Fränkische Schweiz erklärt Wahrzeichen: "Überreste eines Riffs in einem tropischen Meer"

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Fränkische Schweiz erklärt Wahrzeichen: "Überreste eines Riffs in einem tropischen Meer"
Die Felsburg in Tüchersfeld in der Fränkischen Schweiz hat einen besonderen urzeitlichen Hintergrund.
Tüchersfeld ein Kirchdorf im Püttlachtal in der Fränkischen Schweiz und liegt bei Pottenstein im Landkreis Bayreuth, Wandern, Wanderung, Ausflug
AIDAsign/Frank Bittner/Adobe Stock (354981649)

Tüchersfeld in der Fränkischen Schweiz ist bekannt für seine Felsburg, mehrere, in die Höhe ragenden Felsen. Die Touristeninformation der Region hat den urzeitlichen Hintergrund der Sehenswürdigkeit erklärt.

Die Fränkische Schweiz begeistert Besucher mit ihrer Naturschönheit. Vor langer Zeit sah es in der Region allerdings noch etwas anders aus. Die Felsburg in Tüchersfeld besteht nämlich aus "Überresten eines Riffs, welches zur Jurazeit in einem tropischen Meer heranwuchs", erklärt die Touristeninformation der Region.

Neben den Formationen steht der "Judenhof", in dem mittlerweile das Fränkische-Schweiz-Museum untergebracht ist. Dort kann man unter anderem mehr über die Entstehung der Riffe und deren Ökologie erfahren. Die Fränkische Schweiz bietet neben der Felsformation eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten: Diese Orte muss man dort unbedingt gesehen haben.

Besondere Sehenswürdigkeit der Fränkischen Schweiz: Felsformationen in Tüchersfeld waren Riffe in tropischem Meer

Das Bayerische Landesamt für Umwelt erklärt, was es mit dem tropischen Meer und den Riffen auf sich hat: Ungefähr vor 200 Millionen Jahren, während der Jurazeit, führte ein globaler Anstieg des Meeresspiegels zur Bildung eines großen Meeresbeckens in Mitteleuropa. Der Grund dieses Beckens wurde nach und nach von Gesteinsschichten bedeckt, die heute als Frankenjura bekannt sind. Die markanten Gesteine in der Gegend um Pottenstein stammen aus der Oberen Jurazeit, etwa vor 150 Millionen Jahren. Wegen ihrer hellen Farbe werden die Gesteine dieser Periode auch Weißjura (früher Malm) genannt.

Beginnend mit dieser Phase kam es im heutigen Frankenalb-Gebiet zu bedeutenden Veränderungen. Das Klima wurde tropisch-warm und ein flaches, lagunenhaftes Schelfmeer entstand. Auf seinem Grund wuchsen hauptsächlich Kieselschwämme und Blaualgen, die Kalk in ihre Skelette und Schalen einlagerten. Auf diese abgestorbenen Organismen wuchsen neue Generationen, wodurch ausgedehnte Riffkomplexe entstanden. Diese Riffe haben sich dank der hohen Standfestigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Verwitterung zu markanten Felsformationen erhalten.

Meerwasser-Magnesium ersetzte teilweise das Kalzium der ursprünglichen Kalkablagerungen und bildete noch im Jura Dolomitstein, bestehend aus Kalzium- und Magnesiumkarbonat, was zum härteren Franken-Dolomit führte. Als die Felsburg geformt wurde, hat es das Meer natürlich nicht mehr gegeben.

Felsburg in Tüchersfeld: So wurde aus dem Riff ein Fels

Seit dem Tertiär graben sich die wasserreichen Flüsse aus dem Bayreuther Raum in die Dolomit- und Kalksteine der Frankenalb und legen dabei die harten, früheren Riffe frei. Diese stehen heute als imposante Felsformationen an den Talhängen. Auch in Tüchersfeld ist die Felsburg, die Teil eines Riffes war, durch den Fluss erodiert worden. Der Naturpark Fränkische Schweiz-Frankenjura legt die überwucherten Felsen wieder frei und bringt die typische Landschaft der Fränkischen Schweiz mit ihren bizarren Felsnadeln und Felsburgen eindrucksvoll zur Geltung.

Das Bayerische Landesamt für Umwelt erklärt, wie die Felsburg, ein sogenannter Umlaufberg, entstehen konnte: Die Püttlach formte den Umlaufberg durch das Abschneiden einer früheren Flussschleife. Flüsse verlagern aufgrund unterschiedlicher Wasserstände oder Hindernisse wie Kies- und Sandbänken ständig ihren Verlauf und bilden dabei Schleifen, sogenannte Mäander. Am äußeren Bogen, dem "Prallhang", fließt das Wasser schneller und erodiert das Ufer, wodurch sich der Fluss weiter in die Kurve frisst.

Auf der inneren Seite, dem "Gleithang", ist die Strömung langsamer, und mitgeführtes Material wird abgelagert. Dadurch weiten sich die Mäanderschleifen allmählich aus. Durchbricht der Fluss schließlich die Landzunge, so bleibt eine vom Wasser verlassene Schleife und ein isolierter Hügel, der Umlaufberg, zurück - in unserem Fall die Felsburg in Tüchersfeld. Mehr Nachrichten aus Bayreuth und der Umgebung findest du in unserem Lokalressort.

Ein Redakteur hat diesen Artikel unter der teilweisen Verwendung eines KI-Sprachmodells verfasst und/oder optimiert. Sämtliche Informationen wurden sorgfältig geprüft.