Es darf auch improvisiert werden

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Die Theatergruppe des TSV Unterlauter probt in diesem Tagen auf der Bühne des Sportheims den Dreiakter "Alles nach Plan" (von links): Petra Friedel, Karina Scholz, Elke Fischer, Carlo Pappenfuß und Ulrich Scholz.
Die Theatergruppe des TSV Unterlauter probt in diesem Tagen auf der Bühne des Sportheims den Dreiakter "Alles nach Plan" (von links): Petra Friedel, Karina Scholz, Elke Fischer, Carlo Pappenfuß und Ulrich Scholz.
Jule (Melli Scholz) wickelt das Muttersöhnchen Wolfi (Henry Volk) spielend um den Finger. Fotos: Gabi Arnold
Jule (Melli Scholz) wickelt das Muttersöhnchen Wolfi (Henry Volk) spielend um den Finger.  Fotos: Gabi Arnold
 

Bei den lustigen Stücken der Theatergruppe des TSV Unterlauter geht es schon bei den Proben heiter zu. Ab 18. April können sich die Zuschauer davon überzeugen, dass Laienspiel allen Beteiligten Vergnügen bereitet.

Seit 40 Jahren ohne Unterbrechung sorgt die Theatergruppe des TSV Unterlauter für gute Laune. In diesen Tagen proben die Akteure im Sportheim für den großen Auftritt und trotz der jahrelangen Bühnenerfahrung zittern sie Jahr für Jahr aufs Neue.

Sie bleiben ihrem Genre treu und spielen eine Komödie. In diesem Jahr kommt der Dreiakter von Erich Koch "Alles nach Plan" auf die Bühne im Sportheim.

Bei den Proben sind die Akteure wie immer bester Laune, lachen und scherzen und feilen an den Dialogen, die Pointen sollen sitzen. Es darf bei den Auftritten aber auch improvisiert werden und das Stück wird sowieso mit jeder Menge Lokalkolorit gefärbt. "Vieles entwickelt sich während des Spiels", sagt Elke Fischer, eine ambitionierte Laienschauspielerin, die schon im Kindertheater dabei war.


Abteilungsleiterin Petra Friedel ist seit Mitte der 1990er-Jahre unentwegt mit von der Partie und auch Carlo Pappenfuß tritt seit Jahren auf die Bühne. "Einmal Schauspieler, immer Schauspieler", sagt er voll Überzeugung.

Zweimal die Woche kommen die Darsteller kurz vor der Premiere zusammen, die Requisiten, Tisch, Stühle und Couch, Geschirr, Aschenbecher oder Hammer, für das Bühnenbild sind zusammengetragen und aufgebaut. "Der Haushalt leidet; denn jeder von uns schaut, was er zuhause hat und gebrauchen kann", sagt Elke Fischer.

Petra Friedel und Sabine Scholz wählen das Stück aus, im Team werden die Rollen verteilt. Das geht quasi schon von selbst, schließlich weiß jeder Akteur, in welche Figur er am besten schlüpfen kann. Petra Friedel liegen beispielsweise eher die burschikosen Rollen, Carlo Pappenfuß fühlt sich diesmal in der Rolle des Schnaps trinkenden Gelegenheitsschauspielers wohl. Die Regie führt Sabine Scholz, die auch souffliert und die Einzige ist, die das komplette Stück in- und auswendig kennt. "Alle anderen kennen ihre Szene, die sie spielen müssen", sagt Sabine Scholz.

Möchte sie auch einmal lieber auf der Bühne stehen, anstatt im Verborgenen zu arbeiten? Die Regisseurin und Souffleuse lacht. "Eigentlich nicht, es sei denn, ich darf eine Leiche spielen."

Die Texte lernen die Akteure unterschiedlich, Elke Fischer erzählt, dass sie auch zuhause ihre Passagen immer wieder liest, Carlo Pappenfuß prägt sich seinen Part ausschließlich durch die Proben ein. Aber eines haben alle gemeinsam: "Wir gehen in unseren Rollen auf", sagt Katharina Scholz, die zu jüngeren Darstellern gehört.

Und dies sei wohl auch der Garant für jahrzehntelangen Erfolg. "Wer einmal kommt, kommt immer wieder zu uns. Die Gäste gehen raus und freuen sich bereits auf das nächste Mal", so Karina Scholz. Sogar aus Nürnberg werden diesmal Besucher erwartet, die sich über das Laienschauspiel der Unterlauterer Theatergruppe amüsieren möchten.

Ganz wichtig: "Jeder bekommt einen Platz bei uns, wir schicken niemanden heim und verkaufen auch an der Abendkasse noch Karten." Die Mitglieder des TSV Unterlauter bewirten die Besucher und sollte das Wetter entsprechend sein, kann in den Pausen auch der Biergarten genutzt werden.

Theater-Information