300 Milliarden Dollar Lösegeld
"Nichts ist radikaler als die Vernichtung", schwadroniert der Entführer in seinem schicken Rollkragenpullover (Kostüme: Ana Tasic) angesichts des Geldregens von insgesamt 300 Milliarden Dollar.
Krise des Kapitalismus
Das Schauspiel "30 Keller" (Atlantic Zero)" gebärdet sich als Kammerspiel, das eine Parabel sein will - Parabel über die Krise des Kapitalismus. 
Bedeutungsschwer
Als Regie führender Autor weiß Stephan Kaluza, wie sich sein Text bedeutungsschwer anrichten lässt. Bedeutungsvoll soll klingen, was Meisner und Ronaldo miteinander verhandeln. Doch was tatsächlich bedeutungsvoll und was nur behauptet bedeutungsschwer daher kommt - das ist an diesem Abend mit pausenlosen eineinhalb Stunden Spieldauer nicht immer genau zu trennen
  
  
  
  
  
    
    
    Spannungsvoll oder Leerlauf?
Bedeutungsschwer lässt Kaluza den Entführer die Tafel decken - langsam und formvollendet. Ist das aber wirklich spannungsvoll oder nur stilvoll kaschierter Leerlauf? Nils Liebscher und Bernhard Leute spielen jedenfalls - manchen Versprechern zum Trotz - engagiert und präzis. Und nachdem das Lösegeld gezahlt ist, darf der entführte Milliardär zurück in die Freiheit - oder sich wahlweise noch ein wenig im Krankenbett ausruhen.
Freundlicher Beifall
War die gesamte Entführung also nur der schlimme Traum eines reichen Mannes auf dem Operationstisch, den er nicht mehr verlassen wird? Das lässt Regisseur Stephan Kaluza effektvoll offen. Sein Lohn: ungetrübt freundlicher Beifall von mäßiger Ausdauer.
   
 Vielseitiger Künstler zu Gast in Coburg
Stephan Kaluza, 1964 geboren, studierte Kunst und
Kunstgeschichte. Anschließend ergänzte er diese Studien an
der Philosophischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität,
Düsseldorf. Der Autor ist sowohl im Bereich der Bildenden Kunst
als auch in der Literatur tätig. In seinen Bildstücken inszeniert er
Theaterstücke und Performances zu stillstehenden, simultan erlebbaren Bildern. Seine Arbeiten waren bereits in zahlreichen Ausstellungen zu sehen.  Seit 2006 publiziert Stephan Kaluza Theaterstücke. Kaluza lebt in Düsseldorf. 
Ausstellungs-Tipp Stephan Kaluza "Demarkationen" (Fotoprojekt), Kunstverein Coburg (bis 10. Februar) 
Produktionsteam Inszenierung und Bühne: Stephan Kaluza; Kostüme Ana Tasic; Dramaturgie Carola von Gradulewski 
Darsteller "30 Keller (Atlantic Zero)"
Meisner: Bernhard Leute
Ronaldo: Nils Liebscher
Erster Maskierter, Bohm: Thomas Straus
Zweiter Maskierter, Jansen: Anna Röser
 Weitere Vorstellungen 25. Januar, 15., 20., 21., Februar, 7., 19. März, 10. April, 19.30 Uhr, Landestheater Coburg
Karten im Vorverkauf in der Tageblatt-Geschäftsstelle und an der Theaterkasse