Die Federnfabrik Dietz bekommt ein Verwaltungsgebäude, das modernen Vorstellungen von Nachhaltigkeit und Ökologie gerecht wird.
Es ist ein zukunftsorientierter Bau, der als neues Verwaltungsgebäude der Federnfabrik Dietz in Neustadt entstehen wird. Er hätte sogar noch zukunftsorientierter werden können, wie Unternehmer Matthias Dietz beim Spatenstich am Freitag betonte.
Schon früher hätte das Unternehmen am Standort Neustadt wachsen sollen. Doch "die Grundstücksangelegenheiten waren kompliziert", wie Matthias Dietz betonte. So wurde damals beim Nachbarn in Sonneberg investiert. Doch die Verwaltung in Neustadt war noch immer auf drei Gebäude verteilt. "Das führt ständig zu Kommunikationsverlust", stellt der Unternehmer fest.
Als die Grundstücksangelegenheiten geregelt waren, war der Entschluss zum Neubau rasch gefasst. Gebaut werden konnte nicht so rasch. Matthias Dietz hatte eine Vision. Die Vorstellung von einem Gebäude, das energieautark ist, auf moderne Weise den Bedürfnissen der Beschäftigten nachkommt und wenig Betriebskosten verursacht.
Es war nicht leicht, ein Unternehmen zu finden, das die Vision des Bauherrn nicht für Utopie hielt. Mit dem Büro Goldbeck und Büroleiter Andreas Truckenbrodt fand es sich. Geothermie, gespeist aus Tiefbohrungen sollte es ermöglichen, auf fossile Brennstoffe zu verzichten. Doch Matthias Dietz musste feststellen, dass dem Bekenntnis der Regierung zu Energiewende, Ökologie und Nachhaltigkeit noch immer gelegentlich die Bürokratie im Wege steht. Das Wasserwirtschaftsamt intervenierte. Die Pläne wurden verworfen.
Planung angepasst
Dass Dietz als Unternehmen daraufhin nicht auf die Investition verzichtete oder gar ganz den Standort wechselte, dafür ist Neustadts Oberbürgermeister Frank Rebhan (SPD) dankbar, wie er sagte: "Diese Standorttreue kommt auch der gesamten Gesellschaft in Neustadt zugute."
Dietz verzichtete also nicht. Das Gebäude wurde etwas kleiner geplant. Die Energieversorgung über Photovoltaik und eine reduzierte Form der Geothermie gesichert. Dass zudem noch eine Gastherme eingebaut wurde, bezeichnete Andreas Truckenbrodt als "doppelten Hosenträger". Auf 85 Prozent Eigenenergieanteil komme das Haus. Die meiste Zeit reiche der erzeugte Strom und die Erdwärme für Heizung oder Kühlung sowie für die elektrische Versorgung im Gebäude.
Kleiner aber nicht einfacher
Warum auch die neue Planung, die dann endlich ein Jahr nach dem ursprünglich geplanten Start genehmigt war und zum Spatenstich führte, warum auch diese Planung durchaus Herausforderungen für die Techniker mit sich brachte, verheimlichte Truckenbrodt nicht. Der doch eher knapp bemessene Baugrund, trug dazu ebenso bei, wie die Vorgabe des Bauherren, einen Baum auf jeden Fall zu erhalten, der unmittelbar am Baugrundstück steht.