Das Traditions-Unternehmen Purrucker musste nach über 100 Jahren Insolvenz anmelden. Zuletzt bestand noch eine letzte Chance für die Rettung, doch diese ist nun zerschlagen.
Die Firma Purrucker in Bayreuth steht nach eigenen Angaben seit 1922 "für Qualität in Sachen Holz in und rund um das Haus, beim Renovieren und Bauen". Doch das über 100 Jahre alte Traditionsunternehmen ist zahlungsunfähig geworden und musste Insolvenz anmelden. "Im Prinzip haben wir zwei Jahre vergeblich dagegen angekämpft", berichtete Marion Grüner, die das Unternehmen zusammen mit ihrer Schwester Sabine führt, gegenüber inFranken.de.
"Es gab in den letzten Jahren zu viele Krisen, an einem gewissen Punkt war das für uns dann einfach nicht mehr zu stemmen", erklärt sie. Bereits 2023 habe man vier der bis dato 13 Mitarbeiter entlassen müssen, um Einsparungen zu treffen. Aber auch das habe die Insolvenz nicht mehr abwenden können. Nur ein Investor hätte die endgültige Schließung abwenden können, wie es Anfang Juni hieß. Jetzt meldet sich der Insolvenzverwalter mit einem Update.
"Keine Fortführungslösung": Endgültiges Aus für Purrucker aus Bayreuth
Letztlich hatten die Corona-Pandemie, gestiegene Materialkosten, die Inflation infolge des Ukraine-Kriegs und die aktuelle Flaute am Bau Purrucker in die Knie gezwungen, wie Grüner berichtete. In den vergangenen Wochen lief die Investorsuche, deren Erfolg Anfang Juni noch 50/50 stand. Am Mittwoch (4. Juli 2024) teilt Insolvenzverwalter Peter Roeger von der Pluta Rechtsanwalts GmbH inFranken.de schließlich mit: "Trotz intensiver Verhandlungen mit zuletzt einem Interessenten konnte keine Fortführungslösung für Purrucker erzielt werden."
Es habe Interessenten gegeben, aber schlussendlich sei kein Investor bereit gewesen, den Betrieb zu übernehmen. Der Geschäftsbetrieb sei so mit der Insolvenzeröffnung einzustellen gewesen.
"Eine Fortführung ist nicht möglich, da das Unternehmen unter Vollkosten nicht profitabel ist und im Verfahren keine Verluste erzielt werden dürfen.", so der Insolvenzverwalter. "Die Mitarbeiter wurden mit Insolvenzeröffnung freigestellt und gekündigt." Das Unternehmen werde nun liquidiert.
Bereits Anfang Juni hatte inFranken.de mit Marion Grüner gesprochen. Damals erklärte sie: "Wenn sich die Situation nicht bald bessert, dann werden wir mit Sicherheit auch nicht die Letzten sein, die aufgeben müssen."
Anfang des Jahres hatte auch der Klinikverbund Regiomed Insolvenz angemeldet. Weitere Nachrichten aus Bayreuth findet ihr in unserem Lokalressort.