Viren - ein Wort, mit dem wohl niemand in diesen Zeiten etwas Positives verbindet. Außer vielleicht Marwa Malhis...
Denn die 36-Jährige forscht an der Hochschule Coburg im Kampf gegen eine der schlimmsten Geißeln der Menschheit: Alzheimer. Und sie hat einen Wirkstoff entdeckt, der vielleicht in Zukunft helfen kann, diese Erkrankung zu bekämpfen.
Alzheimer-Forschung: Bioanalytikerin Marwa Malhis entdeckt neuen Wirkstoff
Etwa 1,6 Millionen Deutsche leben mit Demenz - zwei Drittel von ihnen sind an Alzheimer erkrankt. Aber wie genau es in den Gehirnen dieser Menschen zu der Erkrankung kommt, ist noch nicht eindeutig geklärt. Fest steht nur: In den Gehirnen der Patienten reichern sich zwei spezielle Eiweiße an. Und das ist der Ansatz der Forscherin.
Denn der Wirkstoff, den sie im Rahmen ihrer Doktorarbeit gefunden hat, kann wohl verhindern, dass sich eines dieser Eiweiße anreichert. Und um diesen Wirkstoff zu finden, brauchte Malhis - Viren! Denn die zeigten der Bioanalytikerin den Weg zu dem Stoff. Gerade hat die Wissenschaftlerin ihre Promotionsprüfung zu dem Thema abgelegt und freut sich über den Erfolg. "Es ist schön, etwas zu machen, das wichtig ist!"
Der Wirkstoff, das sind so genannte Peptide. Und die speziellen Viren (sie werden Phagen genannt) halfen beim Finden dieser Peptide. Die Peptide wiederum verbinden sich mit einem der tückischen Eiweiße - und verhindern so die Anreicherung. Marwa Malhis: " Das haben wir an der Hochschule Coburg im Labor untersucht."
Erste Versuche erfolgreich: Viren helfen Peptide aufzuspüren
Anschließend haben Forscherinnen und Forscher des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in Bonn getestet, ob die Substanz auch in lebenden Zellen funktioniert. Mit Erfolg. "Die Peptide werden auch an der Uni Erlangen untersucht", sagt Malhis.