Was soll aus dem Kiosk werden, in dem der "Brücken-Adolf" bis Ende Oktober seinen Obst- und Gemüseladen hatte?
Adolf Schramm hat Ende Oktober tatsächlich für immer seinen Obst- und-Gemüse-Laden zugeschlossen - auch wenn sein Namenschild noch an der Ladentür hängt. Der Kiosk steht leer, die Schaufenster sind verhangen und das Ganze macht einen verlassenen, traurigen Eindruck. Das Gebäude ist Eigentum der Stadt, also liegt die Verantwortung für eine weitere Nutzung nun dort - speziell beim Bauamt. Gibt es bereits Vorstellungen, was aus dem Kiosk werden soll?
Im Frühjahr dieses Jahres, während des Wahlkampfes, hatte der CSU-Arbeitskreis Stadtentwicklung ein Konzept für die Itzbelebung vorgestellt. Darin kam auch die Mohrenbrücke vor, die nach Vorstellung des Arbeitskreises das neue Tor zur Innenstadt darstellen könnte. Die Rede war von einem Fluss-Café oder auch einem kleinen Fisch-Restaurant.
Vor allem die damalige OB-Kandidatin und heutige Zweite Bürgermeisterin Birgit Weber hatte sich immer wieder dafür ausgesprochen, die Itzufer auf dem Gebiet der Stadt attraktiver zu gestalten. Wäre dafür nicht der verlassene Kiosk geeignet?
Ein Teil der Mohrenbrücke "Mir schwebt auch weiterhin ein Café an dieser Stelle vor", sagt Birgit Weber auf Tageblatt-Anfrage. Bis 2017 müsse dieses Projekt aber warten. "Dann wird die Mohrenbrücke saniert. Vorher hat es keinen Sinn, bauliche Veränderungen an dem Gebäude vorzunehmen." In der Zwischenzeit werde sich die Stadt um den Bauunterhalt kümmern. Ob es sich lohnt, den Kiosk bis dahin anderweitig für temporäre Projekte oder als Ausstellungsraum zu vermieten, müsse geprüft werden.
"Dazu müsste aber erst einmal renoviert werden." Immerhin hat Adolf Schramm 42 Jahre lang seinen Obst- und Gemüseladen dort betrieben. Da gebe es schon einiges zu tun. "Außerdem steht der Kiosk unter Denkmalschutz. Da müssen wir auch sehen, was wir machen können und was nicht", ergänzt Birgit Weber.
Klemens Sagodi von der Unteren Denkmalschutzbehörde bestätigt, dass bei baulichen Veränderungen an dem Kiosk der Denkmalschutz beteiligt werden muss. Aber anders als immer wieder behauptet werde, sei dennoch vieles machbar. Zunächst erst einmal müsse ein Nutzungsantrag gestellt werden. "Dann schauen wir uns das Objekt an und sehen, was möglich ist. Wichtig ist, dass ein Denkmal als solches erhalten bleibt, auch wenn daran bereits Teile neueren Datums zu finden sind", erläutert er. Und das Gebäude müsse auch weiterhin in den Straßenzug passen. Danach richte sich unter anderem die Farbgestaltung der Fassade. "Da finden wir aber schon eine Lösung", sagt Klemens Sagodi. Der Einrichtung eines Cafés im Kiosk an der Mohrenbrücke stünde also prinzipiell nichts im Wege.