Feuerwehr Weidhausen bekommt neues Auto

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Da kriegt der Fahrer kalte Füße: Günter Schlund weiß genau, wo die maroden Stellen am alten Löschfahrzeug der Weidhäuser Feuerwehr sind. Sehr zur Freude des Kommandanten hat der Gemeinderat 300 000 Euro für die Anschaffung eines neuen LF 20 freigegeben. Foto: Berthold Köhler
Da kriegt der Fahrer kalte Füße: Günter Schlund weiß genau, wo die maroden Stellen am alten Löschfahrzeug der Weidhäuser Feuerwehr sind. Sehr zur Freude des Kommandanten hat der Gemeinderat 300 000 Euro für die Anschaffung eines neuen LF 20 freigegeben. Foto: Berthold Köhler
Wigand Diesel (CSU): "Wir haben einen soliden Haushalt, die Verwaltung hat gut gearbeitet."
Wigand Diesel (CSU): "Wir haben einen soliden Haushalt, die Verwaltung hat gut gearbeitet."
 
Walter Lorper (Freie Bürger): "Es ist eine hervorragende Geschichte, wie stark die Verschuldung pro Kopf gesunken ist."
Walter Lorper (Freie Bürger): "Es ist eine hervorragende Geschichte, wie stark die Verschuldung pro Kopf gesunken ist."
 
Andre Karl (SPD): "Die Beratungen zum Haushalt waren so harmonisch wie lange nicht mehr."
Andre Karl (SPD): "Die Beratungen zum Haushalt waren so harmonisch wie lange nicht mehr."
 

Der Gemeinderat Weidhausen (Landkreis Coburg) stellt 300 000 Euro zur Verfügung, damit die Feuerwehr ein neues Löschfahrzeug kaufen kann.

"Natürlich schaut unser Feuerwehrauto noch gut aus", sagt Kommandant Günter Schlund. "Das liegt daran, dass wir es 30 Jahre lang gut gepflegt haben." Aber an der Tatsache, dass die Technik am und im Fahrzeug überhaupt nicht mehr zeitgemäß ist, ändert der gute Gesamteindruck des Fahrzeugs auch nichts. Deshalb bekommt die Feuerwehr im Frühjahr ein neues Löschfahrzeug zur Verfügung gestellt. Das hat der Gemeinderat am Montagabend mit der einstimmigen Verabschiedung des Haushalts so festgelegt. Die 300 000 Euro für die Neuanschaffung des LF 20 sind mit der größte Brocken im Zahlenwerk, das Kämmerer Gerhard Friedrich präsentierte.
Allerdings hob Friedrich im Feuerwehrgerätehaus auch warnend den Zeigefinger. Schon jetzt seien die Anzeichen deutlich, dass die Gemeinde in den Jahren 2018 bis 2020 angesichts sinkender Gewerbesteuereinnahmen und Schlüsselzuweisungen mit deutlicher weniger Geld für Investitionen auskommen müsse. Dennoch sei Weidhausen in der Lage, das politisch ausgegebene Ziel zu erreichen, versicherte Friedrich: "Wir können bis 2020 ohne Kreditaufnahme auskommen."


Warum keine Ganztagsschule?

Wenn nicht mehr so viel Geld da ist, wird der Gemeinderat vielleicht auch nicht darum herum kommen, die freiwilligen Leistungen zu beschneiden. Mit einer Ausnahme: der Nachmittagsbetreuung. Walter Lorper (Freie Bürger) sprach diesen Punkt an, schließlich läuft die Nachmittagsbetreuung als freiwillige Leistung der Gemeinde. Lorper bat darum, klar zu kommunizieren, dass das Nachmittagsangebot von der Gemeinde auch künftig nicht gestrichen werde. Dieser Meinung waren auch die anderen Gemeinderatsmitglieder. Bernd Faber (SPD) betonte, dass er das Angebot ohnehin nicht klassisch freiwillig sehe. Die Nachmittagsbetreuung sei schließlich ein fester Bestandteil im Konzept des Bildungshauses.
"Eine freiwillige Leistung, aber unumstößlich" - so bezeichnete Bürgermeister Markus Mönch (parteilos) abschließend die Nachmittagsbetreuung im Schulgebäude. Er deutete allerdings auch an, dass es durchaus Möglichkeiten gebe, ganz neue Wege zu gehen - mit dem Angebot einer Ganztagesschule zum Beispiel. Da könne das Personal der Mittagsbetreuung auch eingebunden werden, aber vielleicht mit einer anderen Struktur bei der Finanzierung. "Es wäre ein Modell, über das man sprechen könnte", zeigte sich der Bürgermeister durchaus angetan von der Idee einer Ganztagsschule.
Langfristig gesehen, bleibe das Ziel, die Gemeinde irgendwann schuldenfrei zu bekommen, gab Markus Mönch in seinem Statement zum Haushalt vor. "Und dabei sind wir auch auf einem guten Weg."


Das ist der Haushalt im Zahlen

Volumen: Gesamt: 7,34 Millionen Euro. - Verwaltungshaushalt: 5,98 Millionen Euro. - 1,36 Millionen Euro.

Einnahmen: Gewerbesteuer: 1,50 Millionen Euro. - Schlüsselzuweisungen: 600 000 Euro. - Einkommensteuerbeteiligung: 1,35 Millionen Euro.

Investitionen: Feuerwehrfahrzeug LF 20: 299 000 Euro. - Grunderwerb Erschließungsgebiete: 100 000 Euro. - Kanalsanierung/Regenwasserrückhaltung Hauptstraße und Neuensorger Straße: 280 000 Euro.

Verschuldung: Gesamt: 2,46 Millionen Euro. - Pro Kopf: 778 Euro bei 3163 Einwohnern.