Im Ebracher Ortskern könnten zehn Gästezimmer für 20 Touristen entstehen. Allerdings müssen auch Abstellplätze für deren Vehikel gefunden werden, was aber bei den Unterkünften selbst nicht möglich ist.
Nicht nur, aber auch. Der Baumwipfelpfad hat zumindest teilweise mit den Plänen der Familie Achtziger zu tun. Der Pfad als neue Attraktion im Steigerwald soll die strukturschwache Region beleben. Für eine weitere Belebung des Betten-Sektors wollen Achtzigers sorgen. Denn Kundschaft fragt in Bäckerei und Café in zunehmendem Maß nach Übernachtungsmöglichkeiten. Mit der Fertigstellung des Baumwipfelpfades könnte sich der Bedarf sogar noch erhöhen. Auf die Nachfrage will die Familie nun reagieren: mit der Errichtung von zehn Fremdenzimmern mit insgesamt 20 Betten. Doch da gibt es ein Problem: Wo sollen die Gäste parken?
Parkplätze im Herzen Ebrachs sind begehrt. Mehrere Geschäfte, Bank, das Hotel Klosterbräu, ein Arzt, Touristen und auch Bedienstete der Vollzugsanstalt konkurrieren um die Abstellplätze. Auf dem eigenen Areal hat Familie Achtziger keine Möglichkeit, Parkflächen zu schaffen.
Bevor man jedoch einen Bauantrag für die Gästezimmer stellt und Pläne konkretisiert, muss diese Frage geklärt sein.
Weil die Gemeinde Ebrach über keine eigene Stellplatzsatzung verfügt, kommt die Bayerische Stellplatzregelung zum Tragen. Laut der sind bei 20 Betten vier Stellplätze erforderlich. Oder aber man erteilt eine Befreiung von den Vorgaben, wie Erster Bürgermeister Max-Dieter Schneider (SPD) dem Marktgemeinderat erklärte. "Damit würden wir aber einen Präzedenzfall schaffen." Dazu waren nicht alle bereit. Die Pläne der Unternehmerfamilie hingegen wollten alle unterstützen.
Schließlich fand das Gremium zu der Lösung, dass nicht auf den Nachweis verzichtet wird. Dafür würde die Gemeinde aber vier Stellplätze in der Lagerhausstraße verpachten.
Von einem Verkauf der Plätze sieht man schon alleine deswegen ab, da noch nicht klar ist, wie das Ziel Marktplatzgestaltung umgesetzt werden soll.
Mit dieser Information kann Familie Achtziger nun ihre Pläne konkretisieren, mit dem Denkmalschutz abstimmen und in einen Bauantrag münden lassen. Mit dem wird sich das Gremium dann erneut zu beschäftigen haben.
Zum wiederholten Male beschäftigte die Friedhofsneugestaltung den Marktgemeinderat. Der letzte Referent hatte eine Ausarbeitung seiner Visionen versprochen und geschickt, wovon das Gremium nicht in allen Bereichen überzeugt war. Vor einer Entscheidung möchte man bei einem Ortstermin eruieren, inwieweit die Vorschläge umgesetzt werden könnten. Deswegen wurde die Entscheidung verschoben.
Eine klare Position vertritt das Gremium, was die Zukunft des Steigerwald-Rufbusses betrifft. Aus Ebracher Sicht wird er keine Zukunft haben.
Für eine Probephase war das Modellprojekt vom Landkreis und dem Staat gefördert worden. Künftig müssten die insgesamt fünf Gemeinden - Burgebrach, Schönbrunn, Schlüsselfeld, Burgwindheim und Ebrach - die der Steigerwald-Rufbus in den Zeiten bedient, die nicht durch den regulären Linienbus abgedeckt sind, jährlich jeweils 7200 Euro zahlen. Das wären insgesamt zwei Drittel der (geschätzten) Kosten, das andere Drittel würde der Landkreis übernehmen.
Angesichts der geringen bisherigen Inanspruchnahme hält der Ebracher Marktgemeinderat die Kosten für zu hoch. Um die Menschen auf dem Land besser zu bedienen, will man eine Lösung gemeinsam mit einem örtlichen Taxi-Unternehmen erarbeiten.
Dafür stimmte das Gremium geschlossen.
Was einen behindertengerechten Zugang zum Verwaltungsgebäude anbelangt, sprach Marktgemeinderat Werner Christel (SPD) eine Finanzierungsmöglichkeit an. Er rückte dabei ein (neues) Programm des Freistaats Bayern für finanzschwache Gemeinden in den Fokus, bei dem eine 90-prozentige Förderung möglich ist. Im Landratsamt, so der Bürgermeister, wusste man davon noch nichts. Bei der Regierung schon. Allerdings konnte die nicht sagen, wie der Staat "finanzschwach" definiert. Das würde in der kommenden Woche festgelegt, habe er von MdL Heinrich Rudrof auf Nachfrage erfahren, so Schneider.
Emotionale Aussprache
Zu einer emotionalen Aussprache führten Schreiben der Feuerwehr, nachdem der Marktgemeinderat in einer vorherigen Sitzung gegen die Anschaffung einer gebrauchten Drehleiter gestimmt hatte. Aus finanziellen Gründen. Freilich stellte sich das Gremium ansonsten voll hinter die Wehr und deren hohes Engagement.