Zum Trinken ist das Thermalwasser von Bad Rodach nicht gedacht - aber zum Baden.
Es kommt aus 652 Metern Tiefe und ist vor etwa 2000 Jahren als Regen auf die Erde gefallen: das Wasser in den Becken der "Therme Natur". Damit dieser "Schatz" des einzigen Thermalbades im Coburger Land den Badegästen zuverlässig und sauber zur Verfügung steht, gibt es in der Therme Männer wie Wolfgang Werner. Der arbeitet seit über 15 Jahren in der technischen Abteilung und kennt sich in der Unterwelt der Therme bestens aus.
"Die Wasseraufbereitung", sagt Techniker Werner, "ist das Herz der Therme". Wobei das Wasser aus den beiden Quellen in
Bad Rodach gar nicht groß gereinigt werden muss, ehe es in die 14 Becken der "Therme Natur" fließt - sauber ist ja, nach 2000 Jahren im Filtersystem der Natur. Und das, was im Wassern bleibt, hilft Menschen mit Rücken- und Gelenkschmerzen: Magnesium, Sulfat, Calcium und Kalium.
"Unser neuer Schwimm-Meister sagt immer, dass das Wasser seinen Knien gut tut", erzählt Werner, der selbst eher selten ins Wasser steigt. Andere Kollegen tun es schon. "Viele von uns gehen regelmäßig schwimmen", sagt Nancy Grau, die in der "Therme Natur" fürs Marketing zuständig ist. Im Thermalwasser sei schließlich beste Prävention, ergänzt Grau.
200 Kubikmeter pro Tag
Von der technischen Seite her bereitet Wolfgang Werner das Thermen-Wasser eher wenig Probleme: Es ist relativ weich, deshalb gibt es nur wenig Ablagerungen in den Leitungen und Ventilen.
"Problem ist eigentlich nur das Eisen", erklärt der Thermen-Techniker, während Nancy Grau daneben heftig nickt. "Das Eisen schmeckt man auch, wenn man das Wasser trinkt", ergänzt die Marketing-Leiterin.
Offiziell darf das Thermen-Wasser trotz regelmäßiger Kontrollen nicht als Trinkwasser deklariert werden, aber es gebe schon Leute, die sich gerne regelmäßig einen Schluck genehmigen. "Aber richtig gut", gesteht Grau nach eigener Erfahrrung, "schmeckt es nicht".
Aber das Wasser ist ja auch zum Baden da. Und deshalb hat jeder Badegast einen in Vorschriften festgelegten Anspruch auf Thermen-Wasser. "30 Liter pro Gast und Becken", weiß Wolfgang Werner.
Für beiden Quellen, die die "Therme Natur" speisen, ist dieser Wasserbedarf überhaupt kein Problem. Dass die Quellen nicht überbeansprucht werden, darüber wacht neben den Thermen-Technikern auch das staatliche Bergamt.
Im Schnitt fließen pro Tag rund 200 Kubikmeter Quellwasser ins Thermalbad - 80 sprudeln aus eigener Kraft aus der Therme 1, 120 werden aus der Therme 2 hochgepumpt.
Während des Badebetriebes garantieren mächtige Pumpen und Filtersysteme (aus Kohle und Kies), dass das Badewasser konstant gute Qualität hat. "In nicht einmal einer Stunde wird das Wasser in den Becken komplett umgewälzt", erklärt Wolfgang Werner. Dafür braucht es die von vier Pumpen, die jeweils 400 Kubikmeter Wasser in der Stunde schaffen.
Bitte die Dusche nicht vergessen
Auch die Badegäste können übirgens ihren Teil dazu beitragen, dass das Wasser in den Becken mit einer Wasserfläche über 1000 Quadratmetern sauber bleibt. Das Wolfgang Werner schon los werden. "Ich verstehe es nicht", sagt der Techniker, "wenn Gäste an der Dusche vorbei gehen". Kaum jemand gehe doch ohne Parfüm oder Deo aus dem Haus - das gehöre sich einfach abgewaschen. Die Ausrede, daheim schon geduscht zu haben, zählt also nicht.
enteisent bzw. entschwefelt noch nie etwas gehört? ist seit Mitte des letzten Jh. erlaubt und noch nicht einmal kennzeichnungspflichtig!
was also soll der quatsch, meine damen und herren marketing-leiterin, thermen-techniker, bürgermeister und journalist?
und noch was: schon mal die bad kissinger quellen alle probiert? wer spricht dort von geschmack? es heilt, und das ist gut.
nur schade, dass rodach nach wie vor in der ausgeprochen tiefsten provinz liegt und innovationen recht oft von vorneherein niedergebügelt werden...