Ab Montag Behinderungen im Coburger Westen

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Vorsicht, Vollsperrung: Auf der Staatsstraße 2202 geht von Montag an nichts mehr. Foto: Berthold Köhler
Vorsicht, Vollsperrung: Auf der Staatsstraße 2202 geht von Montag an nichts mehr. Foto: Berthold Köhler
Da reicht eine neue Fahrbahndecke nicht mehr aus: Die Staatsstraße 2202 zwischen Tambach und Altenhof ist in einem derart schlechten Zustand, dass das Staatliche Bauamt um einen kompletten Neubau nicht herum kommt. Dieser beginnt am Montag. Foto: Berthold Köhler
Da reicht eine neue Fahrbahndecke nicht mehr aus: Die Staatsstraße 2202 zwischen Tambach und Altenhof ist in einem derart schlechten Zustand, dass das Staatliche Bauamt um einen kompletten Neubau nicht herum kommt. Dieser beginnt am Montag. Foto: Berthold Köhler
 
Baudirektor Jürgen Woll: "Kaum kommt die Sonne heraus, geht es mit dem Straßenbau wieder los."
Baudirektor Jürgen Woll: "Kaum kommt die Sonne heraus, geht es mit dem Straßenbau wieder los."
 

Weil die Straße zwischen Tambach und Altenhof gesperrt wird, müssen sich die Autofahrer im Coburger Land ab kommende Woche auf Umleitungen einstellen.

Jetzt geht's los. "Massive Einschränkungen", sagt Jürgen Woll (Leiter der Servicestelle Kronach des Staatlichen Bauamtes Bamberg), warten in diesem Jahr auf die Autofahrer, wenn sie im westlichen Landkreis unterwegs sind. Der Auftakt der Baustellenserie ist vergleichsweise harmlos: Ab dem kommenden Montag wird die Staatsstraße 2202 zwischen Tambach und Altenhof komplett gesperrt.


Es wird schon nicht so schlimm werden

Wenigstens müssen die Verkehrsteilnehmer auf der Suche nach einer Umleitung nicht lange durch die Gegend gondeln. "Die Alternativen sind rar gesät", sagt Harald Schnappauf, der beim Staatlichen Bauamt für das Projekt verantwortlich ist. Sein Plan weist die Umleitung über die Bundesstraße 303, Schorkendorf, Scheuerfeld, Weidach und Weitramsdorf aus.
Diese Ausweichroute hat sich vor zwei Jahren schon bewährt, als die Staatsstraße 2202 zwischen Weitramsdorf und Altenhof neu gebaut wurde. Das sieht auch der Weitramsdorfer Bürgermeister, Wolfgang Bauersachs (BfB), so: "Die Sperrung dürfte sich nicht allzu dramatisch auswirken."
Bauersachs blickt der Baustelle sogar positiv gestimmt entgegen, denn mit der neuen Straßentrasse wird auch die Radwege-Lücke zwischen Tambach und Altenhof geschlossen. "Für uns entstehen da keine Kosten, da darf man sich als Gemeinde auch mal freuen", sagt der Bürgermeister. 300 000 der insgesamt rund 2,2 Millionen Euro Baukosten entfallen auf den zweieinhalb Meter breiten Radweg. Der ist auch aus Sicht des Landkreises eine erfreuliche Sache, sagt Timo Sommerluksch, der Verkehrsfachmann am Coburger Landratsamt: "Aus touristischer Sicht hat dieser Radweg überregionale Bedeutung."


Wie lange? Schwer zu sagen!

Trotz der nahen Bundesstraße 303 ist die Staatsstraße 2202 eine wichtige Verbindung von Coburg in den westlichen Landkreis. Um das zu beweisen, zieht Jürgen Woll eine Karte aus seiner Aktentasche. Auf dieser Karte wird die Verkehrsbelastung der Staatsstraße 2202 verdeutlicht. Zu Beginn, auf Höhe Weidach, fahren dort bis zu 10 000 Kraftfahrzeuge täglich. Auf Höhe der Baustelle sind es dann immer noch knapp 3300. Dennoch erwartet Projektleiter Schnappauf keine allzu großen Probleme, wenn am Montag nach der Rushhour die Straße dicht gemacht wird. "Die ersten zwei, drei Tage", schätzt der Bauleiter, "wird es ein bisschen knirschen. Dann aber haben sich die Autofahrer an die Sperrung gewöhnt." Die einzigen Fahrzeuge, die nicht von der Sperrung betroffen sind, werden die Schul- und Linienbusse sein. "Die Gemeinde wird es ermöglichen, dass sie fahren können", versichert der Bürgermeister.
Detaillierte Aussagen über die Dauer der Sperrung verkneift sich Harald Schnappauf - noch. Nicht nur, weil das Wetter immer eine wichtige Rolle spielt. Auch der Umfang der Baumaßnahme (1,1 Kilometer lang) samt einer in großen Teilen komplett neuen Trassierung birgt immer wieder Risiken. Und dann gibt es ja noch die Telekom: Die hat zwischen Tambach und Weitramsdorf eine für die gesamte Region wichtige Glasfaser-Leitung liegen, die auf keinen Fall beschädigt werden darf. Da heißt es, sagt Schnappauf: "Mit Vorsicht ans Werk gehen." Und dann lässt sich der Bauleiter dann doch noch zu einer wenigstens vagen Einschätzung bewegen: Spätestens im September dürfte die Fahrbahn nutzbar sein.


Bald geht es richtig los

Vermutlich ist dies dann im Herbst aber wohl so etwas wie der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein. Denn zu diesem Zeitpunkt laufen dann die beiden anderen Großbaustellen im westlichen Landkreis auf Hochtouren: Der Ausbau der Ortsdurchfahrt in Oberelldorf (mit Vollsperrung der Bundesstraße 303) sowie die Sanierung zweier Brücken bei Dietersdorf (wo vermutlich nur Baustellenampeln aufgestellt werden).