Elisabeth Vogt zeigte den Gewinnern von "Franken Kulinaria", wie sich aus den Vorräten in Kühlschrank und Garten schnell und unkompliziert schmackhafte Gerichte zubereiten lassen - Phantasie vorausgesetzt.
Eier, Sahne oder Schmand sind fast immer im Kühlschrank, der Garten liefert Kräuter und weitere Zutaten, und dann braucht es nur noch ein paar Ideen. So einfach funktioniert die "After-Work-Küche" der Hauswirtschaftsmeisterin Elisabeth Vogt. "Die Königin der Kochrezepte ist die Phantasie", sagt sie und zeigt, wie dies funktioniert. Zum Beispiel am Freitagabend, als sich bei "Küchen-Max" im Hahnweg 92 die Gewinner des Preisausschreibens von "Franken Kulinaria" einfinden, um in die Kochkünste von Elisabeth Vogt eingewiesen zu werden.
Unterstützung bekommt die Köchin von Max Hofmann, der an der Hochschule Coburg Architektur studiert und in seiner Freiheit gerne in den Töpfen rührt. Zehn Frauen und drei Männer binden sich die Kochschürzen um und nach einen Gläschen Begrüßungssekt wird geschält, geschnippelt, gerührt und gewendet. Auf der Speisekarte stehen raffinierte Gerichte, die aber einfach zu zubereiten sind: Spaghettini mit Curry-Garnelen, Omelette mit Gurken-Joghurt, Forellenfilets vom Blech mit Lachstatar, Tomaten-Basilikum-Salat, Gierschsahnesüppchen als Vorspeisen. Zum Hauptgang soll ein Senfsteak mit Ofenkartoffeln und Wildkräutersalat serviert werden. Marinierte Erdbeeren mit Mascarponecreme und süßem Pesto schließen das Menü ab. Die Zutaten stehen bereit: verschiedene Zwiebeln, frisches Gemüse wie knallrote Tomaten und grüne Gurken, duftendes Basilikum oder ein Stück feinstes Roastbeef am Stück.
Florian Kroß und seine Frau Lizeth Galvan Marquez gehören zu den Teilnehmern. "Meine Oma hat das Preisausschreiben gewonnen und uns geschenkt", erzählt der junge Mann. Seine Frau Lizeth ist Mexikanerin und ihre Landesküche unterscheide sich von der deutschen Küche, erzählt sie. "In Deutschland wird anders gekocht, es gibt zum Beispiel viele verschiedene Soßen, die wir nicht kennen." In Gruppen aufgeteilt dürfen die Teilnehmer die Gerichte zu bereiten. Das junge Ehepaar entscheidet sich für die Rosmarin-Kartoffeln, die als Beilage zum Roastbeef gereicht werden.
Elisabeth Vogt hat Tipps parat, zum Beispiel, wie man aus dem Unkraut Giersch ein schmackhaftes Süppchen zaubert. Wer das Basisrezept kennt, kann die Suppe mit nahezu allen Kräutern oder Gemüsen abwandeln. Zu fertigen Pulverbrühe oder Würfel greift die Kochlehrerin nur in Notfällen. Warum auch? Eine Gemüsebrühe ist schnell und einfach gekocht. Dazu das Gemüse würfeln und in Öl andünsten. "Schälen ist gar nicht nötig", erklärt Vogt.
Auch beim Salat darf die Phantasie walten: Brunnenkresse, Löwenzahn, Sauerampfer und Giersch aus Garten und Wiese pflücken, dazu einige Gänseblümchen und Hornveilchen. Die Vinaigrette hatte Elisabeth Vogt bereits auf Vorrat zubereitet und in Gläser gefüllt.
Alle Gerichte des Abends haben zwei Dinge gemeinsam: Sie sind schnell zubereitet und schmecken vorzüglich. Zum Beispiel die Forellenfilets mit dem Lachstatar oder die saftigen Steaks. "Bei 40 Grad kann man die Steaks noch lange im Ofen nachziehen lassen und sie bleiben saftig", lautet der Rat.
Ein Genuss für Gaumen und Auge sind selbst zubereitete Chips, die mit dem Kartoffelschäler zum Beispiel aus Petersilienwurzeln, Roter Bete, Süßkartoffeln in dünne Scheiben gehobelt und in Butterschmalz ausgebraten werden.Sie schmecken als Beilage zur Suppe und zum Salat oder abends zu einem Gläschen Wein. Auch hier gibt es einen Tipp der Kochexpertin: "Bevor man die Chips ausbrät, erst ins Wasser legen, dann werden sie schön kross."
Die "After-Work-Küche" von Elisabeth Vogt schmeckt allen Gewinnern vorzüglich. Mit vollem Magen und vielen neuen Anregungen und natürlich den ausführlichen Rezepten verabschieden sich die Gäste "Sicher werden wir das eine oder andere zuhause nachkochen", sagt Florian Kroß.