Das 15. Coburger Old- & Youngtimer Treffen war ein Fest für Liebhaber von erstklassig gepflegten Fahrzeugen.
Gastgeber des 15. Coburger Old- & Youngtimer Treffen am Sonntag war wieder einmal der MSC
Coburg. Das Orgateam zeigte sich bereits in den Mittagsstunden vollauf zufrieden. In der Vormittagsschicht sei schon ganz viel los und der Schlossplatz gut gefüllt, schwärmte Ingo Ernst.
Oldtimer fahren sei eine Lebenseinstellung, umschrieb Ingo Ernst das Gefühl mit so einem Prachtexmplar durchs Land zu fahren. So könne man das Leben genießen, mit Gleichgesinnten fachsimpeln, einfach durchs Land cruisen und entschleunigen.
Ein Bus aus Baltimore mit sehr bewegter Geschichte
Einen ehemaligen Bus der Polizei aus Baltimore, der größte Stadt im US-Bundesstaat Maryland, hatte sich Thomas (Tommy) Kraus gegönnt. Nach seinem Einsatz zum Transport von Polizeibeamten stand er im Dienst der Baltimore Ravens, einer in Baltimore ansässigen American-Football-Mannschaft, die in der National Football League (NFL) spielt und war in den Vereinsfarben lila lackiert. Im Internet hatte er den Bus entdeckt, mit dem Schiff nach Bremen transportiert und da er nur bedingt fahrtüchtig war, mit dem Tieflader nach Coburg. "Er fährt sich wie ein Fahrrad, denn er hat Servolenkung und ein Automatikgetriebe", berichtete Tommy. Technisch ist der Bus mit dem 5,7 Chevy Motor bestens in Ordnung.
Peter Exner und sein ganz besonerer Anhänger
"Weil ichs kann" hatte Peter Exner aus Amberg einen 2-er Golf kurzerhand in einen Anhänger verwandelt. Vier Monate hatte der Kfz-Meister daran gebastelt, alles ausgebaut und nur die Originalachse belassen. Er wollte einen außergewöhnlichen Anhänger, in dem auch der Kinderwagen Platz hat und hat nun diesen Hingucker entwickelt. TÜV-Gutachten musste sein und der Hänger darf auch 100 km/h schnell sein, erzählt Peter Exner. In seinen T 1 könne er nicht einfach einsteigen und losfahren, erzählte Frank Kruscha. Er ist stolzer Besitzer eines Bulli T 1 mit Safarifenstern.
"Mir steckt ganz einfach Benzin im Blut"
Seit seinem 18. Lebensjahr bastelt der heute 51-jährige Coburger an Autos und hat sich diesen T 1 aus Lima in Brasilien gegönnt. Er wollte einmal nicht an einem luftgekühlten Motor schräubeln und hat nun ein Jahr lang in jeder freien Minute an dem Bulli gebastelt und ihn zu einem wahren Schmuckstück werden lassen.
Über Dritte sei er zu dem Fahrzeug mit 9 Sitzplätzen gekommen und mit dem "vollem Programm" mit Schiff und Zollabfertigung habe er es in seine Werkhalle mit Hebebühne und Schweißgerät transportiert. "Mir steckt ganz einfach Benzin im Blut", erzählte Frank Kruscha.
Zehn Jahre älter als sein Besitzer Karl-Werner Körschner aus Schleusingen ist der DKW "F 5". Durch Zufall sei er an das Cabrio aus dem Jahr 1937, der einst in einem Audi-Museum in Dänemark stand, gekommen. Ein Spezialist für Oldtimer habe den Kabelbruch entdeckt, der das Fahrzeug nicht funktionieren hatte lassen. Seit gut vier Jahr ist nun der DKW in seinem Besitz und bei gutem Wetter cruist er mit seiner Frau durch den Thüringer Wald. 20 PS und 700 Kubikzentimeter beschleunigen die DKW gut und gerne auf 80 Stundenkilometer.
Aus dem französischen Flugzeugbau stammt der Klappanhänger von Uli Heußel. Die Legende würde es so beschreiben, dass Ingenieure den Materialbedarf falsch berechnet hätten und ihren Frust bei einem Glas Rotwein runtergespült haben. Dabei sei ihnen die Idee gekommen aus den restlichen Material doch einen Klappanhänger bauen zu können. So ist dieser Campinganhänger entstanden, mit dem Uli Heußel und seine Familie auch schon einige Urlaube verbracht haben. Ein Küchenblock mit Wasser und Gasanschluss ist schnell eingebaut und die Matratzen sind schnell zu Liegeflächen umgebaut.
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