Vier Jahre stehen sie schon leer. Nun will die Stadt 20 Millionen Euro investieren, um 30 ehemalige Offiziershäuser wieder bewohnbar zu machen.
Vier Jahre nach dem Abzug der Amerikaner scheinen sich die Bewohner von Bamberg-Ost an den Leerstand gewöhnt zu haben: Hinter hohen Zäunen schlummert die ehemalige US-Offizierssiedlung im sprichwörtlichen Dornröschenschlaf. In einer Zeit explodierender Wohnungskosten erobern Büsche und Bäume das ehemalige Villenviertel zurück.
Dennoch ist dieses Bild nur die halbe Wahrheit. Denn hinter den Kulissen arbeitet die Stadt mit Hochdruck daran, die Buchenstraße als Wohnadresse wiederzubeleben. Mehrfach hatte sich das Vorhaben verzögert, nun scheint der gordische Knoten durchschlagen.
An den Kosten jedenfalls dürfte das Projekt nicht mehr scheitern. Nachdem der Kauf der inklusive Generalsvilla 33 Häuser bereits 2018 von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben zum Preis von knapp fünf Millionen Euro über die Bühne gegangen war, hat der Stadtrat Ende vergangenen Jahres einem ambitionierten Ertüchtigungsprogramm seine Zustimmung erteilt. Über 13 Millionen Euro fließen in das Ziel, das verwaiste Viertel wieder in die Stadt einzugliedern. "Mit der Sanierung dieser Wohnanlage wird die Stadt Bamberg einen spürbaren Beitrag zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für Familien mit Kindern leisten", freut sich Bambergs OB Andreas Starke (SPD).
Trotz des Versprechens sind es die Sanierungskosten, die bei einem Teil der Stadträte einen faden Beigeschmack aufkommen lassen. 13 Millionen Euro für 31 Häuser? Norbert Tscherner zeigt sich skeptisch, dass es angesichts solchen Aufwands bei bezahlbaren Mieten bleiben wird. Kritik kommt auch von der Bamberger Allianz: "Wir hätten es lieber gesehen, wenn die Stadt die Häuser an junge Familien weiterverkauft hätte", sagt Dieter Weinsheimer. Er fürchtet, dass in erster Linie "Wohnangebote im gehobenen Segment" entstehen. "Das ist leider der Baustil, der in Bamberg seit Jahren gepflegt wird."
Christian Lange, Kreisvorsitzender der Bamberger CSU, verteidigt die Entscheidung, dass die Stadt die Häuser vermietet und nicht weiter verkauft wie etwa in Schweinfurt. Das unterfränkische Zentrum hatte die US-Offiziershäuser in Schweinfurt schon vor Jahren im Losverfahren unverändert an ihre Bürger veräußert - zum Schnäppchenpreis von 90 000 bis 120 000 Euro. "Unser Ziel ist es, möglichst schnell, möglichst günstig Wohnraum für Familien zur Verfügung zu stellen. Und wir möchten ein vielschichtiges Angebot schaffen. Es gibt eben auch Familien, die nicht kaufen, sondern nur mieten wollen", sagt Lange.
Wie erklärt sich nun die Summe von 13 Millionen Euro, immerhin das größte Bauprojekt der Stadt im Jahr 2019? Sind die Häuser, die bis zum Abzug der US-Army bewohnt waren, ein Sanierungsfall? Hört man Veit Bergmann, den Geschäftsführer der stadteigenen Wohnungsbautochter, kann von Luxussanierung keine Rede sein. Er spricht von einer nachhaltigen, vernünftigen Investition, die über Jahrzehnte hinweg Bestand haben soll. Drei Millionen Euro kostet es, die Siedlung zu erschließen, mit dem deutschen Leitungsnetz zu verbinden und eine Lärmwand zur Pödeldorfer Straße hin zu bauen. Der Löwenanteil des Geldes, rund zehn Millionen Euro, dient zur Entkernung der Häuser. Strom und Wasserleitungen müssen erneuert, Altlasten in Böden und Putzen entfernt werden. Zu guter letzt soll auch die Wohnfläche wachsen: Zwar werden an der Buchenstraße zwei bestehende Häuser abgebrochen, doch auf der dadurch frei werdenden Fläche entstehen 15 Baurechte.
7,50 Euro pro Quadratmeter
Mögliche Mietinteressenten dürfen hoffen: Trotz der hohen Kosten für die Sanierung strebt die Stadt eine Miete an, die unter den üblichen Sätzen bei Neuvermietungen liegt. Sie soll nach einem sozialen Kriterienkatalog vergeben werden. Der Mietpreis liegt laut OB Starke bei 7,50 Euro pro Quadratmeter. Bei einer Fläche von 117 bis 150 Quadratmeter ergibt sich eine Kaltmiete zwischen 877 und 1125 Euro.
na ja gut wo ist das problem, 30 häuser, kapitaleinsatz 20 mio, da haben wir doch hier vor ort schon ganz andere sachen erlebt, das ist doch noch gar gar nichts, nun man könnte sich auch mal überlegen, ob man einen gelenkbus der stadtwerke am maxplatz vor dem rathaus vorfahren lässt, platz ist ja dort genug vorhanden und dann mit ihnen rein in bus und hoch zum michaelsberg, bekanntlich ist in den dortigen kliniken immer ein bett frei
Es ist unsäglich, was sich die Bamberger Stadträte leisten. Man kann es nicht glauben, dass soviel Ignoranz, blanke Dummheit, Unfähigkeit und Desinteresse sich solange an der Macht halten. Für 20.000.000€ kann grob gerechnet 4.000-5.000 qm neue Wohnungen bauen?????? Was soll das eigentlich. Wenn dann wieder mal Wahlen sind, dann wundern sich diese S******* über das Wahlergebnis. Die merken nichts, genau wie in Berlin. Bamberg hatte Zugriff 100-te von Wohnungen, als die Amerikaner abzogen, und hat alles versemmelt. Und zur Krönung auch noch das Thema Muna. Ich glaube das Beispiel Bamberg im Bezug auf Stadtentwicklung nach dem Armeeabzug, ist nicht mehr zu übertreffen. Das schafft keiner.
Gibt es noch bessere Beispiele für das Versagen der zuständigen Stellen und deren Gleichgültigkeit gegenüber berechtigten Interessen? Gibt es, nämlich den Maxplatz, die Lange Straße, die Buger Brücke usw. usw...