Das Coburger Restaurant Künstler-Klause hat - wie viele andere Lokale - massiv mit Gästen zu kämpfen, die trotz Reservierung nicht erscheinen. Nun macht die Inhaberin die Problematik öffentlich.
- Coburg: Künstler-Klause richtet deutlichen Appell an Gäste
- Nichterscheinen trotz Reservierung: Restaurant kämpft mit Problem
- "Kriege ich auch bei Kollegen mit": Inhaberin äußert sich
- Strafzahlung probiert: Doch Maßnahme hatte unschönen Effekt
"Aus gegebenem Anlass richten wir das Wort an euch. Bitte nehmt eure Reservierungen wahr oder sagt sie bitte wenigstens rechtzeitig ab", spricht die Künstler-Klause in Coburg ihre Gäste in den sozialen Medien an. Gegenüber inFranken.de erklärt Inhaberin Tina Raab, weshalb sie sich entschieden hat, dieses Anliegen öffentlich zu machen.
Inhaberin der Künstler-Klause in Coburg verärgert - "nehmt anderen den Platz weg"
"Bitte nicht einfach für mehr Leute reservieren als ihr seid oder einfach zu euren Reservierungen überhaupt nicht erscheinen. Ihr nehmt anderen den Platz weg", meldet sich die Künstler-Klause zu Wort. "Wir haben das in letzter Zeit oft erlebt, gerade immer über die Feiertage", berichtet Raab im Gespräch mit inFranken.de.
An Ostern hätte das Restaurant, das insgesamt etwa 45 Sitzplätze umfasst, beispielsweise eine Reservierung für zehn Personen angenommen, allerdings seien im Endeffekt nur zwei Personen erschienen: "Das haben wir erst am Abend, an dem sie kamen, erfahren."
Bei zwei Reservierungen für jeweils vier Personen sei überhaupt niemand erschienen. Dass Gäste Plätze reservieren und dann nicht erscheinen oder weniger Menschen kommen, als angekündigt, sei ein Problem, das häufiger auftritt: "Das kriege ich auch bei Kollegen mit", erklärt die Künstler-Klause-Chefin.
"Alle müssen an einem Strang ziehen": Coburger Restaurant-Betreiberin sieht wenig Chance für Reservierungsstrafe
Es gibt bereits Restaurants, die eine Strafgebühr für das Nichterscheinen der Gäste erheben - auf die Frage, ob Raab das ebenfalls bereits erwogen habe, antwortet sie: "Habe ich auch probiert, bei Reservierungen ab zehn Personen stand bei uns ein Satz dabei: Bei Nichterscheinen wird pro Gast eine Gebühr von 20 Euro erhoben." Gäste hätten daraufhin allerdings die Tische dann wieder abgesagt, nachdem sie diesen Satz gelesen haben, weshalb Raab diese Idee größtenteils wieder verwarf.
Sie betont aber: Trotz Gebühr hätten die Gäste jederzeit die Möglichkeit, rechtzeitig abzusagen, dann falle auch keine Gebühr an: "Gebt bitte rechtzeitig Bescheid, ihr müsst uns die Chance geben, zu reagieren. Da hängt Personal dran, da hängt der Einkauf dran." Das Restaurant habe deshalb schon finanzielle Einbußen erlitten.
Wer reserviert und nicht erscheint, bekommt eben das nächste Mal keinen Platz mehr. Ganz einfach. Gute Lokale können sich das erlauben da Tische in der Regel schwer zu bekommen sind.
Wenn das öfters vorkommt, wäre eine Anzahlung, z. B. 10,-€ p. P. durchaus eine Möglichkeit, Ausfällen vorzubeugen. Dazu müsste man nur bei der telefonischen Reservierung einen bestimmten Betrag von der Kreditkarte abbuchen. Dazu braucht man nur die Nummer und das Verfallsdatum. Andere Restaurants machen das auch so. Eine Online-Reservierung habe ich auf der Seite der Künstlerklause nicht gefunden, aber auch das wäre eine Möglichkeit, vorab eine bestimmten Betrag zu belasten.