Die Absage des Uni-Fests sei nur Faulheit der Uni-Verwaltung - auf diesen Vorwurf Peter Gauweilers hat nun Bambergs Uni-Präsident Godehard Ruppert in einer Pressemitteilung reagiert.
Am Donnerstag waren Peter Gauweiler und Wilfried Scharnagl zu Gast in der Bamberger Konzerthalle (Der FT berichtete). Zur Sprache kamen an diesem Abend neben dem Streit um die Sperrzeiten allgemein in Bamberg auch die Absage des Uni-Fests.
Die Absage des Uni-Festes ist nichts weiteres, als die Faulheit der Uni-Verwaltung, die kein Fest veranstalten will, und dies nun auf andere schieben will", äußerte sich Peter Gauweiler zu diesem Thema.
Auf diesen Vorwurf hat nun Uni-Präsident Godehard Ruppert reagiert und eine Presseinformation veröffentlich, die auch auf seiner Facebook-Seite zu lesen ist. Zum Teil satirisch - diese Darstellungsform der Kritik hat in Bamberg jüngstens Konjunktur - nimmt er Anstoß an seiner Meinung nach mangelnden Differenzierung des Bundestagsabgeordneten.
Hier ein paar Auszüge:
Wer arbeitet da offenbar unbemerkt im Untergrund gegen die Universitätsleitung? (...) Da nach den Erkenntnissen von Peter Gauweiler die Verwaltung aus Faulheit gehandelt hat, ist also die Universitätsleitung offenbar Opfer der "Uni-Verwaltung" geworden. Das bedarf dringend der öffentlichen Aufklärung.(...)"
"Wen meint Peter Gauweiler eigentlich mit ,der Uni-Verwaltung'? Wenn er damit diejenigen meint, die tatsächlich das Fest abgesagt haben, beschuldigt er die Universitätsleitung der Faulheit. Diese Einschätzung sollte man dann aber umgehend dem Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst mitteilen, damit auch dort bekannt wird, welche beklagenswerten Zustände an der Bamberger Universität herrschen.(...)"
Wie perfekt und perfide ist das System Universität, dass 40 Jahre lang das Grundmotiv nicht auffallen konnte? Das Motiv für das uni.fest ist pure Faulheit! Da arbeiten 40 Jahre jedes Jahr reihenweise Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - auch ohne Ausgleich von Überstunden -, um ein friedliches und Gemeinschaft förderndes Fest zu organisieren und keiner merkt, dass sie das eigentlich aus Faulheit tun.(...)
Debatte statt Wahlkampf-Polemik
Nein, rechtliche Schritte erwäge Ruppert gegen Gauweiler nicht, wie er am Sontnag auf Anfrage erläuterte. "Ich werfe diesem Politiker auch nicht vor, dass er von dererlei Sachverhalten keine Ahnung hat. Nur, dass er trotz dieser Tatsache nicht den Mund hält", so der Universitätspräsident.
Es sei wenig zielführend, dass ein aus München kommender Politiker mit Bamberger Streitthemen zu punkten sucht und dabei gleich noch "Studierende, die ein immenses Potenzial bieten, als Belastungsfaktor einer Stadt darstellt".
Statt Wahlkampf-Polemik erwarte er von der Politik einen entschiedeneren Einsatz zur Verbesserung der Rahmenbedingungen bis hin zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums und anderen Infrastrukturmaßnahmen.
Wo ist das Problem: Ein Herr G. äußert sich - entweder ohne hinreichende Hintergrundinformationen oder, noch schlimmer, bewusst diese ignorierend - komplett sachlich falsch zu einer Sache, die er scheinbar nicht ganz verstanden hat oder bewusst falsch darstellt, und kassiert dafür eine Retourkutsche, die er hoffentlich versteht (so einfach scheint das ja hier nicht zu sein). Wer denkt, eine Unifest würde erst 2 Wochen vor dem Termin geplant, hat sowas wohl noch nie gemacht, d.h. die Entscheidung zur Absage ist _trotz_ der ganzen Vorbereitungen schweren Herzens getroffen worden, weil die Bedingungen einfach keine Durchführung ohne Enttäuschung aller Beteiligten erlaubten, aber ein hohes Minus in der Kasse erwarten ließen. Auch die Unievrsität muss mit Geld vernünftig umgehen und hat es in diesem Fall dadurch getan, dass sie das Unifest für dieses Jahr abgesagt hat. Wie die mittlerweile folgenden Gespräche mit der Stadt gezeigt haben, wird es im nächsten Jahr wohl wieder vernünftigere Bedingungen geben, unter denen wir uns Alle auf das Unifest freuen können - und sicher auch keine Mühen scheuen werden, es zu einem Erfolg werden zu lassen. Was das alles mit 'Faulheit' zu tun haben soll, erschließt sich wohl nur einem Herrn Gauweiler ... und ein paar anderen, die nach jeder Gelegenheit lechzen, die Uni Bamberg 'schlecht zu reden' (weil: 'schlecht machen' geht nicht, dafür sind wir zu gut
!).
-gw-
Gibt es den immer noch? Sein ganzes politisches Leben war nur gespickt von Polemik. Er wartet ab was die Mehrheit hören will und legt dann los ihnen nach den Maul zu reden. Politiker die das Land nicht braucht. Zum Glück ist er seit Jahren ein Hinterbänkler der CSU im Bundestag. Er ist ein Beispiel dafür den Bundestag zu verkleinern, da wir auf solche Schläfer im Bundestag verzichten können. Ein ewig Gestriger, der in den 80er Jahren noch Homosexuelle in München schikanieren ließ.
Eine derart unqualifizierte Äußerung ist eines Uni-Präsidenten unwürdig. Als Absolvent einer - gottseidank anderen - fränkischen Hochschule, schäme ich mich für das Verhalten des Herrn Ruppert. Wenn er noch ein Fünkchen Anstand hätte, würde er seinen Hut nehmen, um weiteren Schaden von der Uni abzuwenden.
ich kann es nicht verstehen wie Du dich hier so äußern kannst.
Peter Gauweiler, dessen politische Ansichten ich in den meisten Fällen nicht teile, ist dafür bekannt, dass er unliebsame Sachverhalte beim Namen nennt und dabei öfter übers Ziel hinausschießt. Seine Worte sollte man daher nicht unbedingt auf die Goldwaage legen.
Deshalb finde ich die angeblich satirisch gemeinte Erwiderung des Uni-Rektors, abgesehen davon, dass ich sie als solche nicht zu erkennen vermag, erbärmlich und blamabel. Sinnvoller und der Sache dienlicher wäre es gewesen, wenn er die näheren Umstände für das Ausfallen des Festes dargelegt hätte.
Dem Kontrahenten vorzuwerfen, dass er entweder keine Ahnung vom wahren Sachverhalt hätte oder diesen nicht verstünde und er folglich seinen Mund halten solle, ist Rabulistik in Reinkultur und hat mit Satire nichts zu tun. Sich dann noch zu der seltsamen Äußerung zu versteigen, dass er „statt Wahlkampf-Polemik … von der Politik einen entschiedeneren Einsatz zur Verbesserung der Rahmenbedingungen bis hin zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums und anderen Infrastrukturmaßnahmen erwarte“, grenzt an Unverschämtheit. Genau betrachtet hat sich Ruppert damit als Rektor disqualifiziert.