoßnick-Kirchner, Chef des Aquaria. Fünf Minuten Wartezeit seien es maximal gewesen.
Eine Verbesserung, verglichen mit der 50 Meter langen Schlange, die sich noch an den heißen Juni-Tagen vor den Türen des Schwimmbades gebildet hatte und die Anstehenden zur Verzweiflung brachte. Dass es am Sonntag besser lief, lag aber auch daran, dass die Besucher nicht alle zur selben Zeit das Freibad stürmten wie im Juni nach Schulschluss, sondern über den Tag verteilt kamen. "Da ist auch die Menge der Besucher kein Problem, denn das Münzen-System ist für 2000 bis 2500 Leute pro Tag ausgelegt", erklärt Pakoßnick-Kirchner.
Um den Prozess zu beschleunigen, gebe es für das Freibad nur einen Tagestarif, erläutert der Aquaria-Chef. "Der klassische Freibadbesucher bleibt den ganzen Tag. Wenn sich der Kunde an der Kasse nicht entscheiden muss, wie viele Stunden er denn nun bleiben möchte, läuft der Zahlungsprozess wesentlich schneller ab. Das wiederum bringt die Schlange schneller voran."
Besucher, die nur für wenige Stunden im Freibad bleiben möchten, können den Umweg über das Hallenbad gehen, denn hier gibt es einen Stundentarif. Ausgangskontrollen mit Chip-Zurückgabe gibt es trotzdem, damit Kunden, die für eine bestimmte Stundenzahl im Hallenbad gezahlt haben, das Aquaria nicht durch den Freibadausgang verlassen. Und natürlich sollen die Chips auch wiederverwendet werden, weshalb bei Verlust fünf Euro fällig sind.
Auch an den Automaten hat sich nichts geändert.
Einen Kinder- oder Familientarif erhält man nur an der Kasse. Das liege daran, dass es keine andere Möglichkeit gebe, um sicherzustellen, dass jeder Besucher den richtigen Tarif erhält. Stichproben seien aufgrund der Menschenmassen nicht möglich.
Weiterhin wurde entschieden, die Getränkeauswahl am Freibadkiosk einzuschränken. Es werden nur noch Flaschen verkauft, keine Becher mehr. Auch das soll die Wartezeit der Kunden verkürzen.
"Unser Team hat am Wochenende hervorragende Arbeit geleistet", lobt Pakoßnick-Kirchner. Er selbst habe den Schwimmbadbesuchern gezeigt, wie man den Chip ans Lesegerät hält, um den Prozess zu beschleunigen. Außerdem kündigt er für künftige "Notfälle", also wenn sehr viele Gäste gleichzeitig kommen, eine flexible Handhabe an. So werde man bei Überbelastung des Münzen-Systems auf Handkasse umschalten, um den Besuchern langes Anstehen in der Hitze zu ersparen.