Das Geräusch von Schneeschiebern auf Bürgersteigen begleitet den Gang am Morgen durch die Stadt. Nach dem kurzen, aber heftigen Schneeschauer am Freitag hat die weiße Pracht in Coburg über Nacht unübersehbar Zuwachs bekommen.
"Wissen Sie vielleicht, wann es geschneit hat?", fragt eine Dame, die regelrecht vergnügt und mit Elan den Schneeschieber schwingt. Leider keine Ahnung, wenn es geschneit hat - aber schön sieht es auf jeden Fall aus. Das triste Grau ist von freundlichem Weiß überdeckt - und der städtische Winterdienst ist auch längst mit vielen Fahrzeugen ausgerückt, um Straßen und Gehwege zu räumen.
Verschneite Fahrräder Zentimeterhoch zugeschneit die Drahtesel, die da und dort an Fahrradständer geparkt sind. Überall hat sich der Schnee niedergelassen - auf die Briefkästen und den Autodächern, auf den Bäumen und Vordächern.
...dass man es offenbar nicht geschafft hatte, die Stadtautobahn auf dem Nordring-Abschnitt - immherin DIE Nord-Süd-Achse in Coburg - bis zum Vormittag zu räumen.
"(...) der städtische Winterdienst ist auch längst mit vielen Fahrzeugen ausgerückt, um Straßen und Gehwege zu räumen".
Fragt sich nur, welche Straßen und Gehwege - außerhalb des Stadtkerns - damit gemeint sind?!
Aber zumindest bei den Gehwegen kann man den Damen und Herren vom CEB keinen Vorwurf machen, nachdem seit kurzem so ziemlich jeder 2. Gehweg mit einem kleinen weißen Schildchen "Kein Winterdienst" ausgestattet wurde.
Am Freitagabend gegen 1950 Uhr fuhr ein CEB-Unimog lautstark einmal auf und einmal nieder, um den Schloßberg fächendeckend mit einer gefühlt fünf Zentimeter dicken Salzdecke zu versehen. Die Straße muß sich gefühlt haben wie ein Saibling im Salzmantel.
Das war's dann aber auch. Am Samstagmorgen war von der Wirkung der Salation natürlich nichts mehr zu spüren. Halt! Doch: Die ersten Flocken waren getaut, und auf das gefrierende Wasser legte sich eine dicke Schneedecke, so daß die CEB-Aktion nicht nur ihr Ziel verfehlt, sondern dieses in mehr als sein glattes Gegenteil verkehrt hatte.
Wie gern zahlt man für solche Expertenfürsorge seinen Obolus in den Juliusturm. Das sind wenigstens noch Leute, die Ihr Hand- und Streuwerk verstehen und ernst nehmen, nicht stur nach Ausbringplänen handeln, egal, wie sinnvoll es ist.
Nein! Die wackeren Winterwerker des CEB wissen, wie man die Schneeglätte auf einer abschüssigen Straße vermittelst der Anfertigung einer unterliegenden Eisschicht noch viel glatter macht. Chapeau!
Dann wurde kein CEB-Fahrzeug mehr gesichtet, bis heute (Montag) Abend, da ging sie wieder durch, die Salzk(gurken)truppe, um die mittlerweile freigefahrene und weitgehend abgetrocknete Fahrbahn – rechtzeitig zum wiedereinsetzenden Schneefall ... – für morgen früh wieder zum veritablen Eiskanal herzurichten. Man könnte meinen, man sei in Coburg ...
Wann zieht der Hackl Schorsch auf den Schloßberg?