Der Coburger Convent 2022 findet statt - samt traditionellem Fackelzug. Vor allem letzterer sorgt im Vorfeld für eine hitzige Debatte. Die Grüne Jugend spricht von einem "rechtsnationalen Zirkus". Der Sprecher des Convents verteidigt indes das langjährige Ritual.
- Coburger Convent 2022: Traditioneller Pfingstkongress kehrt nach Corona-Pause zurück
- Treffen von Studentenverbindungen und Landsmannschaften führt teils zu massiver Kritik
- Gegner attestieren Teilnehmern unter anderem reaktionäres Weltbild und patriarchale Strukturen
- Fackelzug durch Innenstadt sorgt für Diskussion - Sprecher verteidigt umstrittenes Ritual
Der Pfingstkongress des Coburger Convents (CC) soll 2022 nach zweijähriger Corona-Pause wieder in gewohnter Form stattfinden. Zwischen Freitag (3. Juni 2022) und Montag (6. Juni 2022) treffen sich rund 2000 Mitglieder von Studentenverbindungen, Landsmannschaften und Turnerschaften rund um die Innenstadt. "Alle freuen sich riesig, dass wir wieder nach Coburg kommen dürfen", erklärt Martin Vaupel, Pressesprecher des Coburger Convents, inFranken.de im Vorfeld. Die traditionsreiche Veranstaltung hat in der Vergangenheit indes wiederholt für Kritik gesorgt.
Trotz Bedenken und Kritik: Coburger Convent 2022 findet mit Fackelzug statt
Vor allem die althergebrachten Rituale und Bräuche sind manchem offenkundig ein Dorn im Auge. Gegner attestieren dem Coburger Convent und seinen Teilnehmern häufig ein reaktionäres Weltbild und patriarchale Strukturen. Insbesondere der am Pfingstmontag abgehaltene nächtliche Fackelzug zum Coburger Marktplatz trifft teils auf vehemente Ablehnung, zumal er mitunter Assoziationen zu Aufmärschen in der Zeit des Nationalsozialismus erweckt.
Die Nutzung des Rathausbalkons infolge des Fackelzugs bleibt dem CC heuer indessen verwehrt. Die Stadt habe den Zutritt zum Rathaus aus Pandemie-Gründen untersagt, berichtet Vaupel. "Davon abgesehen findet das Coburger Fest so statt, wie es immer stattgefunden hat", sagt der CC-Sprecher. Ein Verzicht auf den umstrittenen Fackelzug stand demnach nie zur Debatte. "Warum sollte der Fackelzug nicht stattfinden?", fragt Vaupel rhetorisch. "Fackelzüge werden seit 150 Jahren gemacht." Sie habe es sowohl vor dem Zweiten Weltkrieg als auch danach gegeben, betont er und verteidigt das Ritual. "Es gehört einfach dazu. Und es hat keinerlei politische Bewandtnis."
Die Grüne Jugend Coburg positioniert sich im Gespräch mit inFranken.de indes klar gegen die Veranstaltung. "An unserer Meinung hat sich nichts geändert, wir sind seit Jahren dagegen", erklärt Sprecher Tom Lauser. "Coburg braucht keinen Convent - schon gar nicht mit einem rückwärtsgewandten Fackelumzug." Lauser spricht von einem "rechtsnationalen Zirkus", der sich Jahr für Jahr wiederhole. Sein Vorwurf: "Der Convent fordert meiner Meinung nach rechtes Gedankengut." Mit Diskussionsrunden, Infoständen und einer Gegenkundgebung will die Grüne Jugend dem CC Paroli bieten.
Convent-Sprecher vermisst offenen Diskurs - keine "Wandlung per Diktat"
Convent-Sprecher Martin Vaupel zeigt sich gegenüber einer Debatte laut Eigenaussage grundsätzlich offen. "Man kann sicher über alles diskutieren, wenn es einen offenen Diskurs gibt", sagt Vaupel. "Aktuell wird aber alles dem Zeitgeist unterstellt, der eine offene Diskussion nicht mehr zulässt."
Stimmen, die den Coburger Convent für überholt oder nationalkonservativ halten, hält Vaupel entgegen, dass sich auch der CC im Laufe seiner rund 150 Jahre durchaus gewandelt habe. "Bei uns haben längst unterschiedliche Hautfarben und Religionen Fuß gefasst - und das nicht erst seit gestern.
Rechtsnationale aller Länder! Vereinigt euch - in Coburg.
Na prima.
Sehr schön, CC ist wieder zu Gast in Coburg. Durch die Übernachtung der CC-Mitglieder in Coburg steigt der durchschnittliche IQ der Stadt während der Aufenthaltsdauer signifikant an, alles honorige und intelligente Menschen. Auch bei Merkels Verabschiedung mit Großen Zapfenstreich am 02.12.2021 wurde ein Fackelzug zu Ehren der scheidenden Kanzlerin eingesetzt. Hatte nicht den Eindruck, dass es sich bei der Verabschiedung um eine rechte Veranstaltung gehandelt hatte. Man kann alles auf die Goldwaage legen und übertreiben.
Wirklich mehr IQ?
Die meisten haben ihren IQ, falls überhaupt in größerem Maße vorhanden, vermutlich bereits bei den sog. Zipfelabenden versoffen!
IQ? Beim CC?
Der war gut!