Schon seit einiger Zeit sprudelte der Brunnen am Kongresshaus nicht mehr. Wegen der hohen Betriebskosten und weil die Sanierung viel zu teuer gekommen wäre, wurde er jetzt zurückgebaut. Der leere Platz soll nun gärtnerisch gestaltet werden.
Stephan Horn, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (Wifög) der Stadt Coburg spricht von einer "schmerzhaften" Entscheidung, doch letzten Endes kam der kleine Brunnen unmittelbar am Kongresshaus Rosengarten die Stadt einfach zu teuer. In den vergangenen Tagen wurde das Wasserspiel zurückgebaut. Die freie Fläche soll nun mit Grünpflanzen neu gestaltet werden.
Seit gut zwei Jahren, so berichtete Horn auf Tageblatt-Nachfrage, habe es Probleme mit dem Unterhalt des Brunnens gegeben. "Das Wasser musste gechlort werden, weil das Reinigungssystem nicht mehr funktioniert hat." Als der Brunnen in den 80er Jahren angelegt wurde, seien sehr große Pumpen eingebaut worden, die heute sehr viel Energie verbrauchen.
"Der Unterhalt war zuletzt sehr teuer, und der Brunnen ließ sich über das vorhandene System nicht mehr reinigen." Schließlich wurde entschieden, den Brunnen ganz abzustellen - sehr zur Unzufriedenheit der Spaziergänger und der Gäste des Restaurants. Immer wieder gab es Beschwerden, dass der Brunnen nicht mehr plätschere.
So überlegte man im Aufsichtsrat hin und her und ließ prüfen, ob eine Sanierung in Frage komme. Teile des Brunnens hätten zwar erhalten werden können, sagte Horn, letztlich wäre der Betrieb aber auch bei reduzierten Kosten noch zu teuer gekommen. Mitte des Jahres fällte der Aufsichtsrat eine Entscheidung und die lautete - "relativ einhellig": Der Brunnen kommt weg.
Der Rückbau ist nun mit 35.000 bis 40.000 Euro veranschlagt. Die Sanierung wäre fast doppelt so teuer gekommen, plus Betriebskosten, rechnete Horn vor.
Die Brunnenstube bleibe im Übrigen erhalten, ob sie allerdings irgendwann wieder gebraucht wird, kann der Wifög-Geschäftsführer nicht sagen. Beibehalten wird auch die Kontur des Brunnens. Nach der Idee von Grünflächenamtsleiter Bernhard Ledermann soll der Bereich bepflanzt werden.
"Wir haben vieles versucht, um den Brunnen zu halten", sagt Horn, den die Entscheidung ganz persönlich schmerzt. "Schließlich ist das Kongresshaus eine architektonische Einheit und ich finde es einfach schade, wenn Teile weggenommen werden." Auf der anderen Seite seien die hohen Unterhaltskosten nicht mehr zu rechtfertigen, denn die fallen letztendlich wieder auf die Stadt zurück.