Gemeinderat freut sich über das Kelterhaus im Ortsteil Rossach

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Keltermeister Thomas Ender (mit Plan in der Hand) führte den Gemeinderat durch das fast nagelneue Kelterhaus. Foto: Lothar Weidner
Keltermeister Thomas Ender (mit Plan in der Hand) führte den Gemeinderat durch das fast nagelneue Kelterhaus. Foto: Lothar Weidner

Das Kelterhaus mitten in Rossach ist seit geraumer Zeit fertiggestellt.

Davon konnte sich der Gemeinderat vor Ort überzeugen. Die technischen Geräte, insbesondere die moderne Presse, sind installiert, es ist innen sauber gefliest und der Außenputz bereits angebracht. Immerhin betrugen die Baukosten 123.000 Euro bei einem 65-prozentigen Zuschuss des Amtes für Ländliche Entwicklung, sie wurden aber auch durch erhebliche Eigenleistungen der Dorfgemeinschaft in Grenzen gehalten. "Wir sind sehr zufrieden", meinte Bürgermeister Udo Siegel (CSU/Bürgerblock). Das frühere "Milchhäuschen" steht nun voll zur Verfügung zur Herstellung von Säften vorwiegend aus Äpfeln und Birnen. Von der Saftprese könne jeder, nicht nur die Rossacher, Gebrauch machen, wie Keltermeister Thomas Ender betonte. Immerhin wurden 2015 bereits 660 Zentner Obst gepresst, was 225.000 Liter erbracht habe.

Der Antrag der SPD/FWG auf Einstellung eines qualifizierten Jugendpflegers in Teilzeit wurde zwar nicht verworfen, es werde jedoch, so der Bürgermeister, nach Möglichkeiten gesucht. Gemeinderätin Ulrike Gunsenheimer erläuterte, es besteht eine Vorsorgepflicht gegenüber dem überdurchschnittlichen Anteil von Kindern und Jugendlichen in der Gemeinde, insbesondere aufgrund des Jugendraumes und der hochwertigen Skateranlage. Insbesondere sei präventive Vorsorge bezüglich Vandalismus, Gewalt, Alkohol- und Drogenmissbrauch zu betreiben.

Während Gunsenheimer sagte, dass dies professionell anzupacken sei, ließ Gemeinderat Elmar Schramm wissen, dass seine Fraktion der CSU/BB auf dem Standpunkt stehe, dass das Problem auch ehrenamtlich gelöst werden könnte. Beschlossen wurde, dass zunächst für 14 EDV-Arbeitsplätze in der Schule die Kosten ermittelt werden sollen und rund 30.000 Euro in den Haushalt 2017 einzuplanen wären. 29 Arbeitsplätze aufgrund einer neuen Lehrkraft wurden derzeit noch nicht für erforderlich gehalten.


Großheirath bleibt schuldenfrei

"Wir haben ein beachtliches Päckchen geschnürt", meinte Bürgermeister Udo Siegel anlässlich der Haushaltsplanberatung 2016 im Rahmen der Gemeinderatssitzung. Der Haushalt, vorgestellt vom Kämmerer Lothar Hümmer, hat ein Gesamtvolumen von 10,3 Millionen Euro und wurde einstimmig verabschiedet.
Bemerkenswert sind die Investitionen, die sich Großheirath in diesem Jahr leisten kann und wird. Es sind 5,8 Millionen Euro. Die größten Maßnahmen sind die Generalsanierung der Schule (1,4 Millionen Euro), die weitere Erschließung des Gewerbegebiets Nord West - Max-Carl- und Hans-Rauh-Straße (1,1 Million Euro), die Gemeindeverbindungsstraße von Großheirath nach Rossach (200.000 Euro), die Dorferneuerung Rossach (140.000 Euro), das Baugebiet Mehlm (664.000 Euro), die Breitbandversorgung (575.000 Euro) sowie der Kauf von Bauland, für das 818.000 Euro ausgegeben werden sollen. Um dies zu finanzieren, hat die Gemeinde in den letzten Jahren kräftig zurückgelegt, so dass den Rücklagen 2,3 Millionen Euro entnommen werden können. Außerdem stehen 937.000 Euro durch Verkauf von Bauland zur Verfügung, 1,4 Millionen Euro aus Zuweisungen, 911.000 Euro aus Entgelten und 417.000 Euro aus der Zuführung vom Verwaltungshaushalt. Es erfolgt keine Kreditaufnahme. Die Gemeinde ist deshalb weiterhin schuldenfrei.


Kreisumlage erhöht

Im Verwaltungshaushalt schlagen bei den Ausgaben die Personalkosten mit 810.000 Euro (lediglich 19 Prozent des Verwaltungshaushaltes) zu Buche und die Kreisumlage mit 933.000 Euro (trotz Senkung des Hebesatzes durch den Landkreis ein Plus von 81.000 Euro). Die Aufwendungen für Kinder, Jugend und Schule betragen 892.000 Euro (21 Prozent des Verwaltungshaushaltes). An Einnahmen sind prognostiziert 230.000 Euro Grundsteuer, 500.000 Euro Gewerbesteuer (Vorjahr 730.000 Euro), Einkommensteuerbeteiligung 1,275 Millionen Euro und an Schlüsselzuweisungen 579.000 Euro). Trotz Defizite in der Wasserversorgung (1000 Euro) und im Abwasserbereich (102.000 Euro) bleiben die Gebühren stabil. Für den Kämmerer wird die Infrastruktur der Gemeinde durch die eingesetzten Haushaltsmittel wesentlich verbessert und der demografischen Entwicklung entgegengesteuert. Eine Erhöhung der Grundsteuern sei anzugehen, sofern die Gemeinde keine Straßenausbaubeitragssatzung erlässt. "Sparsamkeit, wirtschaftliches Haushalten und Augenmaß bei Investitionen sind einzuhalten", sagte Hümmer. Gemeinderat Elmar Schramm von CSU/BB mahnte auch Investitionen in kleineren Ortsteilen an, Gemeinderat Oliver Göckel von den Freien Wählern meinte, dass nicht mehr versprochen wurde, als möglich war, und Gemeinderätin Ulrike Gunsenheimer von der SPD/FWG betonte die gute Zusammenarbeit in der Haushaltsvorbereitung.