Henrik Letzer bewegt sich nach der Ansicht von Fachleuten mit seinem Akkordeon auf der höchsten Stufe der Laienmusik. Im Coburger Rathaus bekam er nun die "Wolfgang-Jacobi-Medaille".
Seltene Klänge waren aus der Regimentsstube des Coburger Rathauses am vergangenen Montagnachmittag zu hören. Dort wurde der junge und hochbegabte Akkordeonist Henrik Letzer mit der "Wolfgang-Jacobi-Medaille" ausgezeichnet.
Und wie es sich für einen Musiker gehört, ließ Letzer sein vielseitiges und stimmgewaltiges Instrument vor den Ehrengästen ertönen. "A flight beyond Time" von Petri Makkonen erklang ebenso wie die Interpretation des Werkes "Gigue et (of) Cortege" von Wolfgang Jacobi. Für letzteres Werk wurde der junge Musiker auf dem Bundeswettbewerb "Akkordeon-Musik-Festival 2015" in Bruchsal für die beste Interpretation mit dem 1. Preis ausgezeichnet.
Des Weiteren errang Letzer mit seinem Spiel das Prädikat "Hervorragend" mit 49 von 50 möglichen Punkten auf dem alle drei Jahre stattfindenden Akkordeon-Musik-Festival.
Wie die geschäftsführende Vizepräsidentin des Deutschen Harmonika-Verbandes, Hedy Stark-Fussnegger, mitteilte, befinde sich Henrik Letzer auf der höchsten Stufe der Laienmusik. "Er spielt einfach gut, er ist einfach fantastisch", schwärmte Stark-Fussnegger. Letzer war schon vor einigen Monaten für seine hohe Leistung in Bruchsal ausgezeichnet worden, da war die "Wolfgang-Jacobi-Medaille" allerdings noch in Arbeit. Sie wurde von der Tochter Wolfgangs Jacobis persönlich angefertigt.
Symbolische Geste
Von Andreas Ullrich, dem Enkel des Musikers, Komponisten und Musikpädagogen Wolfgang Jacobi (1894-1972) erhielt der junge Musiker Letzer eine Gratifikation in Höhe von 1000 Euro. Der Vorsitzende der Coburger Musikschule, Peter Jacobi, bat Letzer, in diesem Betrag nicht nur den finanziellen Gegenwert zu sehen, sondern ihn auch als eine symbolische Geste zu würdigen.
Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD) lobte den Gymnasiasten des Coburger Albertinums für seine starke Leistung und dankte auch Letzers Akkordeonlehrerin Dagmar Weiß für deren Engagement und Unterstützung. Begeistert teilte der OB mit, dass die Entscheidung vor Jahren, die Musikschule Coburg wieder ins Leben zu rufen, richtig gewesen sei. "Ich bin stolz darauf, was unsere Musikschule geleistet hat und welche Talente sie hervorgebracht hat", sagte Tessmer.
Letzer spielt seit seinem achten Lebensjahr Akkordeon. Wie er selbst berichtete, übe er täglich. Der junge Musiker wurde in Holland geboren und zog mit seiner Familie dann nach Deutschland. Seine musikalische Karriere begann er in Hessen, bevor sein Vater Ko Letzer und seine Mutter Coriena van Gorsel mit ihm ins Herzogtum Coburg zogen. Ob Henrik Letzer nach seinem Abitur sich im Studium und späteren Beruf der Musik widmen wird, ist nach seinen Worten noch unklar.