Wo befinden sich Zecken besonders häufig in der Natur? "Die in Deutschland am häufigsten vorkommende Zeckenart, die Ixodes-Zecke (auch gemeiner Holzbock genannt) kommt praktisch überall vor wo es Pflanzen gibt, auch in Gärten oder Parks", erklärt Hein. Weiter führt sie an, dass sich Zecken vor allem an besonders exponierten Stellen, wie  an Grashalmen oder Gebüschen, aufhielten,  und sich dann bei Kontakt mit Tier oder Mensch an diesen festklammerten. Die Ärztin stellt aber auch klar: "Zecken  fallen nicht von Bäumen und können auch nicht springen." Meistens halten sich Zecken in einer Höhe von weniger als einem Meter auf.
 Welche Krankheiten werden durch Zecken übertragen? "Zu den  am häufigsten von Zecken übertragenen Infektionskrankheiten gehören in Deutschland die Borreliose  und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (kurz FSME)", erklärt Hein. Während Borreliose eine Bakterieninfektion ist und bundesweit vorkommt, handelt es sich  bei FSME um eine Vireninfektion, welche hauptsächlich in Süddeutschland vorkommt.
Wie kann ich mich vor Zecken schützen? Um sich effektiv vor Zecken schützen zu können, empfiehlt die Ärztin bei Spaziergängen möglichst auf festen Wegen zu bleiben und den Hautkontakt zu bodennahen Pflanzen zu meiden. Weiter rät Hein: "Ziehen Sie sich und Ihrem Kind beim Aufenthalt in möglichen Zeckengebieten feste Schuhe an. Achten Sie auf helle Kleidung die den Körper so weit wie möglich bedeckt und auf der sich Zecken leicht auffinden lassen." Des Weiteren sei es der Ärztin zufolge wichtig, nach dem Aufenthalt in Zecken-Gebieten den Körper sorgfältig nach Zecken abzusuchen.
  
  
  
  
  
    
    
     Gibt es Körperstellen, an welchen  sich Zecken bevorzugt festbeißen?
Zecken befänden sich vor allem an geschützten Körperstellen. "Die bevorzugten Saugstellen sind am Kopf, Haaransatz, Hals, unter den Armen, zwischen den Beinen und in den Kniekehlen", erklärt Hein.
 Wie entferne ich eine Zecke richtig? Um ein mögliches Infektionsrisiko zu minimieren rät  Hein zur schnellstmöglichen Entfernung der Zecke. Hierbei sei es wichtig, die Zecke mit einem spitzen Entfernungsinstrument (wie einer Pinzette oder Zeckenkarte) nahe der Hautoberfläche an ihren Mundwerkzeugen zu greifen und sie langsam, gerade und ohne Drehbewegungen aus der Haut zu ziehen. Die Ärztin warnt: "Auf keinen Fall darf sie vor dem Entfernen mit Öl oder Klebstoff beträufelt werden. Dies würde das Tier unnötig reizen und könnte dazu führen, dass es seinen Speichel und somit mögliche Infektionserreger abgibt." Nach der Entfernung solle die Wunde sorgfältig desinfiziert werden.
Wann und für wen macht eine Impfung Sinn? Gegen die bakterielle Infektionskrankheit Borreliose gibt es keinen Impfschutz. Gegen die virale Infektion FSME hingegen schon. Hein empfiehlt unter Berufung auf die Ständige Impfkommission (STIKO) eine Grundimmunisierung und Auffrischungsimpfung für Kinder und Erwachsene, die in FSME-Risikogebieten in Kontakt mit Zecken kommen können. Auch für Personen, die beruflich durch FSME gefährdet sind (Landwirte, Forstarbeiter), sowie für Reisen in FSME-Risikogebiete im In- und Ausland empfiehlt sich eine Impfung.  
Wie lange hält die Impfung?   "Zur Erreichung des vollen Impfschutzes sind in der Regel drei Impfungen notwendig", sagt Hein. Je nach verwendetem Impfstoff sei die Grundimmunisierung nach fünf bis zwölf Monaten abgeschlossen und der Impfschutz h  ält dann mindestens drei Jahre lang. Eine Auffrischung ist empfohlen: "Für einen sicheren und aktuellen Impfschutz sollte die Grundimmunisierung komplettiert werden und empfohlene Auffrischimpfungen erfolgen", so Hein. Je nach Hersteller-Angaben seien unterschiedliche Zeiträume für Auffrischimpfungen empfohlen.