Auf dem Coburger Design-Campus preiswert wohnen

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Die Gäste des Richtfests schauen sich den Rohbau von außen und innen an. Foto: Helke Renner
Die Gäste des Richtfests schauen sich den Rohbau von außen und innen an. Foto: Helke Renner
Die Big Band der Hochschule begeisterte die Gäste bei Richtfest.
Die Big Band der Hochschule begeisterte die Gäste bei Richtfest.
 
 
 
Der Richtspruch (von links): der Kranfahrer Wolfgang Zenk, der Maurer Michael Hügerich, der Hochbaupolier Wolfgang Batz und die Praktikantin Elisa Herold.
Der Richtspruch (von links): der Kranfahrer Wolfgang Zenk, der Maurer Michael Hügerich, der Hochbaupolier Wolfgang Batz und die Praktikantin Elisa Herold.
 
 
 
 
 
 

Der Bauherr investiert einen Millionenbetrag, der Freistaat fördert und den Studierenden wird bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung gestellt. Der Bau des Studentenwohnheims auf dem Design-Campus hat Modell-Charakter.

Ursprünglich hatte der Geschäftsführer des Studentenwerks Oberfranken, Josef Tost, dankend abgelehnt, als er das Angebot aus der Bamberger Klappan-Gruppe auf den Schreibtisch bekam. "Das war ein privates Investorenmodell. Die Mieten wären zu teuer geworden", sagte er. Dann hatte er die Idee, eine staatliche Förderung zu beantragen. Es habe zwar ziemlich lange gedauert, bis der positive Bescheid kam, aber er kam. "Das war das erste Mal, dass wir mit einem privaten Investor zusammengearbeitet haben, aber das ist ein Weg, der auch woanders gegangen werden kann", stellte Josef Tost beim Richtfest für das neue Studentenwohnheim auf den Design-Campus fest. Die Klappan-Gruppe als Investor profitiere, weil sie 90 Prozent der Grundmiete bekommt, die Studierenden, weil ihnen bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung steht.

Den Vorteil für die Stadt sieht Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD) in einer besseren Position Coburgs im Wettbewerb der Bildungsstandorte. "Das ist ein wichtiger Etappensieg und ein weiterer Baustein für unsere Bildungslandschaft", sagte er. Die Hochschule sei auch ein Ort der Begegnung und die Studentenwerke in diesem Prozess wichtige Partner.

Hochschulpräsident Michael Pötzl erinnerte daran, dass mit dem neuen Studentenwohnheim der Wunsch in Erfüllung geht, die Studierenden weiter in die Stadt hineinzubringen. Er ist davon überzeugt: "Die Zukunft steckt in den Regionen, nicht in den Metropolen." Dabei denke er auch an die Nutzung des stillgelegten Güterbahnhofsgeländes. "Wir stehen bereit, dort ein Innovations- und Wissenschaftszentrum zu etablieren."

Auch Staatssekretär Gerhard Eck (CSU) hob in seiner Rede den Wert von Bildung hervor: "Nur eine gebildete Generation kann die Herausforderungen der Zukunft meistern." Dazu gehörten aber auch sozial verträgliche Mieten für die Studierenden. Deshalb stelle Bayern jährlich 22,5 Millionen Euro für studentischen Wohnraum zur Verfügung. Damit könnten 1000 Wohneinheiten pro Jahr neu geschaffen und 200 bis 300 renoviert werden.
Dafür lobte denn auch der Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks Berlin, Achim auf der Heyde, den Freistaat. "Ich wünschte, der Bund würde in ähnlicher Weise arbeiten und nicht alles auf die Länder verlagern."

Mit einer Fördersumme von 32 .000 Euro pro studentischem Wohnplatz trage der Freistaat dazu bei, dass die Studentenwerke preiswertes Wohnen anbieten könnten. "Damit wird der städtische Wohnungsmarkt entlastet."
Eine Besonderheit gab es beim Richtfest auf dem Design-Campus: Die Big Band der Hochschule gestaltete die Zeit zwischen den Beiträgen aus. Dafür gab es viel Lob und Anerkennung der Redner. Auch die Leistung der Bauarbeiter wurde gewürdigt. Einer von ihnen, der Hochbaupolier Wolfgang Batz, sagte dann den Richtspruch auf.

Die Zahlen

8,3 Millionen Euro beträgt die Investitionssumme für das neue
Studentenwohnheim auf dem Design-Campus.

106 Wohnplätze verteilen sich auf fünf Stockwerke. In einer
Tiefgarage stehen 21 Parkplätze zur Verfügung.

260 Euro Warmmiete kostet das Wohnen in den im Schnitt
20 Quadratmeter großen möblierten Appartements.