Bezirksligist FC Coburg verlängert nicht den Vertrag mit seinem Trainer Olaf Teuchert, der daraufhin sein Amt sofort zur Verfügung stellt und den Weg für einen Neuanfang freimacht. Die Trainersuche läuft bereits.
Bei den Coburger Fußballern geht eine Ära zu Ende. Nach neuneinhalb Jahren aufopferungsvollem Engagement als Betreuer, Jugend-, Assistenz- und Cheftrainer hat Olaf Teuchert das Handtuch geworfen. Er will nach eigenen Worten "den Weg für einen Neuanfang freimachen."
Diese Entscheidung sei gereift und keine Kurzschluss-Reaktion gewesen. "Wir haben uns bei den Vertragsverhandlungen eben nicht geeinigt. Der Klub hat zwei Termine nicht eingehalten." Trotzdem spricht Teuchert von einer beiderseits einvernehmlichen Trennung. "Wir gehen absolut im Guten auseinander. Da wird keine dreckige Wäsche gewaschen. Ich glaube, der Verein hat mir sehr viel zu verdanken und ich habe dem Verein sehr viel zu verdanken."
Durch alle Höhen und Tiefen Natürlich meint der ehrgeizige Coach damit nicht nur den erst im letzten Jahr aus der Taufe gehobenen FC Coburg, sondern vor allem auch den
Vorgängerklub DVV Coburg, dem er in schwierigen Zeiten vor, während und nach der Insolvenz stets die Treue hielt und den er nach eigenen Angaben durch alle Höhen und Tiefen mitführte. "Ich hatte mit Walter Luft, Dieter Beck und Sascha Heuschkel trotz der Trennung gute Gespräche und ich werde diesem Verein immer zu Seite stehen."
Die Mannschaft übergibt er seiner Meinung nach in einem Top-Zustand: "Die Jungs, die natürlich größtenteils bedauern, dass ich aufhöre, waren bereits in den letzten Spielen vor der Winterpause verdammt gut drauf und auch jetzt sind sie fit." Der 3:0-Sieg am Wochenende gegen den Landesligisten FC Burgkunstadt wäre das beste Beispiel.
"Mit ein wenig mehr Glück würden wir auch in der Bezirksliga weiter oben stehen, aber ich bin sicher, dass die Jungs eine gute Rückrunde spielen."
Motivationsproblem befürchtet Mit ihm als Trainer hätte dies trotzdem problematisch werden können, wie er selbst einräumt. "Wenn wir nämlich zwei oder drei Spiele in Serie verlieren würden, dann käme gleich Kritik auf. Ich könne die Spieler nicht mehr motivieren. Das wollte ich mir und der Mannschaft nicht antun. Jetzt hat der Verein noch Zeit zu reagieren."
Er selbst weiß noch nicht wie es bei ihm weiter geht: "Es wird keinen Schnellschuss geben." Die erste telefonische Anfrage vom TSV Oberlauter hat er bereits ausgeschlagen.
Der FC Coburg will sich mit einem neuen Trainer weiterentwickelnGespräche laufen
Der neue
Sportliche Leiter des FC Coburg, Sascha Heuschkel, bestätigte gegenüber dem Tageblatt, dass seit geraumer Zeit bereits intensive Gespräche mit möglichen Trainern laufen.
Keine Entscheidung"Olaf wollte bis zum 31. Januar eine Entscheidung, ob wir über die laufende Saison hinaus mit ihm weitermachen oder nicht. Diese Zusage konnte wir ihm nicht geben. Schließlich müssen wir die Weiterentwicklung unseres Vereins überprüfen und eventuell einige Stellschrauben nachziehen", erklärt Heuschkel, der gemeinsam mit FCC-Vorsitzendem Walter Luft die Geschicke der 1. und 2. Mannschaft seit Herbst letzten Jahres leitet.
Verpflichtung
Der Klub habe gerade wegen des Nachwuchsleistungszentrum ein großes Potenzial. Man sei den vielen Talenten verpflichtet, sich ständig zu verbessern.
Aus diesem Grund hoffen die neuen Verantwortlichen, dass sich auch die 1. Mannschaft - zweifelsohne das Aushängeschild des Vereins - weiterentwickele.
Interimslösung mit ReichTeucherts Entscheidung, sofort von seinem Posten als Trainer zurückzutreten, bezeichnet Heuschkel als emotional: "Vielleicht hätte Olaf mal eine Nacht drüber schlafen sollen". Aber eine kurzfristige Interimslösung sei bereits gefunden. Mit Kapitän David Reich, der von ihm selbst unterstützt wird, wurde eine Zwischenlösung gefunden. Bereits die letzten Trainingseinheiten fanden unter der Regie dieses Duos statt und auch beim Spiel in Burgkunstadt betreute Reich das Bezirksligateam sehr erfolgreich.
Drei Varianten"Wir wissen noch nicht, ob wir mit dieser Variante in die Rückrunde starten.
Es ist möglich, dass wir bald eine Entscheidung treffen". Denkbar sind laut Heuschkel neben der Interimslösung mit Reich derzeit zwei Varianten: Entweder es kommt ein Trainer, der die Mannschaft sofort und auf Dauer übernimmt. Oder der FC Coburg verpflichtet einen Trainer, der ab der neuen Saison einsteigt.
ct