In Coburg läuft in Sachen Dienst am Nächsten schon vieles gut, einiges liegt jedoch im Argen. Und der Blick in die Zukunft fällt skeptisch aus.
Das Wort "Diakonie" stammt aus dem Griechischen und bedeutet "Dienst" am Mitmenschen. Das Diakonische Werk Coburg hatte ins Coburger Stadtbüro "dialog" zu einer Podiumsdiskussion am Dienstag eingeladen. Angesprochen waren die Coburger Bürger, Vertreter aus Kirche, Politik und ehrenamtlich aktive Personen.
Der Präsident der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie, war auf seiner Deutschlandtour extra in die Vestestadt gekommen, um über die Themen "Anforderungen an diakonisches Handeln in unserer Region" und "Diakonie als Partner im Gemeinwesen" zu reden. Als Gesprächspartner stellten sich Coburgs Oberbürgermeister Norbert Tessmer, Coburgs Dritter Bürgermeister Thomas Nowak (beide SPD), MdB Hans Michelbach (CSU), Bundestagskandidatin Doris Aschenbrenner (SPD), der stellvertretende Landrat Christian Gunsenheimer (FW), Karolin Netschiporenko (Hilfe für das behinderte Kind) und der evangelisch-lutherische Dekan Stefan Kirchberger zur Verfügung. Matthias Emmler, Vorsitzender des Diakonischen Werkes Coburg, leitete die Podiumsdiskussion ein. Stefan Kornherr, Leiter des "dialog", gab der Diskussion eine Struktur. Sehr schnell wurde klar, dass im diakonischen Bereich in Coburg sehr viel zu tun ist. Im Hinblick auf eine älter werdende Gesellschaft komme man nicht umhin, den Pflegesektor unter die Lupe zu nehmen. Gunsenheimer betonte, dass der Fachkräftemangel in diesem Bereich sich bereits jetzt negativ auswirke.
Was für Kirchenasyl spricht
Dekan Kirchberger kam auf das Kirchenasyl für vorläufig abgewiesene Flüchtlinge zu sprechen. Dies sei eine humanitäre christliche Tradition und stelle keinen Bruch der Rechtstreue zur Verfassung und dem deutschen Staat dar. Vielmehr achte man die Gesetze und sei darauf bedacht, dass diese eingehalten und im berechtigten Zweifelsfall noch einmal überdacht würden.
Norbert Tessmer hob den Werdegang der Stadt Coburg zu einer sozial tätigen Stadt hervor. Um das Zentrum für Menschen mit Behinderung habe sich bereits in frühen Jahren ein Bewusstsein und eine entsprechende Hilfsbereitschaft entwickelt, die damals in Deutschland einzigartig gewesen sei. Ein Coburger Unternehmer habe sich damals massiv finanziell engagiert. Inzwischen sei die Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen auf über 110 Gruppen angewachsen.
Würde mal behaupten, keiner der anwesenden Politiker/in weiß was eine Fachkraft in der Pflege oder Behindertenarbeit wirklich verdient...