Betonkoloss mit einigen Eigenheiten

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Mit einem riesigen Bohrer werden Löcher für die mehr als sechs Meter langen Betonpfeiler gebohrt, die die Wände der neuen Tiefgarage gegen den Druck des Hangs sichern sollen.Ulrike Nauer
Mit einem riesigen Bohrer werden Löcher für die mehr als sechs Meter langen Betonpfeiler gebohrt, die die Wände der neuen Tiefgarage gegen den Druck des Hangs sichern sollen.Ulrike Nauer
Von oben betrachtet, sehen die sechseinhalb Meter langen Betonpfeiler eher unscheinbar aus.Foto: Ulrike Nauer
Von oben betrachtet, sehen die sechseinhalb Meter langen Betonpfeiler eher unscheinbar aus.Foto: Ulrike Nauer
 
Bauabschnitt eins (links) kann demnächst an Brose übergeben werden.Foto: Ulrike Nauer
Bauabschnitt eins (links) kann demnächst an Brose übergeben werden.Foto: Ulrike Nauer
 
Abschnitt zwei soll Ende des Jahres an die künftigen Eigentümer übergeben werden.Foto: Ulrike Nauer
Abschnitt zwei soll Ende des Jahres an die künftigen Eigentümer übergeben werden.Foto: Ulrike Nauer
 
Der Aufgang zum einstigen DSZ-Schulgebäude wird später zur breiten Auffahrt.Foto: Ulrike Nauer
Der Aufgang zum einstigen DSZ-Schulgebäude wird später zur breiten Auffahrt.Foto: Ulrike Nauer
 
Das einstige Internatsgebäude soll später einmal 22 Mietwohnungen beherbergen.Foto: Ulrike Nauer
Das einstige Internatsgebäude soll später einmal 22 Mietwohnungen beherbergen.Foto: Ulrike Nauer
 
Zwischen ehemaligem Schulgebäude (links) und Internat (rechts) wird eine zweistöckige Tiefgarage gebaut. Foto: Ulrike Nauer
Zwischen ehemaligem Schulgebäude (links) und Internat (rechts) wird eine zweistöckige Tiefgarage gebaut. Foto: Ulrike Nauer
 
Derzeit laufen die Vorbereitungen für den Bau der Tiefgarage.Foto: Ulrike Nauer
Derzeit laufen die Vorbereitungen für den Bau der Tiefgarage.Foto: Ulrike Nauer
 
Am Übergang zwischen dem Neubau (links) und dem Bestandsgebäude aus den 70er Jahren.Foto: Ulrike Nauer
Am Übergang zwischen dem Neubau (links) und dem Bestandsgebäude aus den 70er Jahren.Foto: Ulrike Nauer
 
Mit einem riesigen Bohrer werden Löcher für die mehr als sechs Meter langen Betonpfeiler gebohrt, die die Wände der neuen Tiefgarage sichern sollen.Ulrike Nauer
Mit einem riesigen Bohrer werden Löcher für die mehr als sechs Meter langen Betonpfeiler gebohrt, die die Wände der neuen Tiefgarage sichern sollen.Ulrike Nauer
 

Die Neubauten der Wohnanlage in der Leopoldstraße sind bald fertig. Die Sanierung der einstigen DSZ-Gebäude erweist sich als knifflig.

Von oben betrachtet sehen die runden Betonscheiben fast ein wenig unscheinbar aus, wie ein Gartenweg, der sich in einem Bett aus Beton dahin schlängelt. Unter der Erde reichen die Betonscheiben, die eigentlich dicke, gegossene Pfeiler sind, mehr als sechseinhalb Meter in die Tiefe. Als stabile Wand sollen sie die Tiefgarage schützen, die zwischen dem einstigen Schulgebäude und dem früheren Internat entstehen wird, wie Thomas Siebenhaar, Geschäftsführer des Bauträgers, Projekt Bauart, erläutert.
Die Tiefgarage wird zweigeschossig gebaut und ist barrierefrei über einen Aufzug zu erreichen. Den alten Aufzug des DSZ, von dem momentan noch der Schacht auf der Baustelle zu sehen ist, habe man dafür aber nicht reaktivieren können. "Das hat von der Anbindung nicht gepasst", erklärt Siebenhaar.
Ende 2016 hatten die Arbeiten für die Wohnanlage "Costbar - Leben am Hofgarten" begonnen - 115 Wohnungen verteilt auf vier Gebäude. Bauabschnitt eins - auf dem ehemaligen Gefängnis-Grundstück - hat komplett die Firma Brose gekauft. Ende Mai soll das Gebäude mit insgesamt 17 Mitarbeiter-Wohnungen offiziell an das Unternehmen übergeben werden.


