Asbestplatten sind für Ahorner Gemeinderat ein Problem

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Architekt Karl-Heinz Glodschei erläuterte den Gemeinderäten vor Ort die Dringlichkeit einer erweiterten Sanierung an der Grundschule. Foto: G. Bertram
Architekt Karl-Heinz Glodschei erläuterte den Gemeinderäten vor Ort die Dringlichkeit einer erweiterten Sanierung an der Grundschule. Foto: G. Bertram

Die Fenster im Hohen Haus in Ahorn müssen erneuert werden. Dort wurde einst Asbest verbaut. Und weitere Bauarbeiten sind dringend.

Im Rahmen dringlicher Sofortmaßnahmen noch vor der geplanten Generalsanierung der Johann-Gemmer-Grundschule sollen im sogenannten Hohen Haus neue Fenster eingebaut und die Toilettenanlagen erneuert werden. Mit dem Auswechseln der Fenster allerdings ist es nun aber nicht getan. Vor der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend informierten sich die Gemeinderäte vor Ort über den baulichen Zustand, den Architekt Karl-Heinz Glodschei erläuterte.

Für den Einbau der neuen Fenster, so Glodschei, müssten die Verkleidungsplatten demontiert und der Sonnenschutz ausgebaut werden. Allerdings habe eine in Auftrag gegebene Laboruntersuchung ergeben, dass die Platten mit Asbest belastet sind und ein Wiedereinbau nicht empfohlen werden könne. Dazu käme, dass die Fassade nahezu keine Dämmung aufweise. Wie dringlich neue Fenster sind, konnte Rektorin Gabriele Walther anschaulich zeigen. Die meisten Fenster sind nicht dicht und zum Teil auch blind.
Immer wieder, so Walther, gebe es nach starken Regenfällen Pfützen auf den Fensterbrettern. In den Osterferien hier liegen gelassene Schulbücher könne man quasi auswringen.

Vorgeschlagen wurde, die vorgezogene und vom Fördermittelgeber genehmigte Maßnahme nun um Wärmedämmung, Fassadenarbeiten und Sonnenschutz zu erweitern. Dafür muss bei der Regierung Oberfranken erneut um Genehmigung und weitere Fördergelder ersucht werden. Darüber hinaus hat die Gemeindeverwaltung die entsprechenden Planungsunterlagen zu erarbeiten, um die erhöhten Sanierungskosten auch im Haushalt darzustellen.


Aust: Toiletten nicht vergessen

Matthias Aust (SPD/FW) verwies darauf, die geplante Erneuerung der Toilettenanlagen nicht zu vernachlässigen, da diese ebenfalls dringend erforderlich sei. Winfried Beyer mahnte an, die Kosten von Anfang an real darzustellen, um vor bösen Überraschungen gefeit zu sein. "Wir haben keinen Ermessensspielraum mehr und brauchen eine vernünftige Lösung oder gar keine", erklärte Andreas von Imhoff. Für diese "vernünftige Lösung" gaben die Gemeinderäte einhellig das Votum ab.

Dass Anwohner auf sie umgelegte Straßenausbaukosten positiv sehen und akzeptieren, gibt es eher selten. Aber die nun von der Gemeinde Ahorn vorgeschlagene Lösung für die Anlieger der Bergstraße kann durchaus als fair bezeichnet werden. Der Ausbau der Bergstraße nämlich war Bestandteil der Dorferneuerungsmaßnahmen, aber der Deckelung der Höhe der Gesamtkostenbeteiligung zum Opfer gefallen. Aus diesem Grund wurde nun für die Abrechnung eine Variante zugrunde gelegt, die auch beim Ausbau des Kiefernweges in Witzmannsberg angewandt wurde. Einbezogen wird der damals angesetzte fiktive Anteil der Dorferneuerung in Höhe von 42 Prozent.
Im Fall der Bergstraße ergibt sich danach folgende Rechnung: Bei geschätzten Ausbaukosten in Höhe von 50 000 Euro und dem abgezogenen fiktiven Zuschuss von 21 000 Euro verbleiben bei einer Umlage von 90 Prozent 26 100 Euro bei den Anliegern und 2900 Euro bei der Gemeinde als deren Eigenanteil. Da die Gemeinde aber den Zuschussbetrag übernimmt, hat sie insgesamt 23 900 Euro zu tragen. "Damit", erklärte Bürgermeister Martin Finzel (parteilos), "haben wir einen gerechten Weg gefunden." Und den, fügte Carsten Engelhardt, Ortssprecher in Triebsdorf/Finkenau, hinzu, würden die Bergstraßen-Anwohner auch mittragen. Der Ausbau des Straßenstücks darf von der Verwaltung allerdings erst dann in Auftrag gegeben werden, wenn alle Anlieger einer privatrechtlichen Vereinbarung zugestimmt haben. Der Gemeinderat stimmte der Vorgehensweise einhellig zu.
In den vergangenen Wochen wurden von den Mitarbeitern des Bauhofes die Gräben im Bereich Eicha und Schorkendorf geräumt. In der Witzmannsberger, Wohlbacher und Triebsdorfer Flur wurden ebenfalls Gräben geräumt und zusätzliche Bankette ausgebessert. "Dies sind gemeindliche Leistungen, die nicht auf die Landwirte umgelegt werden", betonte Martin Finzel.

Jagdgenossenschaft Bei der jüngsten Versammlung der Jagdgenossenschaft Wohlbach/Witzmannsberg war festgelegt worden, die Jagdpacht für den Wegebau einzusetzen. Bei einer Vor-Ort-Begehung von Gemeindeverwaltung und Witzmannsberger Landwirten wurden unlängst die einzelnen Wegebau-Projekte besprochen. Dabei sollen die Landwirte, wie auch in den anderen Ortsteilen, durch den Bauhof unterstützt werden. Die Gemeinde unterstützt auch finanziell. 25 Prozent der Sanierungskosten werden von ihr getragen. Es handelt sich um den Weg von der Kreisstraße in Richtung Jagdhütte und um den Parallelweg vom Alten See in Richtung Wohlbach. Kleinere Ausbesserungen sollen auch entlang des Weges zum Ulrichstock vom Bauhof ausgeführt werden. Da dieser Weg aber in die Förderung für das Kernwegenetz fällt, werden die Arbeiten auf das Notwendigste beschränkt.

Bundesverkehrswegeplan In ihrer Stellungnahme zum Bundesverkehrswegeplan legt die Gemeinde Ahorn auf zwei Schwerpunkte besonderen Wert. Im Zuge des vorgesehenen vierspurigen Ausbaus der Bundesstraße 4 in Coburg-Weichengereuth fordert Ahorn den Bestand des Anschlusses im Bereich des Ahorner Bergs sowie eine Neuregelung der Rad- und Fußwegverbindung zwischen dem Landkreis und der Stadt Coburg. Die zweite Forderung bezieht sich auf die Ortsumfahrung Tambach. Ahorn plädiert hier für eine Umgehungsstraße oder zumindest für eine Verbesserung der Verkehrssituation durch den Bau von teilweisen Überholspuren zwischen Tambach und der ausgebauten Bundesstraße 303 bei Schorkendorf.