Die größte Pflanzmaßnahme des Landschaftspflegeverbandes Coburger Land in diesem Jahr fand auf Privatgrund statt und hat einige Besonderheiten zu bieten.
                           
          
           
   
          Es ist die größte Pflanzmaßnahme des Landschaftspflegeverbandes Coburger Land in diesem Jahr, die dem Ort Herreth im Itzgrund im Laufe der kommenden Jahre ein etwas anderes Aussehen verleihen wird. Vor kurzem wurde sie abgeschlossen.
       
Es ist aber nicht nur die Größe, die  das Projekt zu etwas Besonderen macht. Auch wenn allein die in drei bis vier Reihen rund um die Wiese angelegte Hecke es auf stattliche 380 Meter Länge bringt, ein Feldgehölz mit 400 Quadratmetern die 1,6 Hektar große Fläche im Tal zur Bebauung abgrenzt und 40 Hochstamm-Obstgehölze gepflanzt wurden. "Die Obstsorten stammen zu einem großen Teil aus unserem Veredelungsprojekt im Landkreis", betont Frank Reißenweber. Der Biologe ist Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes.
Der Ruhm alter Sorten
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Die Region war einst weit über ihre Grenzen hinaus für ihr Obst bekannt. Äpfel und Birnen aus dem Coburger Land wurden bis nach Dresden oder Leipzig verkauft. Es gab eine enorme Vielfalt von Sorten. "Viele dieser alten Obstbaumsorten gibt es im Handel gar nicht mehr", sagt Frank Reißenweber. Um sie zu erhalten wurde ein Pomologe, ein Fachmann für Apfelbäume, hinzugezogen. Dann wurden Reiser der seltenen und erhaltungswürdigen Sorten gewonnen und auf junge Gehölze gepfropft. So veredelte Sorten finden sich jetzt auf der Wiese der Familie Reichmann in Herreth. So bleiben sie für die Zukunft erhalten und Namen wie "Grüner Pfarrgarten" oder "Rote Pfalzgräfin" und "Punktierte Sommerforelle" geraten nicht in Vergessenheit.
Der letzte seiner Art
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"Einer der Bäume, von denen damals Reiser gesichert wurden, war der letzte seiner Art und schon am zusammenbrechen", berichter Frank Reißenweber. 25 der 40 Obstgehölze sind solche geretteten Sorten. Dass sie auf dem Standort bei Herreth gut aufgehoben sind, sieht Frank Reißenweber zuversichtlich. "Die Wiese wurde früher schon als Obstwiese genutzt", sagt er. Ein paar uralte Apfelbäume zeugen noch davon. Jetzt bekommen sie reichlich junge Gesellschaft. Dabei wurde auch in den Hecken auf heimische Arten und Vielfalt geachtet. In den Hecken brachten ortsansässige Landwirte unter Anleitung durch den Landschaftspflegeverband 1140 junge Hartriegel, Schlehen, Berberitzen, mehrerlei Rosenarten, Weißdorn Haselnuss und Weiden in den Boden.
Gemeinschaftsleistung
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"Das läuft dann über den Maschinenring", sagt Frank Reißenweber. Im Feldgehölz finden sich Eberesche, Eiche, Weide, Hainbuche, wilde Birne, Kirsche und Apfel. Sogar eine Ulme ist dabei und zwei Maronenbäume", berichtet Frank Reißenweber. Die Marone kommt schon jetzt im Landkreis vor. Sie gilt als Baumart mit Potenzial für eine Zukunft im Zeichen des Klimawandels.
"Der Standort ist außerdem sehr wertvoll, weil unmittelbar daneben Fledermausquartiere mit seltenen Arten liegen. Auch die Nähe zum FFH Gebiet Eierberge, mit seinem wertvollen Niederwald ist von Bedeutung", erklärt Frank Reißenweber. Das und die alte Bebauung im Dorf haben auch zum Erhalt einer Vielfalt der Faune in dem Umfeld beigetragen. Teilweise seltene Fledermausarten wie die Mopsfeldermaus, die Schleiereule,  der Neuntöter und der Gartenrotschwanz sowie Arten der Roten Liste wie der Wendehals kommen hier noch vor.