Nur noch drei Wohnungen übrig

"Beim zweiten Bauabschnitt haben wir den Rohbau fertiggestellt", berichtet Siebenhaar. "Zum Teil sind schon Fenster eingebaut und innen wurde auch schon verputzt." Übergabetermin sei Ende des Jahres. Bis auf eine seien alle Wohnungen in diesem Trakt schon weg, sagt Siebenhaar.
Ähnlich sieht es beim dritten Bauabschnitt aus, dem ehemaligen Schulgebäude. Obwohl erst vor wenigen Tagen die Baugenehmigung für diesen Abschnitt erteilt wurde, sind von den 55 Eigentumswohnungen bereits 53 verbindlich vorgemerkt. Sobald die Unterlagen aus dem Genehmigungsverfahren vorliegen, könne der Verkauf der Wohnungen beurkundet werden, erklärt Siebenhaar.


Wohnlichkeit durch Lichthöfe

Anders als die beiden Neubauten an der Leopoldstraße ist der dritte Abschnitt ein Betonbau aus den 70er Jahren - und der hat seine Eigenheiten, wie Siebenhaar und Markus Thiele (Teamleiter Akquise und Vertrieb) berichten. Mit seinen 30 Metern Tiefe sei das ehemalige Schulhaus fürs Wohnen an sich nicht geeignet, sagt Siebenhaar. "Aber wir brechen dort in zwei großen Maßnahmen Lichthöfe ins Gebäude, so dass es zum Wohnen sehr gut nutzbar wird." Drei Ebenen hat das Gebäude von Alters her, eine neue, vierte Ebenen wird oben drauf gesetzt.


Monate an Plänen gefeilt

Das Kunststück sei, die Tragstruktur des Bestandsgebäudes mit eigenen Ideen und Wohnungsgrundrissen in Einklang zu bringen, so Thiele. "Wir haben bald zehn Monate geplant, die Grundrisse immer wieder geändert, optimiert und verschoben." Hier gehe es darum, seine Vorstellungen in den Bestand einzupassen und dann gemeinsam mit dem Architekten, dem Statiker, dem Brandschutz und allen weiteren Beteiligten Kompromisse zu finden.
Nicht weniger anspruchsvoll ist die Planung bei Bauabschnitt vier - dem ehemaligen Internat. "Gefühlt sind wir auch hier schon sieben Monate am Planen", verrät Thomas Siebenhaar. Speziell sein Kollege Thiele sei "gewaltig am Feilen". Schließlich dürfe die Wohnqualität im sanierten Bestand nicht schlechter sein als in einem Neubau. 22 Mietwohnungen sollen hier untergebracht werden, so Siebenhaar. "Dafür suchen wir einen Globalinvestor. Aber auch da sind wir guter Dinge."
Coburg habe er als "sehr spannende, unheimlich lebenswerte Stadt" kennengelernt. Auch hier gelte aber, dass in den letzten 20 bis 25 Jahren viel zu wenige Mietwohnungen entstanden seien. Seine Firma baut auch die Wohnanlage am ehemaligen Milchhof-Gelände mit rund 150 Wohnungen. Zwei Drittel davon sollen Mietwohnungen werden. Obwohl gerade erst der Spatenstich erfolgte, gebe es schon konkrete Anfragen nach Wohnungsgrundrissen. Siebenhaar: "Ich glaube, so viele neuwertige Mietwohnungen, wie Coburg vertragen würde, werden wir auch zusammen mit unseren Mitbewerbern in diesem Markt gar nicht bauen können.