Auch nachts noch Bus fahren können: Das ist ein viel geäußerter Wunsch. Doch in Coburg ist er nicht so einfach zu verwirklichen.
Auch nachts noch Bus fahren können: Das ist ein viel geäußerter Wunsch, doch angesichts der Haushaltslage können ihn die Stadt und die Gemeinden im Stadtbusbereich kaum erfüllen. Für Nachtschwärmer gibt es allerdings das Anruf-Sammeltaxi (AST). Das fährt derzeit stündlich - doch ein Halbstundentakt sei aus finanziellen Gründen nicht möglich, sagte Nahverkehrsbeauftragte Marita Nehring am Montag im Verwaltungssenat. Bei einem Halbstundentakt würde dasjährliche Defizit um rund 60 000 Euro steigen und der technische Aufwand wäre höher. Denn dann müsse man über Programm für die Fahrtdisposition nachdenken und womöglich über eine Handy-App.
Derzeit finanzieren die Stadt (16 000 Euro), die Gemeinden Ahorn, Dörfles-Esbach, Lautertal und Niederfüllbach (12 560 Euro) und die SÜC (20 000 Euro) das verbleibende Defizit. Nutzer des AST können ihre SÜC-Bus-Monats- oder Streifenkarte einsetzen und zahlen zusätzlich einen Komfort-Zuschlag von zwei Euro pro Fahrt ins oder vom Stadtzentrum. Die Taxen fahren Montag bis Donnerstag zwischen 21 und 23.45 Uhr, Freitag und Samstag bis 3.45 Uhr und an Sonn- und Feiertagen auch vormittags von 8 bis 10.45 Uhr. Wer mitfahren will, muss sich vorher anmelden.
Allerdings nahm die Zahl der AST-Nutzer 2016 ab (von 9237 auf 9134), währen die Zahl der Fahrten sogar zunahm (von 7045 auf 7811). Marita Nehring begründete dies damit, dass nun auch Fahrten von Zone zu Zone ermöglicht würden, also zum Beispiel von Scheuerfeld nach Cortendorf ohne Zwischenhalt in der Stadtmitte. Dafür wird zwar zweimal der Komfort-Zuschlag fällig, aber der Zwischenhalt in der Innenstadt entfällt.
Angesichts der Fahrgastzahlen sprach sich im Verwaltungssenat niemand dafür aus, das AST-Angebot auszuweiten.