Für das leerstehende Schlick-Gebäude zwischen Steinweg und Lohgraben wird seit Jahren eine passende Nutzung gesucht. Bei der Klausurtagung der CSU-Stadtratsfraktion ging es jetzt um die Idee, das Gebäude in eine Passage zu verwandeln und damit eine attraktive Verbindung zwischen Steinweg und dem Areal zwischen der ehemaligen Hauptpost und dem Kaufhof zu schaffen.
Die CSU will dort auf einen "bunten Mix" aus Einzelhandel, Gastronomie, Kunstgewerbe und Wohnen setzen - gewachsenen Strukturen gemischt mit neuen Impulsen. Anfang Februar hatte die Fraktion eine erste Vision präsentiert, die unter anderem einen offenen Wasserlauf und Begrünung im Lohgraben vorgesehen hatte. In ihre Überlegungen hat die CSU nun auch das Schlick-Gebäude einbezogen, das der Stadt seit einigen Jahren gehört.
In der "Schlick-Passage", wie sie sich die CSU vorstellt, ließe sich über eine Rolltreppe oder Treppen den Höhenunterschied zwischen Lohgraben und Steinweg ausgleichen. Im Gebäude sei Platz für zwölf Läden, die bewusst eher klein gehalten seien, wie der Vorsitzende der CSU-Fraktion, Jürgen Oehm, erläuterte. Der rückwärtige Teil des Gebäudes stamme aus den 70er Jahren und sei in Sachen Denkmalschutz unbedenklich.
In einem ersten Schritt wird die CSU bei der Stadtratssitzung am kommenden Donnerstag einen Antrag stellen, das Gebiet zwischen Steinweg, Badergasse, Hindenburgstraße und Schenkgasse formal als Sanierungsgebiet festzusetzen. Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (Isek) sehe vor, nach der Ketschenvorstadt im Süden auch die nördliche Innenstadt (Steinweg, Lohgraben, Postareal) entsprechend aufzuwerten. Trotz aller Bemühungen, den Bereich städtebaulich attraktiver zu gestalten, sei bisher keine befriedigende Lösung in Sicht gewesen, sagte Oehm.
Aktuelle Vorstöße wie den Antrag der CSB, den Steinweg in einen verkehrsberuhigten Bereich umzuwandeln, unterstütze die CSU nur als kurzfristige Lösung, wie Oehm betonte. Langfristig gesehen sei der Vorschlag "zu kurz gesprungen.
Damit wird nur an den Symptomen herumgedoktert, die Krankheit aber nicht behoben."
Ein weiterer Bereich, den die CSU unter dem Punkt Stadtentwicklung bei ihrer Tagung betrachtet hat, ist die Mohrenbrücke. Sie soll in naher Zukunft umfassend saniert werden. Ursprünglich war geplant, die Brücke komplett abzureißen und neu zu bauen, doch dies werde das Landesamt für Denkmalpflege wegen des historischen Unterbaus der Brücke voraussichtlich ablehnen, berichtete Oehm.
Die CSU setzt darauf, die Sanierung nicht isoliert zu betrachten, sondern gleich den gesamten Uferbereich der Itz rund um die Brücke erlebbar zu machen. Eine Reihe von Ideen dazu hat Zweite Bürgermeisterin Birgit Weber ebenfalls schon im Februar vorgestellt. So könne sich die CSU links oder rechts der Brücke beispielsweise ein Café vorstellen, mit einer Art schwebendem Holzdeck als Freisitz für die Gäste. Es gebe bereits Interessenten für dieses Konzept, berichtete Birgit Weber. Sie habe auch schon Gespräche mit möglichen Investoren geführt, wolle aber derzeit noch keine Details nennen.