Ein vorweihnachtlicher Leseabend fand in der Grundschule Einberg statt. Seit zehn Jahren bietet die Schule den Kindern dieses schöne Erlebnis.
"Das ist jetzt vor Weihnachten richtig schön, was vorgelesen zu bekommen, weil diese Zeit für uns richtig anstrengend ist. Wir mussten nämlich so viele Proben schreiben", sprudelte es aus Alexandra, Marlena und Luna, Schülerinnen der Grundschule Einberg, heraus. Die Viertklässler waren zum vorweihnachtlichen Leseabend in ihre Einberger Grundschule gekommen. Und weil viele Kinder Bücher lieben, lieben sie es auch, vorgelesen zu bekommen.
Gerade in der Vorweihnachtszeit gehört der Vorlesespaß neben Plätzchen und Lebkuchen naschen einfach dazu. Diese vorweihnachtliche Freude bietet die Einberger Grundschule ihren Schulkindern bereits seit rund zehn Jahren. Und auch in jedem Jahr putzte sich das Schulhaus für die Vorleseabende weihnachtlich heraus. Kerzenlichter leuchteten den Weg zum geheimnisvollen Lesezimmer, der Schulbibliothek. Von den Kindern gebastelte Sterne schmückten sämtliche Fenster. Der Duft von Tannenzweigen, Glühwein und Kinderpunsch zauberte auf dem Weg ins Lesezimmer geheimnisvolle Atmosphäre.
Die Lieblingslektüre des Kaplans
Die Stehlampe im Eck gab gemütliches Leselicht, und die Kinder kuschelten sich, Nüsse knabbernd, auf der Bodenmatte aneinander. Im dicken Lesesessel hatte es sich Kaplan Syga gemütlich gemacht. Zwei Geschichten hatte der Seelsorger, der hier an der Grundschule katholische Religionslehre unterrichtet, mitgebracht. Es waren Lieblingslektüren aus seiner Kinderzeit.
"Ich habe euch heute eine Weihnachtsgeschichte von meiner Lieblingsschriftstellerin Astrid Lindgren mitgebracht", sagte er. Und schon leuchteten bei den Kindern wie auch bei Kaplan Syga die Augen. Da war sie plötzlich wieder da, die schöne Kinderzeit mit den Kindern von Bullabü. Dort hatten es die Kinder zu Weihnachten besonders schön. Dort, wo sie so gerne Pfefferkuchen aßen und genau so Sterne und Herzen bastelten wie die Einberger Schulkinder. Und als Kaplan Syga vorlas, wie in der weihnachtlichen Geschichte die roten Äpfel am Tannenbaum dufteten, da wurde bei diesem Duft ein langes Mmmmh der Drittklässler hörbar und beim Publikum ein herzliches Schmunzeln.
"Der Heiligabend ist für die Kinder im Jahr wohl der längste Tag, wenigstens an dem Vormittag. Diese Stunden herumsitzen und warten und warten", und bei diesem Absatz wussten alle Schüler, das wird auch ihnen bald blühen, das lange Warten auf das Christkind. Gebannt und gespannt lauschten sie der Weihnachtsgeschichte, die der Herr Kaplan so liebe- und gefühlvoll vortrug. In diesem Moment fühlten fühlten die Kinder, als seien sie in Bullabü.
"Weihnachten ist eine wundervolle Zeit. Und ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich mich wochenlang darauf gefreut habe, so wie ihr sicher auch", schmunzelte Syga. Auch wenn die Zeit heute viel schneller laufe, die große Freude auf Weihnachten sei geblieben. Und was an Weihnachten denn eigentlich passiert sei, das wussten die Schulkinder natürlich auch: "Da wurde Jesus Christus geboren, unser Heiland". Und Kaplan Syga war sicher, daheim würden die Omas und Opas bestimmt noch sehr viele und schöne Geschichten zu erzählen wissen, wie es damals wohl gewesen sein mochte, als Jesus zur Welt kam. Und so eine faszinierende Geschichte las der Kaplan den Kindern auch noch vor.
"Ich freue mich auf einen schönen Abend", hatte Konrektor Achim Böving zu Beginn die Kinder und Eltern begrüßt. "Das Lesen wird an unserer Schule übrigens sehr gefördert", sagte Böving. 18 Lesementoren und drei Sprachpaten entwickelten äußerst engagiert die kindliche Freude beim "Lesen lernen" und weckten so die Lesefreude, dankte der Konrektor für diese schulische Unterstützung, die ehrenamtlich ausgeübt werde. Zudem werde auch das Online-Lese-Programm "Antolin" rege genutzt und der Kontakt zur Buchhandlung Riemann gepflegt, teilte Böving mit.
In Zusammenarbeit mit dem rührigen Elternbeirat wurde der vorweihnachtliche Leseabend veranstaltet und das Publikum mit weihnachtlichen Genüssen verwöhnt. Die "geistige Nahrung" als Geschenkidee gab es auch, spannende Kinder- und Jugendlektüre.
Und Alexandra, Marlena und Luna wussten schon: "Wenn es uns so kurz vor Weihnachten langweilig werden sollte, dann schnappe man sich ein Buch oder lerne eben", schlugen die Mädchen vor. "Ich finde Weihnachten schön, weil da das Christkind kommt und weil man Geschenke bekommt. Man kann Weihnachtsgeschichten lesen und sich dann beim Lesen denken, dass man das alles auch erlebt. Und das finde ich so schön, weil man alles andere für diese Zeit vergisst", meint Alexandra. "Und ich mag Lesen sehr, weil man sich in die Geschichten so hineinfühlen kann", so was liebt Marlena. "Wenn man was liest, dann vergisst man das nicht, wie das geschrieben wird, und dann macht man beim Schreiben weniger Fehler", sind die Mädchen ganz sicher. Sie lesen gern in ihren Zimmer im Bett oder auf ihrer Couch und vergessen die Zeit und alles um sie herum.