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Viele Fledermäuse verlassen um diese Jahreszeit ihre Bruthöhlen und verirren sich auf der Suche nach einem kurzfristigen Unterschlupf in Häusern. Meist nisten sich die Tiere für einen Tag in einer dunklen Ecke ein. Töten darf man die ungebeten Gäste aber auf keinen Fall.

Außergewöhnlich viele Fledermäuse flattern laut dem Amt für Umwelt- und Klimaschutz um diese Jahreszeit umher. Auf der Suche nach einem Unterschlupf kommt es vor, dass sich gerade die kleinen Zwergfledermäuse in Häuser verirren und dort einnisten. Die geschützten Tiere dürfen dann auf keinen Fall getötet werden und sollten sehr vorsichtig entfernt werden - sonst droht eine Strafe.

Zurzeit beginnen viele Fledermäuse ihre Sommerquartiere zu verlassen, das sind meist Dachböden, Mauerspalten oder Wandverschalungen, in denen die Jungen großgezogen wurden. Bis sich die Tiere in einen frostsicheren Unterschlupf, wie zum Beispiel in ruhige, feuchte Kellerräume oder Höhlen zurückziehen, vagabundieren sie sozusagen "ohne festen Wohnsitz" und suchen in der Morgendämmerung einen Platz, wo sie den Tag über ungestört dösen können. Dabei kommt es immer wieder vor, dass sich Zwergfledermäuse durch offene Fenster in Häuser und Wohnungen verirren. Die Stadt Bayreuth klärt auf, wie man sich in solchen Fällen verhalten sollte.

Fledermaus im Haus: Beim Entfernen vorsichtig sein

Oftmals ist ein gekipptes Fenster daran schuld, dass Zwergfledermäuse in die Wohnung fliegen. Die Winzlinge mit einer Körpergröße von etwa vier Zentimetern und einem Gewicht von maximal sechs Gramm versuchen sich dann oftmals in den Falten von Gardinen oder hinter Bildern zu verstecken. Wollte man eine solche "Invasion" verhindern, müsste man nachts die Fenster entweder geschlossen halten oder mit Fliegengittern sichern.

Wenn doch einmal Fledermäuse in die Wohnung gelangt sind, ist es am einfachsten, bis zum Abend zu warten. Zu Beginn der Dämmerung sollte man die Fenster ganz öffnen und abwarten, bis die kleinen Gäste von sich aus nach draußen fliegen. Zumindest für diese Nacht empfiehlt es sich dann, die Fenster geschlossen zu lassen. Ansonsten sammelt man die kleinen Tiere vorsichtig aus ihrem Unterschlupf, steckt sie in ein Stoffsäckchen, eine Baumwolltasche oder in einen Schuhkarton und bewahrt sie an einem ruhigen und dunklen Ort bis zum Abend auf.

In der Dämmerung sollte man sie unbedingt außerhalb der Wohnung, aber in der Nähe, an einem ungestörten Ort freilassen und abwarten, bis alle Tiere sicher abgeflogen sind. Das Amt für Umwelt- und Klimaschutz der Stadt Bayreuth bittet darum, die Tiere dabei nur mit Handschuhen anzufassen. Keinesfalls dürfen die flatternden Besucher getötet werden, da sie laut Bundesnaturschutzgesetz als besonders geschützte Tierart gelten. Verstöße können mit einem "empfindlichen Bußgeld" geahndet werden.

Bußgeld beim Töten geschützter Tierarten fällig

Die Lebensweise der Fledermäuse beflügelt seit Jahrhunderten die menschliche Fantasie. Der zielsichere Flug durch die dunkle Nacht weckte allerlei Aberglauben. Erst seit den 1940er Jahren weiß man, dass sich die kleinen Flugkünstler mithilfe von Ultraschallrufen orientieren, die für den Menschen nicht hörbar sind. In Deutschland werden heute 23 verschiedene Fledermausarten unterschieden, die sich ausschließlich von Insekten ernähren. 18 davon wurden in den vergangenen Jahren im Rahmen von Kartierungen im Bayreuther Stadtgebiet erfasst.

Das Amt für Umwelt- und Klimaschutz sammelt Beobachtungen zu Fledermäusen.  Wer die flatternden Tiere mehrfach an derselben Stelle sieht, kann unter den Telefonnummern 0921 251143 und 0921 251175 mit einem Bericht zu ihrem Schutz beitragen.