Wie die magische Geschichte von Alice im Wunderland beim Kinderkonzert lebendig wird.
Diese Musik besitzt unwiderstehliche Sogwirkung. Sie lässt ihre Melodien schweben, sie lässt sie tanzen. Kein Wunder, schließlich war sie ursprünglich als Ballettmusik konzipiert. Sie lockt die Zuhörer mit weichen, schwelgerischen Klängen - und zaubert immer wieder anschauliche Bilder vor das innere Auge. Oft klingt sie ganz ungeniert wie Filmmusik und demonstriert immer wieder, dass ihr Schöpfer ein Mann mit ausgeprägtem Theaterinstinkt ist: Roland Fister.
Sinfonisches Märchen
Der langjährige Kapellmeister und Studienleiter des Landestheaters hatte im März 2017 mit der Uraufführung seiner Ballettmusik "Alice im Wunderland" zur Choreografie von Ballettdirektor Mark McClain einen Hit gelandet. Nun feierte "Alice" erneut Premiere - als sinfonisches Märchen für Sprechstimme und Orchester. Gemeinsam mit dem Kinderbuchautor Heinz Janisch hat Fister "Alice" für den Konzertsaal aufbereitet. Kurze Texte erläutern die jeweiligen Szenen, lassen die Handlung nachvollziehbar werden.
Erläuternde Zwischentexte
Ganz bewusst hat sich Fister gegen Zwischentexte entschieden, sondern lässt die Erläuterungen zur Musik sprechen - gleichsam als Melodram. Wer die Ballettversion kennt, wird fraglos auch diese rein musikalische Version schätzen. Denn in diesem sinfonischen Märchen sind alle wichtigen Teile der Ballett-Partitur enthalten, lediglich auf Wiederholungen, die im Ballett szenisch bedingt waren, hat Fister in seiner neuen Bearbeitung verzichtet.
Klangschöne Ersteinspielung
Bei der Premiere des Kinderkonzertes "Alice im Wunderland" war dieses sinfonische Märchen erstmals live in Coburg zu hören - passend zur offiziellen Veröffentlichung der ersten CD-Einspielung, die das Landestheater je vorgelegt hat. Auf dem Label Genuin liegt Fisters "Alice" als Ersteinspielung mit dem Philharmonischen Orchester vor. Die Aufnahme, die vor genau einem Jahr im Kongresshaus Rosengarten entstand, überzeugt mit schwelgerischem, klangschönem Musizieren unter Leitung des Komponisten. Schwelgerisch und klangschön war "Alice" nun auch live zu erleben.
Frederik Leberle als Sprecher
Dazu hatte Katharina Malur mit passend ausgewählten Requisiten einen szenischen Rahmen geschaffen. Der Unterschied zur CD besteht im Sprecher. Während auf der CD Ingo Paulick diese Rolle übernahm, agierte nun Frederik Leberle mit perfekter Diktion und sehr anschaulichem Vortrag. Gemeinsam mit der Musik ließ er das weiße Kaninchen mit seiner Uhr ebenso lebendig werden wie die rauchende Raupe, die Grinsekatze ebenso wie den seltsamen Diener mit Fischkopf.
Ausdauernder Beifall
Für Frederik Leberle, das aufmerksam und ausdauernd klangvoll spielende Orchester und den umsichtig dirigierenden Dirigenten gab es am Ende des zweiteiligen Konzerts ausdauernden Beifall.
Rund um "Alice im Wunderland" Kinderkonzert "Alice im Wunderland", Musik von Roland Fister, 26. Oktober, 11 Uhr, 27. Oktober, 18 Uhr, 7., 25. November, 11 Uhr, Landestheater Coburg Karten-Vorverkauf Tageblatt-Geschäftsstelle, Theaterkasse (Dienstag bis Freitag 10 bis 17 Uhr, Samstag 10 bis 12 Uhr). CD-Aufnahme Die CD-Aufnahme von "Alice im Wunderland" ist ab Freitag, 26. Oktober, in der Tageblatt-Geschäftsstelle erhältlich (9,90 Euro) Entstehung Aus dem von Kapellmeister Roland Fister komponierten und 2017 uraufgeführten Ballett "Alice im Wunderland" ist ein sinfonisches Märchen für Sprecher und Orchester entstanden, das Alice Abenteuer zurück ins Große Haus bringt.